Wie rechtsoffen ist die LGBT-Bewegung?

Übernommen aus:  Linke Zeitung , dort veröffentlicht am 1. JULI 2023.

Linke Kulturmarxisten (DANISCH) oder reaktionäre FASCHO-KAPITALISTEN (Russenpropaganda)?

In Gefahr und großer Not bringt der Mittelweg den Tod, sagen manche.

von Gert Ewen Ungar – https://meinungsfreiheit.rtde.life

Bild: Bei der LGBT-Parade in München war der ukrainische Sänger Melovin zu Gast, der ein Lied über StepanBandera als „unseren Vater“ sang. Das Lied löste Begeisterung der Menge aus, die mit „Wir werden für die Ukraine kämpfen“, skandierte.

*

Der ukrainische Sänger Mélovin macht unter Marketing-Gesichtspunkten alles richtig. Er schwimmt auf der aktuellen Mode-Welle, macht “auf Gothic” und nutzte seine Auftritte beim Eurovision Song Contest erfolgreich, um sich einem breiten europäischen Publikum bekannt zu machen. Er nutzt seine ukrainische Herkunft zu PR-Zwecken, es lässt sich damit gerade sehr gut punkten. Inzwischen bekennt er sich dazu, bisexuell zu sein. Für Vermarktungszwecke ist auch das ein kluger Schritt. Für den angeblich noch immer (?) erforderlichen Mut, den man brauche, um seine sexuellen Präferenzen in die Öffentlichkeit zu tragen, wurde er gelobt, bekam Anerkennung und schließlich auch einen Auftritt auf der großen Bühne zum diesjährigen Christopher Street Day in München.

Die Kulisse ist prächtig, das Rathaus am Marienplatz ist mit Regenbogenfahnen geschmückt, ein queeres Publikum ist in bester Stimmung und feuert Mélovin an, als er Stepan Bandera besingt. Mélovin bringt der Münchener LGBT-Gemeinde und ihren Sympathisanten ein faschistisches Ständchen dar – und wird frenetisch bejubelt. Stepan Bandera ist der Vater, die Ukraine die Mutter, wir werden kämpfen, singt Mélovin. In München wird auf einer Gay Pride ganz offen ein Faschist verherrlicht, und was passiert? Nichts.

Es passiert deswegen nichts, weil hier die Richtigen, die Guten, die gehypte Minderheit etwas tut, was man anderen gesellschaftlichen Gruppen sofort verbieten würde. Die LGBT-Bewegung steht unter einem besonderen Schutz und wird offenbar in besonderer Weise von Kritik ausgenommen.

Das faschistische Ständchen für die LGBT-Szene in München ist kein Versehen, kein Ausrutscher. Hier wächst zusammen, was zusammen gehört. Die LGBT-Bewegung ist nach rechts ganz weit offen. 

Identitätspolitik und die ihr angeschlossenen LGBT-Organisationen und deren Verbindungen zu staatlichen Strukturen dienen der angeblichen Entpolitisierung, mit Sicherheit aber der Fragmentierung und Entsolidarisierung der Gesellschaft. Die westlichen LGBT-Organisationen behaupten darüber hinaus die allgemeine Gültigkeit dieser im Westen etablierten Sichtweise auf menschliche Sexualität und betreiben die Durchsetzung dieser Sichtweise überall auf der Welt, ohne Rücksicht auf kulturelle Gegebenheiten und Traditionen in anderen Regionen der Welt.

Die LGBT-Bewegung negiert im globalen Maßstab das, was sie in auf nationaler Ebene zu schützen vorgibt: Vielfalt und Diversität. Sie ist tief eurozentristisch, neokolonial und neoimperialistisch. Ihr Ziel ist es, ihre Regeln allen Gesellschaftsformen auf der Welt überzustülpen. Die LGBT–Ideologie passt mit diesem Anspruch in kein Land so gut wie nach Deutschland. Es ist eine rechte, bürgerliche Ideologie.

Der ukrainischen und westlichen Propaganda ist es zudem gelungen, die Ukraine in das LGBT-Narrativ einzupassen. Die Ukraine ist das “arme, ganz unschuldige Land”, das einfach nur seine Identität und seine Freiheit leben möchte und daran nur von Russland brutal gehindert wird. Politische Themen werden in der LGBT-Community simplifiziert erfasst und verkitscht. “One love”. “Diversity wins”. “Love is genderless” – das reicht ihnen schon.

Gleichzeitig gelang es westlichen LGBT-Organisationen, Russland als umfassend homophobes Land verleugnen und in der LGBT-Community tiefe Ressentiments gegenüber Russland als Staat zu verankern. Bedient werden dabei alte, rassistische Klischees über “die Russen” und Russland. Eine echte inhaltliche Auseinandersetzung wird verweigert, Kontakte nach Russland gibt es ohnehin nur zu Organisationen dort, die vom Westen finanziert werden. Und die wissen, wofür sie ihr Geld bekommen.

Dass eine Ideologie, die von sich behauptet, gegen Diskriminierung gerichtet zu sein, selbst zum Mittel der rassistischen Diskriminierung greift, ist dabei nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Der Fokus der LGBT-Bewegung auf Diskriminierung ist sehr eng gehalten und richtet sich beispielsweise keineswegs gegen die ökonomische Diskriminierung und Ausbeutung. Armut und Ausbeutung sind der LGBT-Bewegung absolut egal. Vertreter der LGBT-Bewegung halten das Mittel der Diskriminierung sogar dann für völlig legitim, wenn es ihren eigenen Zwecken dient: gegenüber alten weißen Männern, gegenüber armen Menschen, Menschen mit einem konservativen Familienbild und eben auch gegenüber Russland und seinen Bürgern. Die LGBT-Bewegung ist nicht integrativ und vor allem nicht solidarisch.

Weite Teile der deutschen LGBT-Bewegung und ihre Vertreter sind im Geist totalitär und tief reaktionär. Dass diese Bewegung mit ihrer Russophobie und ihrem Hass auf alles außerhalb der eigenen kulturellen Sphäre in der Westukraine auf große Gegenliebe stößt, ist daher nicht verwunderlich. Die LGBT-Bewegung ist zudem inzwischen auf allen Ebenen mit dem deutschen Staat und seinen Institutionen verschmolzen. Sie ist Staatsraison und damit nur in ihrer Selbstwahrnehmung progressiv und revolutionär. Faktisch ist sie eine Bewegung der Bourgeoisie, die den gesellschaftlichen Status quo zementieren möchte.

Das wird auch an gesellschaftlichen Indikatoren deutlich. Der Begriff LGBT entstand in den Neunziger Jahren zur Zeit der Aids-Krise. Der politische Kampf für vor allem schwule Männer war notwendig und wichtig. Es ging um Auskunftsrechte gegenüber medizinischem Personal, das Erbrecht, existenzielle Anliegen.

Der Kampf war durchaus erfolgreich. Lesben und Schwule genießen heute deutlich mehr Rechte als früher, dürfen heiraten und Kinder adoptieren. In Deutschland wurde ein drittes Geschlecht eingeführt, das in allen offiziellen Dokumenten mit genannt werden muss. Das Namensgesetz wurde reformiert. Man könnte diese Liste noch lange fortsetzen. Es gab für einzelne Gruppen zahlreiche Verbesserungen.

Insgesamt nahm in den westlichen Gesellschaften jedoch die Ungleichheit nicht ab, sondern zu. Nach dreißig Jahren Kampf für Antidiskriminierung und Toleranz der LGBT-Bewegung sind westliche Gesellschaften so gespalten wie nie. Die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander, das Bildungssystem in Deutschland ist ein Selektionssystem, das Aufstieg verhindert, ein immer größerer Teil der Deutschen fühlt sich durch das bestehende Parteiensystem politisch nicht repräsentiert. Auch diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Die LGBT-Bewegung ist eine bürgerliche Bewegung, die an allgemeiner gesellschaftlicher Ungleichheit nichts ändert und das auch gar nicht vorhat. Sie möchte für ihre Mitglieder lediglich die Pfründe sichern.

Dass sie aufgrund ihres rassistischen Russlandbildes, ihres neokolonialen Anspruchs und ihrer Armut an Empathie gegenüber den ökonomisch Diskriminierten nach rechts weit offen ist, versteht sich daher eigentlich von selbst. Dass die Mitte der Gesellschaft, die sich in der LGBT-Bewegung sammelt, ihre eigene Rechtslastigkeit toleriert und gegenüber ihrer eigenen mangelnden Resilienz gegenüber Faschismus blind ist, verwundert nicht.

Wenn die Gays und Queers zu einem nationalistischen Marsch hüpfen, tanzen und jubeln, ist das völlig okay. Gegenüber der AfD grenzt man sich ab, diffamiert diese konservative Partei als angeblich faschistisch, möchte sie am liebsten verbieten – und macht dennoch gleichzeitig mit dem ukrainischen Faschismus gemeinsame Sache. Es passt gut zusammen. Die LGBT-Bewegung ist im Kern eine antidemokratische und rechte Bewegung.

Russland macht es daher richtig, indem man dort die Instrumentalisierung des Themas der sexuellen Identität durch einschlägige, vom Ausland finanzierte Organisationen unterbindet. Es schadet der Gesellschaft und wäre ein Einfallstor für Extremismus und Faschismus. Homosexualität ist in Russland nicht verboten. Man hat in Russland aber wohl deutlich besser als in Deutschland verstanden, dass es Freiheitsgewinne nicht für einzelne Gruppen auf Kosten anderer gesellschaftlicher Gruppen geben darf. Genau das ist aber in westlichen Gesellschaften und auch in Deutschland in den letzten Jahrzehnten passiert. Die Gesellschaften im Westen haben sich entsolidarisiert und sind ungleicher geworden. Die LGBT-Ideologie hatte daran einen maßgeblichen Anteil.

Während es für kleine Gruppen also Besserstellungen gab, nahm der Druck für die Mehrheit in der Gesellschaft zu. Das hält keine soziale Ordnung auf Dauer aus. Dass sich nun der ukrainischen Nationalismus völlig ungeschminkt gerade auf einer Gay-Pride-Parade zeigen darf, sollte niemanden wundern. Es wächst da zusammen, was zusammen gehört.

https://meinungsfreiheit.rtde.life/meinung/174074-wie-rechtsoffen-ist-lgbt-bewegung/

***

Der Fleischwolf

Übernommen von Kriegsgebiet.com, dort schienen am 29. Dezember 2022.

Trotz horrender Verluste: Warum füttert Kiew weiter den „Fleischwolf“ von Artjomowsk?

Grafik: Allein in Artjomowsk selbst stehen dem PMC „Wagner-Gruppe“ zwei ukrainische Regimenter und 16 Brigaden gegenüber, mit den Landwehren sogar 22 Brigaden. 28. Dezember 2022

Woher westliche Medien den Gedanken auch haben, russische Truppen würden in Artjomowsk aufgerieben: In der Realität ist es Kiew, das dort ein Bataillon täglich verliert und sich dennoch an der Kleinstadt festhält. Auch Russland will Artjomowsk unbedingt haben. Warum?

Von Jewgeni Krutikow

„Der Fleischwolf von Artjomowsk“ oder auch „Der Fleischwolf von Bachmut“, wie diese Stadt in der heutigen Ukraine genannt wird. Genau so beschreiben Medien, sogar ukrainische, immer öfter das momentane Geschehen um diese Stadt im Donbass. Kiew verliert dort jeden Tag unwiederbringlich Hunderte von Soldaten. Warum ist der Kampf um dieses Städtchen letztlich von strategischer Bedeutung?

Neuerdings behaupten Kiews untergeordnete Militärexperten und andere, dass die blutigen Kämpfe, die Russland im Moment um Artjomowsk schlägt, sinnlos seien. Ihrer Meinung nach wäre selbst die Einnahme dieser Stadt nur ein taktischer Erfolg für Moskau, der den Verlauf von dessen Sonderoperation als Ganzes zu beeinflussen nicht vermöchte. Der Kreml verpulvere also zu viele Ressourcen an einem lediglich sekundären Unterabschnitt der Front, heißt es.

Aber wenn Artjomowsk so unwichtig ist, warum setzt die Ukraine ihrerseits so viel Personal und Ausrüstung für seine Verteidigung ein? Die täglichen Verluste der ukrainischen bewaffneten Formierungen an diesem sehr kleinen Unterabschnitt der Front werden nach westlichen Angaben auf 300 bis 400 Mann geschätzt, und das für die vergangenen zwei Monate. Das ist nichts anderes als eine Katastrophe mit bald zu erwartenden weitreichenden Folgen. Nicht umsonst verwenden die Medien so oft das Wort „Fleischwolf“, um das Geschehen zu beschreiben. Nun, wozu müssen denn beide Seiten so dringend dieses Artjomowsk überhaupt besitzen?

Tatsächlich ist es eben nicht bloß ein Punkt auf der Landkarte, sondern einer der größten Verkehrsknoten im Donbass, und von denen, die dort noch unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte stehen, ist es sogar der letzte seines Kalibers. Gerade über Artjomowsk verliefen bis vor kurzem alle Nachschubwege der ukrainischen bewaffneten Formierungen am Donezker Unterabschnitt der Front. Und wer hier auf Tschassow Jar als angebliche Alternative verweist, belügt sich selbst: Aus Tschassow Jar führen keine Straßen, über die man ukrainische Einheiten weiter südlich am Donezker Unterabschnitt der Front versorgen könnte, da die Straße von Artjomowsk und Tschassow Jar nach Süden bereits besetzt ist.

Es ist klar, dass ein Teil der Eisenbahninfrastruktur zerstört wurde, aber die Wiederherstellung ist kein allzu großes Problem. Von Artjomowsk aus gelangt man leicht einerseits nach Lissitschansk, Popasnaja, Swetlodarsk, Gorlowka und andererseits nach Konstantinowka, Slawjansk, Sewersk, Swjatogorsk. Sprich, wer von dort aus Pfeile auf die Karte zeichnet, sieht: Von Artjomowsk aus kann Russland eine Offensive nach Slawjansk und Kramatorsk, Swjatogorsk sowie Sewersk (über Soledar, das die russischen Truppen in naher Zukunft ebenfalls befreien dürften) führen.

Nicht zuletzt geht den ukrainischen bewaffneten Formierungen mit dem Verlust von Artjomowsk auch die Möglichkeit eines Gegenangriffs mit Stoßrichtung Lissitschansk und Swatowo ab. Auch Isjum wird dann auf der Kippe stehen, und die russische Armee wird einen neuen Brückenkopf für eine Offensive gegen Kramatorsk erhalten.

Bei all dem hat Artjomowsk selbst, abgesehen von seiner geografischen Lage und seiner Weggabelung, keinen besonderen Wert. Dort gibt es keine wichtigen Industrien oder Wasserstraßen. Es ist ein Hinterwald, die lediglich zwölftgrößte Ortschaft im noch von den ukrainischen Streitkräften kontrollierten Teil des Donbass.

Politisch gesehen wird sich mit der Befreiung von Artjomowsk der damit einhergehend schrittweise ausgebaute Zugang zur Grenze der DVR bemerkbar machen. Der Beschuss von Gorlowka, einer Trabantenstadt von Donezk, erfolgt ebenfalls aus der Umgebung von Artjomowsk, und dieser Bedrohung wird zumindest Gorlowka somit entzogen werden.

Eine weitere Nuance. Die berühmten Verteidigungslinien, kilometerlange Labyrinthe aus Schützengräben und Erd-Holz-Unterständen – oft einbetoniert –, die sogenannten Ameisenhaufen, die von den ukrainischen Streitkräften acht Jahre lang nach allen Regeln der militärischen Befestigungsbaukunst errichtet wurden, wurden bereits weitgehend zerstört. Die Ukrainer zogen sich nach dem Verlust von Sewerodonezk und Lissitschansk auf die ziemlich gerade von Süd nach Nord verlaufende Verteidigungslinie Artjomowsk-Soledar-Sewersk zurück. Dies war eine neue Verteidigungslinie, die sehr stabil erschien, zumindest wenn man sie sich auf der Stabskarte ansah. Doch mit Ausnahme des befestigten Raumes Kramatorsk-Slawjansk gibt es weiter westlich keine größeren Verteidigungslinien. Neue zu bauen, wird im Winter problematisch. Theoretisch wäre das möglich, wenn sich die ukrainischen bewaffneten Formierungen einfach von Artjomowsk nach Slawjansk zurückziehen und dort verschanzen würden.

Denn so sind sie in der Tat auch bisher immer wieder verfahren. So räumten sie Lissitschansk und zogen sich nach Artjomowsk zurück. Aber jetzt wurde Artjomowsk für sie zu einer Verteidigungsposition von ausschlaggebender Wichtigkeit für den gesamten Frontabschnitt Donbass (mindestens aber für die Teilstrecke der Front auf der Höhe des Großraums Donezk) und sich von dort zurückzuziehen, würde für Kiew bedeuten, die Front zusammenbrechen zu lassen. Möglichkeiten, die Front zu stabilisieren, würden sich erst 50 bis 70 Kilometer landeinwärts bieten.

Unbestätigten Berichten zufolge soll der Chef des ukrainischen Generalstabs Valeri Saluschny dem Präsidenten Selenskij vorgeschlagen haben, die Verteidigungslinie zwischen Artjomowsk, Soledar und Sewersk nach dem Vorbild von Lisitschansk bereits im Sommer aufzugeben. Dies hätte es der Ukraine ermöglicht, hochgradig kampffähige Kaderbrigaden zu schonen, um sie zur Verteidigung der Agglomeration Kramatorsk-Slawjansk einzusetzen.

Die Kehrseite eines solchen Manövers wäre der Verlust der Fähigkeit, das gesamte Kontingent der Ukraine in der Höhe des Großraums Donezk, wenn nicht gar im gesamten Donbass, effektiv zu versorgen. Dies würde nach einiger Zeit zum Verlust von Awdejewka, Marjinka und Ugledar führen. Ab hier aber käme das Domino-Prinzip zum Greifen. Und wir haben bereits darüber gesprochen, dass jetzt im Großraum Donezk die Besetzung eines beliebigen besiedelten Gebiets (sogar eines Dorfes mit dem sprechenden Namen Trjochisbenka – dt. etwa: Dreilauben, Dreihütten) von strategischer Bedeutung sein könnte.

In Artjomowsk sind seitens der Ukraine aktuell die 53. und 54. separaten mechanisierten Brigaden disloziert, nördlich der Stadt eine weitere, die 30., zusammen mit der 10. separaten Bergjäger-Sturmbrigade. Ebenfalls in den Großraum Artjomowsk verlegt wurden die 57. motorisierte Schützenbrigade, vom Frontabschnitt Charkow-Swatowo die 71. Jägerbrigade aus der Umgebung von Swatowo sowie die 81. separate luftbewegliche Brigade aus der Umgebung von Krasny Liman und schließlich ein Bataillon aus der 65. mechanisierten Brigade, die sich zuvor auf eine Gegenoffensive im russischen Gebiet Saporoschje vorbereitet hatte.

Mit anderen Worten, die Kämpfe um Artjomowsk wurden gewissermaßen ein Stoß zur Ablenkung, aber nicht für die russischen Streitkräfte, sondern im Gegenteil: Die ukrainischen bewaffneten Formierungen waren gezwungen, ihre bis dato erfolgreiche Einheiten überstürzt von anderen Abschnitten und Teilabschnitten der Front abzuziehen und sie in den von ihnen so genannten „Bachmut-Fleischwolf“ zu werfen. Ihre Angriffsversuche am Frontabschnitt Charkow-Swatowo in Höhe Krasny Liman und Swatowo selbst mussten sie abbrechen. Und die Idee, eine Offensive im Gebiet Saporoschje zu organisieren, hat Kiew jetzt ganz und gar vergessen.

Die vollständige Liste der ukrainischen Einheiten, die jetzt in Artjomowsk und Umgebung im Einsatz sind oder waren, ist indes viel umfangreicher. Außer den genannten gehören dazu: Die separaten mechanisierten Brigaden 24 und 62 sowie 93 „Cholodny Jar“ (die ramponierten Reste dieser Brigade wurden erst vor kurzem aus dem Kampfgebiet rotiert), die 3. separate Panzerbrigade „Eisen“ und schließlich die separaten Landwehrbrigaden 109 (Gebiet Donezk), 125 (Stadt Lwow/Lemberg), 112 und 241 (Stadt Kiew). Hinzu kommen einzelne Artillerieeinheiten der strategischen Reserve des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte.

Auf russischer Seite stehen all dem lediglich das Private Militärunternehmen „Wagner“ und einzelne Einheiten des 1. Armeekorps der Volksrepublik Donezk entgegen.

Dabei betet ein großer Teil der westlichen und ukrainischen Experten immer wieder ihr seltsames Mantra von einem angeblichen „Aufreiben der russischen Truppen“ durch die Streitkräfte der Ukraine in und bei Artjomowsk herunter. In Wirklichkeit geschieht jedoch das genaue Gegenteil. Allein im November waren die ukrainischen Streitkräfte zweimal gezwungen, Untereinheiten der separaten mechanisierten Brigaden 53 und 54 aufgrund schwerer Verluste von Artjomowsk nach Tschassow Jar und Kramatorsk zum Aufstocken mit Personal und Gerät abzuziehen. Es geht hier nicht einmal darum, dass die im Rahmen der neueren Mobilmachungswellen in der Ukraine Eingezogenen nicht so kampffähig sind wie die Veteranen der altgedienten „nummerierten“ Kader-Brigaden, obwohl auch das durchaus der Fall ist. Der wichtigste Punkt ist, dass die Struktur dieser Brigaden verloren geht.

Bis ins Jahr 2022 versuchten die ukrainischen Streitkräfte hartnäckig, auf die von den NATO-Ausbildern vorgegebene Struktur umzustellen. Mit spontan zusammengestellten Kampfgruppen etwa in Bataillonsgröße nach NATO-Muster (genauer: Battlegroup in den Commonwealth-Staaten oder Task Force in der US-Armee) als dem Rückgrat ihrer Organisation. Dabei wurde das meiste an Artillerie und gepanzerten Fahrzeugen aus der regulären Zusammensetzung der Bataillone innerhalb der ukrainischen Kaderbrigaden herausgenommen und in eine Art operative Reserve des Kommandos umgewandelt. Dies funktionierte während des „seltsamen Krieges“ der Jahre 2016 bis 2021, der sich für Kiew auf die Besetzung einzelner Bereiche der Grauzone genannten Niemandslandes beschränkte. Darauf waren die Kampfgruppen nach NATO-Muster ausgerichtet.

Im Jahr 2022 aber stellte sich heraus, dass solche Einheiten in einem intensiven Konflikt nicht im Alleingang funktionieren können, sondern reichlich Unterstützung durch Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge benötigen. Doch die zentralisierte Zuweisung dieser Kapazitäten aus deren neuen separaten Einheiten der operativen Reserve erfordert wiederum andere, fortschrittlichere Methoden der Koordinierung zwischen den Einheiten und Waffengattungen, die das ukrainische Militär nicht in seiner Gesamtheit beherrscht.

Die russische Armee hingegen hat sich in den vergangenen Monaten zu verstärkten Bataillonen umformiert, zu denen bereits die Artillerie der jeweiligen übergeordneten Brigade sowie Panzereinheiten als festgeschriebener Bestandteil gehören. Daher benötigen sie jetzt keine zusätzliche Koordinierung und kein zusätzliches Koordinierungstraining mehr. Außerdem kann diese Art von Bataillon problemlos frisch geschultes, im Rahmen der Mobilmachung eingezogenes Personal aufnehmen.

Im Ergebnis verstrickten sich die ukrainischen Streitkräfte in selbstzerstörerische Kämpfe an der Linie Artjomowsk-Soledar-Sewersk. Und sie pumpen und pumpen weiterhin ungeheure personelle und technische Ressourcen in diese Kämpfe.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Das ukrainische Militär hat keine vorbereiteten Verteidigungslinien weiter westlich als Slawjansk und Kramatorsk. Indes bedeutet für sie der Verlust von Artjomowsk unter den derzeitigen Umständen einen Zusammenbruch der Front entlang des gesamten Abschnitts Donbass. Den Ukrainern ist es nicht mehr möglich, ohne logistische Verluste aus der Sache herauszukommen. Kontingente an anderen Frontabschnitten werden durch ausschlachtenden Raubbau erodiert. Auch die politischen Aussichten sind, gelinde gesagt, unklar.

Vor diesem Hintergrund erübrigen sich jegliche Fragen, warum für Russland der Kampf um Artjomowsk überhaupt notwendig war, von allein. Als eine lokale Operation (wie auf der Karte zu sehen) begonnen, entwickelte er allmählich durchaus strategischen Charakter. Außerdem besteht kein Zweifel mehr daran, dass Artjomowsk und Soledar in absehbarer Zeit befreit sein werden, sodass alle Pläne der ukrainischen Führung, Russlands Militär „auszubluten“ und eine an einem willkürlich gewählten Ort errichtete Verteidigungslinie zu halten, bedeutungslos werden. Ja, die Überlebenden werden sich nach Kramatorsk und Slawjansk zurückziehen, aber die Konfiguration der Front und die politische Lage werden sich danach gänzlich ändern. Und das keineswegs zugunsten Kiews und seiner Truppen.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei Wsgljad.

***

Harte neoliberale Politik: Zelensky verkauft die Ukraine buchstäblich an US-Konzerne der Wall Street

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 24. SEPTEMBER 2022 

von Wolfgang Lieberknecht – http://www.internationale-friedensfabrik-wanfried.org

Der vom Westen unterstützte ukrainische Staatschef Wolodymyr Zelensky eröffnete die New Yorker Börse, indem er der Wall Street mitteilte, sein Land sei „offen“ für ausländische Unternehmen, die es mit 400 Milliarden Dollar an Staatsanleihen ausbeuten könnten. Der US-Amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson vergleicht die von der ukrainischen Regierung verhängten neuen arbeitsfeindlichen Notstandsgesetze mit der brutalen neoliberalen Politik, die von der rechtsextremen Pinochet-Diktatur in Chile nach einem von der CIA unterstützten Putsch im Jahr 1973 eingeführt wurde. „Natürlich wurde er an der Börse begrüßt, weil er die Rechte der Arbeiter abschaffte“, fügte Hudson hinzu. „Es gibt kein deutlicheres Beispiel für einen Klassenkrieg. „Die Ukraine ist das ärmste Land in Europa – aber Zelensky sagte, sie sei nicht arm genug. Er sagte: „Wenn Sie glauben, das ist etwas, dann warten Sie, bis unser neues Gesetz in Kraft tritt. Dann werden Sie sehen, was es bedeutet, das ärmste Land in Europa zu sein.“ „Aber es wird auch das reichste Land in Europa für die 1% sein“, schloss Hudson.

Der vom Westen unterstützte ukrainische Staatschef Wolodymyr Zelensky eröffnete am Morgen des 6. September virtuell die New Yorker Börse und läutete symbolisch per Videostream die Glocke.

Zelensky verkündete, dass sein Land „offen für Geschäfte“ sei, d. h., dass es ausländischen Unternehmen freistehe, in das Land zu kommen und seine reichhaltigen Ressourcen und niedrig bezahlten Arbeitskräfte auszubeuten.

In einer Rede, mit der er das neoliberale Ausverkaufsprogramm Advantage Ukraine einleitete, bot Zelensky der Wall Street „eine Chance für Sie, jetzt in Projekte im Wert von Hunderten von Milliarden Dollar zu investieren“.

Der Finanznachrichtendienst Business Wire veröffentlichte eine Pressemitteilung der ukrainischen Regierung, in der sich Zelensky rühmte:

Die auf AdvantageUkraine.com vorgestellten Investitionsmöglichkeiten im Wert von mehr als 400 Milliarden Dollar umfassen öffentlich-private Partnerschaften, Privatisierungen und private Unternehmungen. Ein von USAID unterstütztes Projektteam aus Investmentbankern und Forschern, die vom ukrainischen Wirtschaftsministerium ernannt wurden, wird mit Unternehmen zusammenarbeiten, die an Investitionen interessiert sind.

Der Bericht zitiert auch den Präsidenten der NYSE Group, Lynn Martin, mit den Worten:

Als größte Börse der Welt stehen wir für Freiheit, Anlegerschutz und ungehinderten Zugang zu Kapital. Wir freuen uns, Präsident Zelenskyy virtuell auf dem Glockenturm der NYSE begrüßen zu können, der ein Symbol für die Freiheit und die Möglichkeiten ist, die unsere US-Kapitalmärkte auf der ganzen Welt geschaffen haben. Wir fühlen uns geehrt, dass der Präsident die NYSE gewählt hat, um den Start von Advantage Ukraine zu feiern und sich mit der internationalen Geschäftswelt auszutauschen.

In der Pressemitteilung werden Führungskräfte der US-Unternehmensgiganten Google, Alphabet und Microsoft zitiert, die von den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Ukraine schwärmen.

Laut Reuters beauftragte die ukrainische Regierung die britische PR-Firma WPP mit der Durchführung der Marketingmaßnahmen für Advantage Ukraine.

Zelensky koordinierte seinen Werbegag an der New Yorker Börse mit einem Leitartikel im Wall Street Journal, in dem er US-Kapitalisten anflehte, in die Zukunft der Ukraine zu investieren“.

„Ich habe meine Regierung dazu verpflichtet, ein günstiges Umfeld für Investitionen zu schaffen, das die Ukraine zur größten Wachstumschance in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs machen würde“, schrieb Zelensky.

Er fuhr fort:

Um ein sicheres, transparentes Umfeld für unternehmerisches Engagement zu schaffen, bemüht sich die Ukraine um Investitionsgarantien sowohl von der Gruppe der Sieben als auch von der Europäischen Union, reformiert das Steuersystem des Landes und schafft einen starken neuen Rechtsrahmen. Unser Land hat bereits Regeln und Gesetze verabschiedet, die es Unternehmen ermöglichen, transparente Unternehmensstrukturen aufzubauen, ausländische Investitionen leichter anzuziehen und zusätzliche Mechanismen zum Schutz immaterieller Vermögenswerte zu nutzen. Günstige Bedingungen werden es uns ermöglichen, die Ukraine als leistungsstarkes IT-Zentrum zu etablieren und innovative Geschäftsideen schnell und effektiv umzusetzen.

Der vom Westen unterstützte ukrainische Staatschef Wolodymyr Zelensky eröffnete am Morgen des 6. September virtuell die New Yorker Börse und läutete symbolisch per Videostream die Glocke.

Multipolarista berichtete bereits über ein Treffen westlicher Regierungen und Unternehmen in der Schweiz im Juli, bei dem sie eine harte neoliberale Wirtschaftspolitik planten, die sie der Ukraine aufzwingen wollten.

Die westlichen Teilnehmer veröffentlichten Dokumente, in denen sie dazu aufriefen, Arbeitsgesetze zu kürzen, „Märkte zu öffnen“, Zölle zu senken, Industrien zu deregulieren und „staatliche Unternehmen an private Investoren zu verkaufen“.

In einem Interview mit Multipolarista verglich der Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson die von der ukrainischen Regierung verhängten neuen arbeitsfeindlichen Notstandsgesetze mit der brutalen neoliberalen Politik, die von der rechtsextremen Pinochet-Diktatur in Chile nach einem von der CIA unterstützten Putsch im Jahr 1973 eingeführt wurde.

„Es ist zum Totlachen“, sagte Hudson über Zelenskys Kommentar im Wall Street Journal. „Es ist wie eine Parodie dessen, was ein Sozialist darüber geschrieben hätte, wie der Klassenkrieg von einer faschistischen Regierung in die Tat umgesetzt werden würde.

„Natürlich wurde er an der Börse begrüßt, weil er die Rechte der Arbeiter abschaffte“, fügte Hudson hinzu. „Es gibt kein deutlicheres Beispiel für einen Klassenkrieg.

„Das ist genau das, was [Frankreichs Präsident] Macron sagte, als er vom ‚Ende des Überflusses‘ sprach. Die ukrainische Arbeiterschaft hat gerade das Ende des Wohlstands auf neoliberale Weise erlebt.

„Und wie Herr Zelensky sagte, mag es für die Arbeitskräfte das Ende des Wohlstands sein, aber für Sie als Investoren an der New Yorker Börse wird es ein Glücksfall sein. Kommen Sie rein und feiern Sie mit!“

„Der Verlust des einen wird zum Gewinn des anderen. Und das ist es, was in einem Klassenkampf passiert. Es ist ein Nullsummenspiel. Es wird überhaupt nicht versucht, den Lebensstandard anzuheben.“

„Die Ukraine ist das ärmste Land in Europa – aber Zelensky sagte, sie sei nicht arm genug. Er sagte: „Wenn Sie glauben, das ist etwas, dann warten Sie, bis unser neues Gesetz in Kraft tritt. Dann werden Sie sehen, was es bedeutet, das ärmste Land in Europa zu sein.“

„Aber es wird auch das reichste Land in Europa für die 1% sein“, schloss Hudson.

Zelensky is literally selling Ukraine to US corporations on Wall Street – Multipolarista

https://www.internationale-friedensfabrik-wanfried.org/post/harte-neoliberale-politik-zelensky-verkauft-die-ukraine-buchst%C3%A4blich-an-us-konzerne-der-wall-street

***

Energiekrise: Deutschland und der „Tag des jüngsten Gerichts“

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 10. AUGUST 2022

von Thomas Röper – http://www.anti-spiegel.ru

In Sachen Energieversorgung steuert die deutsche Regierung mit ungebrochener Selbstsicherheit auf den Untergang zu.

Berichte ausländischer Korrespondenten über das eigene Land sind immer interessant, denn sie zeigen, wie im Ausland auf das eigene Land geblickt wird. Vor allem die Berichte des Deutschlandkorrespondenten des russischen Fernsehens sind sehenswert, weil der immer wieder schonungslos den ganzen Wahnsinn zeigt, den die deutsche Regierung derzeit in Sachen Energiepolitik veranstaltet. Daher habe ich den Wochenrückblick des russischen Deutschlandkorrespondenten übersetzt, der am Sonntagabend im russischen Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Beginn der Übersetzung:

Deutschland steuert entschlossen auf den „Tag des jüngsten Gerichts“ zu

Die Europäische Union hat diese Woche beschlossen, den Gasverbrauch um 15 Prozent zu senken. Für die Zustimmung war eine einfache Mehrheit erforderlich, aber zwei Länder, Ungarn und Polen, waren dagegen. Das Dokument wurde jedoch trotzdem angenommen. Ausnahmen von den Sparmaßnahmen wurden für jene Länder gemacht, die volle Speicher haben oder wenn kritische Industrien betroffen wären. Wie steht es jetzt in Europa um die Gasreserven für den Winter? Ein Bericht unseres Korrespondenten.

Politiker mögen es nicht, wenn sie reine PR machen müssen, und alle hier verstehen, dass das eine reine Showveranstaltung ist. Der Bundeskanzler hatte einen etwas missmutigen Gesichtsausdruck, als er am 2. August in Mülheim an der Ruhr im Siemens-Werk eintraf. Mit unglücklicher Miene inspizierte er die Turbine für Nord Stream 1, die auf dem Weg von Kanada nach Russland in Deutschland festsitzt, und fasste sie sogar an. Aber wenn das Land in Panik die Tage bis zum Beginn der Heizperiode zählt, muss der Kanzler eben das sein, was er nicht ist. Hier war Scholz als Turbineningenieur zu sehen.

„Die Turbine ist betriebsbereit. Außerdem gibt es keine Sanktionen gegen die Gasindustrie, die der Nutzung der Turbine im Wege stehen könnten. Es gibt keinen objektiven Grund, warum ihr Transport nicht möglich ist. Die Turbine ist da, es muss nur jemand sagen, dass er sie will, und sie wird innerhalb kurzer Zeit geliefert“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz.

Ohne die Turbine arbeitet Nord Stream 1 mit einer Kapazität von 20 Prozent. Mit ihr könnte die Pipeline zu 40 Prozent laufen, da nur einer der sechs Blöcke der Pumpstation in Portovaja in Betrieb ist. Ein weiterer wird in Reserve gehalten, aber drei Turbinen sind abgeschaltet, weil sie ebenfalls repariert werden müssen, und zwar im Siemens-Werk in Kanada. Das Land hat, zusammen mit Großbritannien und der Europäischen Union, Sanktionen gegen Gazprom verhängt. Zwei laufende Turbinen lösen zwar nicht das Problem, damit Deutschland genügend Gas für den Winter vorrätig hat, aber 40 Prozent sind besser als 20. Nach der Erklärung von Gazprom als Reaktion auf Scholz‘ Worte wird die alte Turbine Nummer 73 für die deutsche Wirtschaft zu einer „Turbine des jüngsten Gerichts“.

„Die derzeitigen anti-russischen Sanktionen behindern die erfolgreiche Abwicklung des Transports und der Reparatur von Siemens-Gasturbinen für die Portovaja-Kompressorstation, die Gas über die Nord Stream-Pipeline an europäische Verbraucher liefert“, so Gazprom.

Das bedeutet, dass die 15 Prozent Gaseinsparungen, die in der EU bisher auf freiwilliger Basis vereinbart wurden, verbindlich werden müssen. Jetzt kommen viele Zahlen. 15 Prozent sind 45 Milliarden Kubikmeter Erdgas für die gesamte EU. Für Deutschland sind das 10 Milliarden, was dem Jahresverbrauch von fünf Millionen Haushalten entspricht. Italien und Frankreich müssen jeweils 8 Milliarden Kubikmeter und die Niederlande 5 Milliarden Kubikmeter einsparen. Gleichzeitig plant die Europäische Kommission, die Gasreserve zu nutzen, um denjenigen zu helfen, denen es plötzlich ganz schlecht geht. Aber wie immer enden die Pläne von Ursula von der Leyen und ihrem Team dort, wo die Pläne Ungarns beginnen.

„Wir gehören nicht Brüssel. Wir sind die unabhängige, souveräne ungarische Nation. Wir beteiligen uns an gemeinsamen Entscheidungen. Wenn sie uns nicht gefallen, werden wir das sagen“, sagte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban offen.

Das sich abzeichnende Gerangel um Gas gehörte offensichtlich nicht zu von der Leyens Plänen, als sie zu Beginn des Jahres stolz den Kurs zur Ablehnung russischer Energieträger verkündet hat – schnell, entschlossen und für immer. Schnell kam die Gasknappheit, jetzt bleibt die Frage, ob Europa es riskiert, sich entschlossen und für immer von seinem gewohnten Wohlstand zu verabschieden.

„Wenn Sie zuerst sagen, dass Sie kein Gas mehr wollen, dann beschweren Sie sich nicht, wenn Sie tatsächlich kein Gas mehr haben. Und jetzt kommt die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und sagt: „Wir stehen vor einem dramatischen Absturz, denn wir rasen auf einen kompletten Blackout zu.“ Mit anderen Worten, es war eine anti-russische Gruppe europäischer Politiker, die sich weigerte, russisches Gas und Öl zu kaufen und stattdessen in Katar darum gebettelt hat, wo sie ebenfalls abgewiesen wurde“, sagte der österreichische Präsidentschaftskandidat Gerald Gross.

Die Industrie ohne Gas zu lassen, bedeutet eine rasche Deindustrialisierung und zig Millionen Arbeitslose. Daher werden die Probleme auf Kosten der Bevölkerung gelöst.

Die britischen Behörden haben den Briten vorsorglich geraten, nur ein einziges Gerät ständig eingeschaltet zu lassen – den Kühlschrank. Jeder sechste Deutsche könnte in den kommenden Monaten unter die Armutsgrenze rutschen. Ab dem 1. Oktober müssen die Deutschen 200 bis 300 Euro zahlen, um Gasimporteure wie Uniper, das 10 Milliarden an staatlichen Beihilfen beantragt hat, zu unterstützen. Diese Steuer wird die Deutschen nicht von den steigenden Kosten für Strom und Heizung befreien. Vorläufigen Berechnungen zufolge, die auf den derzeitigen Gaspreisen basieren, könnte die Belastung des Haushalts einer durchschnittlichen vierköpfigen Familie um 3.200 Euro pro Jahr steigen, was dem Monatseinkommen vieler Haushalte entspricht. Das wird schon bald passieren. Die Zeitungen schreiben darüber und das Fernsehen warnt davor.

Und dann, peng, kommt Annalena Baerbock, scheinbar der Big Boss in Deutschland, als wäre sie vom Mars.

„Putin hat versucht, uns zu spalten, er hat versucht, Spielchen mit uns zu spielen. Und jetzt kann die ganze Welt deutlich sehen, dass er Energie nur zu seinem Vorteil nutzt. Ja, es war ein Fehler, so abhängig von billigem russischen Gas zu sein. Deshalb haben wir unsere Politik in dieser Frage geändert und lehnen die Lieferungen vollständig ab“, so die deutsche Außenministerin.

Der Schlüssel ist hier „billiges russisches Gas.“ Für die kapitalistische Globalisierung ist das völlig normal, sie hat immer schon danach gesucht, wo etwas billiger ist, und so für Wirtschaftswachstum gesorgt. Und Russland hat bis zum Schluss versucht, diese Normalität aufrechtzuerhalten, aber sie wollten nicht mit Russland reden. Darum müssen sie nun alle, vor allem die deutschen Grünen, ihre Wähler von den nötigen Opfern überzeugen und die Unzufriedenen in Deutschland ignorieren. Die große Frage ist, wie lange sie so weitermachen können. Die Erosion des ideologischen Bodens der Grünen beschleunigt sich: Anstelle ihres „heiligen Hains“ setzen sie nun auf Kohle- und Atomkraftwerke.

Derzeit sind in Deutschland nur drei Kernkraftwerke in Betrieb, aber auch die sollen bis Ende des Jahres abgeschaltet werden. Eines davon ist Brokdorf in Schleswig-Holstein, das vor acht Monaten stillgelegt wurde. Es wurde 1986, kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl, in Betrieb genommen. Und genau zu dieser Zeit zeigten die deutschen Grünen, dass sie nicht nur Bäume umarmen, sondern auch Polizeiketten stürmen können. Ihr Programm war das Ende der Atomkraft in Deutschland. Nach 35 Jahren haben sie ihr Ziel erreicht, Brokdorf wurde stillgelegt. Es fließt kein Strom mehr durch diese Leitungen, allerdings hat es niemand eilig, sie abzubauen. In der Nähe drehen sich munter Windräder, was nicht jeder schön findet, aber sie lassen das Herz der Grünen höher schlagen. Das Problem ist, dass sie sich jetzt drehen, aber morgen nicht. Schließlich begann die Energiekrise des letzten Herbstes genau hier.

„Wir haben beschlossen, dass wir alles mit Wind und Sonne machen können. Aber man sagt uns nicht die Wahrheit. Tatsächlich haben die Gasimporte aus Russland in diesem Zeitraum nur zugenommen, weil die Windräder mit einer durchschnittlichen Auslastung von 20 Prozent ihrer Kapazität pro Jahr häufiger stillstehen als in Betrieb sind. Im Durchschnitt arbeitet eine Windkraftanlage 2.000 Stunden pro Jahr, das Jahr hat 8.760 Stunden, es sind also 22 Prozent. Jedes Kind weiß das, aber die Bundesregierung verschweigt es uns. Bei Solargeneratoren ist es noch schlimmer: Die Sonne scheint selten und nachts scheint sie gar nicht“, erklärt Fritz Fahrenholt, Energieexperte, Politiker und Mitglied der SPD.

Ein weiterer Teil des Problems des berüchtigten „grünen Übergangs“ ist rein politischer Natur. Um sicher auf erneuerbare Energien zu setzen, muss man sie verfünffachen, aber Baerbock hat als Außenministerin den Kurs eingeschlagen, die Beziehungen zu China zu zerstören. Die Produktion von Windturbinen und Solarzellen hängt stark von seltenen Erden aus China ab. Das kann man bisher als Faktor abtun, der die Energiewende verzögern könnte. Wichtiger ist, dass bereits mehr als 40 Prozent der Bürger eine Rückkehr zur Kernenergie wünschen. Das ist wirklich seltsam, wenn man bedenkt, welche Mittel, auch künstlerische, eingesetzt wurden, um die Deutschen von den Gefahren der Kernenergie zu überzeugen.

2017 kam eine weltweit beliebte deutsche TV-Serie heraus. Drei Staffeln lang wuseln die Charaktere in einer Zeitschleife durch eine Stadt, treffen sich gegenseitig und ihr eigenes, mal älteres, mal jüngeres Ich, um die Welt zu retten. Aber jedes Mal ist das Ende der Welt wegen der Abfälle, die in den Eingeweiden des dämonischen Atomkraftwerks versteckt sind, unvermeidlich.

Das war ein gut gemachtes Märchen, aber die Realität in Form von Zahlen auf den Stromrechnungen ist offenbar ein wirksameres Mittel, um die öffentliche Meinung zu brechen. Und auch Zahlen können Zeitschleifen erzeugen, indem sie die deutsche Energiewirtschaft ins 20. oder sogar 19. Jahrhundert zurückversetzen. Gemeint sind die Pläne, die 16 Kohlekraftwerke wieder einzusetzen.

„Wir müssen den Betrieb der Kernkraftwerke verlängern. Und zwar nicht nur für ein paar Monate, sondern mindestens bis 2024“, ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder überzeugt.

Sowohl der Ministerpräsident des industriell hochentwickelten Bayerns, als auch CDU-Chef Friedrich Merz leisteten diese Woche Öffentlichkeitsarbeit: Sie besuchten eines der drei noch in Betrieb befindlichen Isar-2-Kernkraftwerke. In die Atommülllager sind sie natürlich nicht gegangen. Wenn alles nach Plan läuft, werden dieser und die anderen beiden letzten Reaktoren am 31. Dezember stillgelegt. Und dann ist wirklich der Tag des jüngsten Gerichts. Zumindest für Deutschland und, angesichts seiner Bedeutung, auch für ganz Europa. Deshalb wird übrigens parallel zur Lobbyarbeit für den Betrieb der verbleibenden AKW der Boden für ein mögliches Wiederanfahren eines der bereits stillgelegten Kernkraftwerke sondiert. Und einige regionale Politier sind nicht abgeneigt, noch weiter zu gehen.

„Wenn wir Frackinggas aus Amerika kaufen, warum fördern wir es dann nicht in Deutschland? Wir haben viel höhere Umweltstandards zum Klimaschutz. Die Energiepolitik ist die Achillesferse einer jeden Volkswirtschaft. Es ist unverantwortlich, künstlich überhöhte Preise zuzulassen. Die Verbraucher werden große Probleme haben, die Industrie wird große Probleme haben. Wir reden viel von Austerität, aber in Wirklichkeit geht es um Deindustrialisierung“, sagt der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Die einzige Möglichkeit, wie Deutschland sein eigenes Gas fördern kann, ist Fracking. Das Fracking hat die USA zum Marktführer in der Gasförderung gemacht, aber es hat auch Nebenwirkungen: Ein Teil des Methangemischs, das für die Umwelt viel schädlicher ist als Kohlendioxid, entweicht in die Atmosphäre, und ein Teil macht aus dem Grundwasser eine brennbare Limonade.

Deutschland mag bessere Technologien haben, aber es hat auch eine höhere Bevölkerungsdichte als Texas. Alles in allem ist das eine Streitfrage, aber das Wichtigste ist, dass die Grünen, die in der Scholz-Regierung die Wirtschaft und auch den Kanzler selbst, der voll und ganz mit der Umweltagenda der Juniorpartner übereinstimmt, kontrollieren, die Diskussion auf die lange Bank schieben, als ob sie hoffen würden, dass sich die Probleme von selbst lösen. So jedenfalls klingen die offiziellen Parolen.

„Das Risiko eines Stromausfalls, eines Blackouts, wächst. Deutschland will aber weiterhin aus der Atomkraft, der Kohle und dem russischen Gas aussteigen und auf erneuerbare Energien setzen“, so das ZDF.

Gleichzeitig muss man verstehen, dass eine plötzliche Zustimmung der Grünen zur Verlängerung der Laufzeit der Kraftwerke die Krise nur geringfügig lindern wird. Deutschland braucht einen ununterbrochenen Fluss von Gas in großen Mengen. Und es gibt nur einen Weg, dies zu gewährleisten.

Den Mann, der das Thema diese Woche zur Sprache brachte, hat Bild-Zeitung als Bedrohung für die nationale Sicherheit Deutschlands bezeichnet.

Der ehemalige Bundeskanzler Schröder, der Ende Juli nach Moskau reiste und sich mit Wladimir Putin traf, ist wieder auf der Titelseite eines politischen Magazins zu sehen. In einem Interview mit dem Stern sagte Schröder, Deutschland solle den Start von Nord Stream 2 in Betracht ziehen. Er ist nicht der erste, der mit dieser Idee an die Öffentlichkeit geht, aber bisher hat sie nur Irritationen ausgelöst, auch bei seinen Parteifreunden. Sie müssen ihr Gesicht wahren. Wer es darauf anlegt, der kann auch in einem Lebensmittellager verhungern.

Ende der Übersetzung

***

Baerbocks New Yorker Kriegsrede

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 9. AUGUST 2022

von Peter Schwarz – http://www.wsws.org

Bild: Außenministerin Annalena Baerbock in Kiew (Bild: kmu.gov.ua/CC BY-SA 4.0)

*

Die außenpolitische Grundsatzrede, die die deutsche Außenministerin und Grünen-Politikerin Annalena Baerbock am 2. August in der New School in New York hielt, verlangt nach einer Antwort. Es gibt Lügen, die sind derart unverschämt, dass sie eine verheerende Eigendynamik entwickeln, wenn sie unwidersprochen bleiben.

Eingebettet in Phrasen über Freiheit, Demokratie und Menschenrechte und Reminiszenzen an Hannah Arendt, die als Jüdin vor den Nazis aus Deutschland geflohen war und von 1967 bis 1975 an der New School lehrte, entwarf Baerbock die Vision einer Welt, die von den USA und Deutschland beherrscht wird. Sie sagte nicht nur Russland, sondern auch China den Kampf an und rechtfertigte diese imperialistische Großmachtphantasie mit atemberaubenden Fälschungen, Auslassungen und Verdrehungen.

Im Jahr 1989 habe US-Präsident George Bush Deutschland das berühmte Angebot einer „gemeinsamen Führungspartnerschaft“, einer „partnership in leadership“, gemacht, behauptete Baerbock. Doch damals sei Deutschland zu sehr mit der Wiedervereinigung beschäftigt gewesen, um das Angebot anzunehmen. Heute habe sich das grundlegend geändert: „Jetzt ist der Moment da, in dem wir sie schaffen müssen: eine gemeinsame Führungspartnerschaft.“

Eine solche Führungspartnerschaft sei „kein romantisches Projekt, um gute alte transatlantische Zeiten zurückzuholen“, fuhr Baerbock fort. Mit den guten alten romantischen Zeiten meinte sie den Kalten Krieg, in dessen Verlauf die Welt wiederholt am Rande der nuklearen Vernichtung stand. Damals hatten die Grünen noch gegen Atomwaffen protestiert. Doch inzwischen hat Baerbock – wie Dr. Strangelove in Stanley Kubricks berühmtem Film – die Bombe lieben gelernt und denkt daran, sie selbst einzusetzen.

In einem besonders bizarren Absatz ihrer Rede schildert sie, wie Kinder beim Frühstück fragen: „Mama, was sind eigentlich Atomwaffen?“, um dann zu versichern: „Ich mag die Nato wirklich.“ Die Großeltern dieser Kinder seien Mitte der Achtzigerjahre auf die Straße gegangen, um gegen Aufrüstung zu demonstrieren. „Jetzt sitzen diese Großeltern, Mütter, Väter und ihre Kinder am Küchentisch und diskutieren über Aufrüstung.“

Baerbock spricht hier offensichtlich über sich selbst und über die wohlhabende Klientel der Grünen, nicht aber über die große Mehrheit der Bevölkerung, die nicht die geringste Neigung verspürt, sich für deutsche Großmachtpläne nuklear einäschern zu lassen.

Im gesamten Verlauf ihrer Rede kommt Baerbock immer wieder darauf zurück, dass die angestrebte „Führungspartnerschaft“ vor allem militärisch zu verstehen sei. „In Deutschland haben wir die lang gehegte deutsche Überzeugung vom ‚Wandel durch Handel‘ aufgegeben,“ sagt sie. An seine Stelle ist offenbar der Wandel durch militärische Gewalt getreten.

Russlands Krieg gegen die Ukraine habe die deutsche Regierung „veranlasst, einige lang gehegte Positionen in der Sicherheitspolitik auf den Prüfstand zu stellen: Deutschland hat ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro aufgelegt, mit dem wir unsere Bundeswehr stärken wollen. Wir haben seit Jahrzehnten bestehende Grundsätze bei Rüstungsexporten revidiert, sodass Deutschland mittlerweile zu den stärksten militärischen und finanziellen Unterstützern der Ukraine zählt. Und wir haben unseren Beitrag zur NATO ausgeweitet.“

Doch das sei nur der Anfang: „Unser Ziel ist es, den europäischen Pfeiler der NATO weiter zu stärken … und zwar auf lange Sicht.“ Die Europäische Union müsse strategischer ausgerichtet werden – „als eine Union, die fähig ist, auf Augenhöhe mit den Vereinigen Staaten umzugehen: in einer Führungspartnerschaft“. Und sie müsse „ein stärkerer sicherheitspolitischer Akteur werden“, ihre Rüstungsindustrien stärker miteinander verbinden und „in der Lage sein, militärische Missionen durchzuführen, um Regionen in ihrer Nachbarschaft zu stabilisieren“.

Dreiste Lügen

Nach seinen bestialischen Verbrechen in zwei Weltkriegen hatte sich der deutsche Militarismus jahrzehntelang mäßigen müssen. Nun reiht Baerbock eine dreiste Lüge an die andere, um seine Wiederbelebung zu rechtfertigen.

Das beginnt mit der Behauptung, der 24. Februar – der Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine – habe „unsere Welt verändert“: „Präsident Putin möchte eine Welt, in der das Recht des Stärkeren gilt, nicht die Stärke des Rechts, eine Welt, in der Großmächte sich nach Belieben kleinere Staaten einfach einverleiben können.“

„Ich bin 40 Jahre alt, wurde in Westdeutschland geboren und habe glücklicherweise nie Krieg oder Diktatur erlebt,“ fährt Baerbock fort. Doch nun greife Präsident Putin „die europäische Friedensordnung, die internationale Ordnung nicht theoretisch an – sein Angriff ist brutale Realität“.

Baerbock mag relativ jung sein (in Wirklichkeit ist sie 41). Doch die Behauptung, sie habe „nie Krieg oder Diktatur erlebt“, ist schlichtweg absurd. Seit ihrem zehnten Lebensjahr führen die USA, mit denen sie jetzt eine „Führungspartnerschaft“ anstrebt, praktisch pausenlos Krieg. Sie machen dabei nicht nur vom „Recht des Stärkeren“ gebrauch und setzen sich über alle Regeln des Völkerrechts hinweg, sie haben im Irak, in Afghanistan, in Libyen und Syrien ganze Gesellschaften zerstört, Hunderttausende getötet und Millionen in die Flucht getrieben. Inzwischen bereiten sie ganz offen einen Krieg gegen den wirtschaftlichen Rivalen China vor.

Baerbock war 18, als der damalige grüne Außenminister Joschka Fischer grünes Licht für die Beteiligung der Bundeswehr am völkerrechtswidrigen Nato-Krieg gegen Jugoslawien gab.

Und sie war 33, Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Führungsspitze der Grünen, als diese eine aktive Rolle beim rechten Putsch in Kiew spielten, der die Grundlage für den heutigen Krieg legte. Der gewählte ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch wurde damals mithilfe faschistischer Milizen gestürzt und durch eine prowestliche Marionette ersetzt.

Bereits damals hatte die deutsche Regierung verkündet, sie wolle wieder politische und militärische Großmacht werden. Unmittelbar vor dem Putsch in Kiew hatten dies drei hochrangige Vertreter von Staat und Regierung – Bundespräsident Joachim Gauck, Außenminister Frank-Walter Steineier (SPD) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) – in nahezu gleichlautenden Reden auf der Münchener Sicherheitskonferenz erklärt.

Baerbocks Behauptung, die massive Aufrüstung der Bundeswehr sei eine Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine, ist also eine offensichtliche Lüge. Vielmehr hat der Krieg den willkommenen Vorwand geliefert, die Aufrüstungspläne, die in der Bevölkerung auf starke Ablehnung stießen, im Eiltempo zu verwirklichen.

Seit dem Putsch von 2014 hat die Nato die Ukraine systematisch aufgerüstet, ihr den Nato-Beitritt in Aussicht gestellt und alle Bemühungen um eine friedliche Lösung sabotiert. Der russische Präsident Putin reagierte darauf, wie es von einem rechten Nationalisten und Interessenvertreter der russischen Oligarchen zu erwarten war und wie es die Nato erhofft hatte: Er schlug militärisch zu.

Seither schlachtet die Nato diesen reaktionären Angriff rücksichtslos aus. Sie führt auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung einen Stellvertreterkrieg gegen Russland und tut alles, um ihn bis zur Niederlage der russischen Armee fortzusetzen – auch wenn dies eine riesige Zahl von Menschenleben kostet. Ihr Ziel: Ausschalten Russlands als geopolitischen Rivalen, ungehinderter Zugang zu seinen gewaltigen Rohstoffen und Aufteilung seines gewaltigen Territoriums. Innenpolitisch sollen der Krieg gegen Russland und die Offensive gegen China sowohl in den USA wie in Europa von den wachsenden sozialen Spannungen ablenken.

Vor diesem Hintergrund kann Baerbocks Beschwörung der „transatlantischen Wertegemeinschaft“ und „unwiderruflichen transatlantischen Partnerschaft“ – sie benutzt das Wort „transatlantisch“ im Verlauf ihrer Rede nicht weniger als 30 Mal – nur noch Brechreiz verursachen. Es ist eine Partnerschaft zwischen Räubern.

Baerbock will die „transatlantische Führungspartnerschaft“ ausdrücklich auch auf den Konflikt mit China ausweiten. „Es kann nicht in unserem Interesse liegen, wenn China in seiner Region übermäßige wirtschaftliche Abhängigkeiten schafft,“ erklärt sie und kündigt eine neue „Chinastrategie“ ihres Ministeriums an, „die nächstes Jahr veröffentlicht wird und die strategischen Überlegungen hier in den Vereinigten Staaten umfassend berücksichtigt“.

Baerbock schwadroniert vom täglichen Kampf für „Frieden, Freiheit und Sicherheit“ und der „unantastbaren Würde des Menschen“, während sie in Wirklichkeit eine erneute Explosion des deutschen Militarismus vorbereitet.

Dabei ist sie ausgesprochen selektiv, wenn es um Menschenwürde und Menschenrechte geht. Verletzungen – reale und angebliche – werden immer dann beschworen, wenn sie einem geopolitischen Rivalen schaden, wie der Fall der Uiguren in China. Sie werden ignoriert und verharmlost, wenn sie von einem Verbündeten begangen werden.

So begrüßte Baerbock erst vor drei Wochen den ägyptische Diktator und Schlächter von Kairo, Abdelfattah al-Sisi, in Deutschland als Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Al-Sisis Polizei hat tausende Protestierende getötet, foltert in ihren Kerkern zehntausende politische Gefangene und richtet jedes Jahr mehrere Hundert hin.

Führende Partei des deutschen Militarismus

Die Grünen sind zur führenden Partei des deutschen Militarismus geworden. Ihm opfern sie sogar ihr politisches Kernthema, die Umweltpolitik. Um den Ukrainekrieg fortsetzen zu können, treten sie inzwischen für längere Laufzeiten für Kern- und Kohlekraftwerke, die Aussetzung der Renaturierung von Landwirtschaftsflächen und die Aufhebung anderer Umweltschutzmaßnahmen ein, für die sie sich jahrzehntelang eingesetzt hatten.

Spiegel-Redakteur Dirk Kurbjuweit bescheinigte den Grünen kürzlich, sie hätten die konservative CDU „als deutsche Staatspartei“ abgelöst. „Sie sind für Waffenlieferungen, obwohl sie pazifistische Wurzeln haben, sie setzen vorübergehend auf Kohle, obwohl das dem Klima schaden kann, sie lassen sich auf eine Debatte zur Atomkraft ein, obwohl sie aus der Anti-AKW-Bewegung hervorgegangen sind.“ Sie täten das alles nicht, um ihre Wahlchancen zu erhöhen, sondern „damit Deutschland und Europa besser durch diese Krise kommen. Damit sind die Grünen, ehemals Protestpartei, zur deutschen Staatspartei geworden, ein Titel, den bislang die CDU für sich beansprucht hat.“

Zynisch versuchte Baerbock in New York, die Verwandlung der Grünen aus einer pazifistischen in eine militaristische Partei mit Hannah Arendt zu rechtfertigen. Sie zitierte Arendts Postulat eines „Denkens ohne Geländer“ – eines Denkens, das keiner Schule oder bestimmten Theorie folgt und sich keinen intellektuellen Zwängen beugt – und folgerte: „Damit beschrieb sie einen Ansatz, bei dem wir mutig genug sind, Vorurteile und vorgefasste Meinungen abzulegen und uns neuen Vorstellungen zu öffnen.“

Wir teilen die politischen und theoretischen Konzeptionen von Hannah Arendts nicht, deren Existenzphilosophie zu tiefem historischem Pessimismus führt und deren Theorie der totalen Herrschaft den Unterschied zwischen Faschismus und Stalinismus verwischt. Doch Baerbocks Bemühen, sie zur Rechtfertigung des deutschen Militarismus zu missbrauchen, ist der Gipfel der Unverschämtheit. Arendt, die dem Holocaust nur knapp entging, weil ihr 1940 die Flucht aus einem Internierungslager in Frankreich gelang, war Zeit ihres Lebens eine unversöhnliche Gegnerin des deutschen Militarismus. Ein großer Teil ihres Werks widmete sie der Aufarbeitung des Nazi-Regimes.

Politische Lehren

Die Verwandlung der Grünen in die führende deutsche Kriegspartei beinhaltet grundlegende politische Lehren. Sie bestätigt, dass der Kampf gegen Krieg – wie der Kampf gegen Ungleichheit, Klimawandel und alle anderen Übel der kapitalistischen Gesellschaft – eine Klassenfrage und keine klassenneutrale Menschheitsfrage ist. Nur die Mobilisierung der Arbeiterklasse für den Sturz des Kapitalismus kann die Zerstörung der menschlichen Zivilisation durch einen dritten, nuklearen Weltkrieg verhindern.

Die Sozialistische Gleichheitspartei und ihr Vorgänger, der Bund Sozialistischer Arbeiter, kämpften seit der Gründung der Grünen 1980 gegen die Illusion, es handle sich um eine linke Partei. Hervorgegangen aus der 1968er Studentenbewegung machte das Programm der Grünen „zahlreiche Anleihen bei der Frankfurter Schule, wie die Ablehnung des Klassenkampfs, die Konzentration auf Fragen des Lebensstils und die Skepsis gegenüber dem technologischen Fortschritt,“ fassen ihre Historischen Grundlagen den Charakter der Grünen zusammen. „An die Stelle der antikapitalistischen Rhetorik des SDS traten Pazifismus, Umweltschutz und das Versprechen, der bürgerlichen Demokratie zu neuer Blüte zu verhelfen.“

„Im Grunde waren die Grünen rückwärtsgewandt und konservativ,“ heißt es in den Historischen Grundlagen weiter. „Ihrer sozialen Zusammensetzung nach waren die Grünen eine Partei des akademisch gebildeten Mittelstandes. … Mittlerweile weisen sie das höchste durchschnittliche Mitgliedereinkommen und den höchsten durchschnittlichen Bildungsgrad aller Parteien auf.“

Es sind die gesellschaftlichen Interessen dieser wohlhabenden Schichten, die die Grünen immer weiter nach rechts treiben. In den vergangenen drei Jahrzehnten ist der Lebensstandard der Arbeiterklasse stagniert und gesunken. Am unteren Ende der Skala hat sich eine breite Schicht gebildet, die keinen Besitz hat und kaum mehr als das Existenzminimum – oder nicht einmal das – verdient.

Am oberen Ende der Skala hat eine kleine Anzahl von Milliardären und Millionären sagenhafte Vermögen zusammengerafft. Darunter gibt es eine breitere Schicht von gutverdienenden Managern, Spitzenbeamten, Politikern, Journalisten und Selbständigen. Viele sind auch durch ererbtes Vermögen reich geworden.

Diese 90 bis 99 Prozent auf der Einkommens- und Vermögensskala bilden die soziale Basis der Grünen. Sie empfinden die wachsenden sozialen Spannungen und die zunehmende Kampfbereitschaft der Arbeiterklasse als Bedrohung ihrer Privilegien und reagieren, indem sie sich hinter Staat und Militarismus verschanzen.

Natürlich gilt dies nicht für jedes einzelne Mitglied dieser Schicht. Es gibt immer Individuen, die sich anders entscheiden. Doch der Gang der Geschichte wird nicht durch individuelle Entscheidungen bestimmt, sondern durch die Gesetze des Klassenkampfs.

Die Begeisterung des deutschen Kleinbürgers für Krieg und Militarismus ist nicht neu. 1908 zählte der Deutsche Flottenverein, der sich für den Ausbau der deutschen Kriegsflotte gegen Großbritannien einsetzte, über eine Million Mitglieder. Hitler fand im Kleinbürgertum ein begeistertes Publikum für seine „Lebensraum“-Pläne. Nun schwenken auch die Grünen voll in diese reaktionäre Tradition ein.

https://www.wsws.org/de/articles/2022/08/08/baer-a08.html

***

Die Korruption der Bidens und weitere Skandale

Linke Zeitung

von Thomas Röper – http://www.anti-spiegel.ru

In den USA wurden letzte Woche neue Skandale um die Korruption von Joe und Hunter Biden bekannt. Haben Sie in Deutschland davon gehört?

Die Berichte russischer Korrespondenten aus den USA unterscheiden sich sehr von dem, was das deutsche Fernsehens zeigt. Das wurde am Sonntag besonders deutlich, als das russische Fernsehen in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick aus den USA berichtet hat. Darin ging es um weitere Enthüllungen um die Korruption der Bidens, die der berühmte Laptop von Hunter Biden enthüllt hat. Ich habe den russischen Bericht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Biden und sein Sohn machen den Menschen Angst

Amerika hat die falsche Richtung eingeschlagen. Das zeigen zwei am Dienstag veröffentlichte Meinungsumfragen. Nach Angaben der Monmouth University glauben 88 Prozent der Amerikaner, dass sich das Land in die falsche Richtung bewegt. Und das Gallup-Institut fragte die US-Bürger nach ihrer Einstellung zu den wichtigsten öffentlichen Einrichtungen. Die Studie ergab…

Ursprünglichen Post anzeigen 1.721 weitere Wörter

Beziehungsbooster und Honigtopfschlagen

War in Ukraine boosts US-German relations

Russia’s invasion of Ukraine has unified the Western alliance, with relations between the United States and Germany at the forefront. Their shared geopolitical vision is counting on big commitments both sides have made.

Deutsche-Welle-Propaganda über msn

Die russische Invasion der Ukraine habe das Westliche Bündnis geeint, mit Täuschland und den USA an der Spitze. Deren GEMEINSAME GEOPOLITISCHE VISION baue auf großen Verpflichtungen, die beide Seiten eingegangen wären.

Eine Meldung der Bundesnetzagentur läßt Ausmaß und Auswirkung der „Verpflichtungen“ deutlich werden:

Die Bundesnetzagentur bewertet die Lage der Gasversorgung in Deutschland derzeit als „angespannt“. Sie sei im Moment aber noch „stabil„, heißt es im Lagebericht vom Samstag. 

MMNews/Bundesnetzagentur nennt Lage der Gasversorgung angespannt

Ziemlich abgeschmackt, hier „Schmidt Schnauze“ zu bemühen, dessen Kult und Heiligenverehrung der DE mitnichten anhängt, ganz im Gegenteil, von wegen daß wer Visionen habe, zum Arschzt gehen solle. Sicher aber, daß wer solche Freunde hat, keine Feinde mehr benötigt. Auch keine „Mongolenhorden“, die „schon Hitler ein für allemal hinter den Ural zurückwerfen“ wollte.

Der Erzähler dankt VITZLI für Wink und Link, Mann musz ja auch mal loben.

Ach, apopos „Verpflichtungen“ und „wahre Freunde“: Der Erzähler stieß bei seinen Recherchen so rein zufällig auf die NAZISCHWEINische Seite MZWnews, auf der der Volksleerer (erinnert sich vielleicht noch wer?) massiv angegriffen wird. Verlinkt wird ausdrücklich NICHT, da diese Seite ausgesprochen §130-lastig ist, um es noch gelinde auszudrücken. Merkelwürdig, daß dergleichen überhaupt noch im deutschsprachigen Netz existiert. Jedenfalls wird der Leere dort des Verrats an der heiligen URSULA HAVERBECK bezichtigt (und an ADOLF HITLER sowieso):

Viele werden den Volkslehrer Nikolai Nerling kennen, er ist ein Videoblogger, der schon einige Videos erstellt hat, eines davon war mit Ursula Haverbeck. Wofür Frau Haverbeck letztlich angeklagt wurde und wieder mit über 90 Jahren in Haft soll, wegen § 130 StGB oder anders gesagt wegen sogenannter „Holocaustleugnung“.

Ursula Haverbeck ist in Berufung gegangen und ihr Prozess läuft noch vor dem Berliner Gericht, der letzte Verhandlungstermin ist der 1. April 2022. Doch was hat dies mit dem N.Nerling zutun, er sollte schon in der ersten Instanz als Zeuge aussagen, weil er das Video damals veröffentlicht hat und Frau Haverbeck wohl nicht gesagt hat, dass er das Video veröffentlicht, denn durch das Video kam es überhaupt zur Anklage bzw. wegen einer Aussage von Frau Haverbeck im Video. Nerling könnte als Entlastungszeuge auftreten und Frau Haverbecks Geschichte bestätigen, dass er nicht gefragt hat, ob er es veröffentlichen darf. Doch Nerling sagte in der ersten Instanz nicht aus, als es jetzt zur Berufungsverhandlung kam, sollte Nerling ebenfalls aussagen, doch Nerling sagte auch diesmal nicht aus.

Selbst wenn Nerling es nicht mehr genau weiß, muss man sich die Frage stellen, warum unterstützt er als selbst ernannter Nationalist nicht Frau Haverbeck und bestätigt ihre Aussage Natürlich wird er dann ganz allein angeklagt, laut ihm wird er aber sowieso wegen dem Video angeklagt, so könnte er die Schuld auf sich nehmen und eine über 90-Jährige vor dem Gefängnis bewahren, stattdessen sagt er, er weiß es nicht mehr. Wir können an dieser Stelle nur mutmaßen, aber ein echter Nationalist würde jede über 90-jährige vor der Haft schützen, wir möchten Nerling nichts in den Mund legen, aber es ist auch Nerling der immer wieder gegen Adolf Hitler schießt, man sollte ihn auf jeden Fall im Auge behalten. Weiterhin wünsche wir Frau Haverbeck alles Gute und hoffe das der Prozess gut für sie ausgeht.

Ja, ja, „echte Nationalisten“ und wahre Schotten. Im Kommentarbereich dann ein lostiges Scharmützel, bei dem der Leere höchstselbst „Stellung“ bezieht:

HESS 

 Vor 3 Monaten

Dieser Typ beweist doch immer wieder das er Ehrenlos ist und somit verjudet !

Zickenschulze 

 Vor 3 Monaten

Du benimmst dich wie eine 08/15 Banause aus dem Kaffeesatz. Der VL hat in seinem Video „URSULA HAVERBECK – Urteilsverkündung und Prozessbericht““ ausführlich dargelegt, was wirklich Sache ist zu diesem oder jenem Verhalten.
Hört es dir doch selbst das ganze Video an, bevor du so einen Quatsch, wie „verjudet“ vom Stapel läßt.

GlaubeanDeutschland 

 Vor 3 Monaten

Unglaublich wie Naiv sie sind Zickenschulze, der VL ist nen Jude im Deutschen Gewand, wer das bis jetzt nicht kapiert hat versteht es nie!

Sein Spendengeiern und Hetze gegen Adolf Hitler sollte das schon mehr als Beweisen und so einfach zu sagen er hat alles offen gelegt?
Sie dir das Video oben nochmal an, er wusste wohl selbst nichts vom zweiten Video und wäre damit auch wenns keins gegeben hätte, nicht für Ursula eingetreten.

Aber Videos über sie hat er gerne gemacht oder mit ihr für seien Reichweite.

Nikolai Nerling

 Vor 3 Monaten

Ich war dieses Mal nicht als Zeuge geladen. Die Angabe in diesem Text, dass ich nicht aussagen wollte, ist also falsch.
Zweitens ist die Lage der Dinge viel vielschichtiger, als hier dargestellt.
Drittens frage ich mich, warum niemand von MZW-News (was soll eigentlich diese Besatzersprache???) beim Prozess als Pressevertreter zugegen war. Ein echter Nationalist hätte eine 90-Jährige bei Gericht unterstützt!
Und zu guter Letzt kämpfe ich für das deutsche Volk und nicht für einen Politiker, der seit 77 Jahren nicht mehr in Erscheinung getreten ist.
Aber behaltet mich ruhig im Auge, ihr rückwärtsgewantden Nationalisten, dann könnt ihr vielleicht noch was lernen!
Wohlan!

Egoist 

 Vor 3 Monaten

Sie verallgemeinern Herrn Hitler mit einem Politiker?
So kommen also auch Ihre unqualifizierten Aussagen ihm gegenüber zu Stande, was soll man bei Ihnen bitteschön lernen? Da kann ich mir gleich ein Buch beim Sternverlag bestellen.
Wohl an, hoffentlich lernen Sie auch noch was dazu!
Sie haben doch mit Frau Haverbeck Geld verdient, ohne darüber nachzudenken und niemand von MZW. Des weiteren ist es selten ratsam, sein Gesicht jede Linse zu stecken, um damit …. (ich sag’s mal in Neudeutsch, Sie sind ja so fortschrittlich)…
um damit viral zu gehen!

Nikolai Nerling 

 Vor 3 Monaten

Sollte ich in Herrn Hitler den Erlöser sehen, so wie Sie?
Das ganze Theater hier ist doch ein Trauerspiel. MZWNews – ich lach mich tot! Das ist der Antisemitismus, von dem Hertzel sagte, dass er den Zionisten nütze. Und immer schön Hitler verehren.
Ihr seid längst durchschaut, ihr Schauspieler!

Gut, ist nicht mehr das Neueste, aber doch immer aktuell zur zeitlosen Mahnung und Erbauung. Sind die NAZISCHWEINE nicht putzig und drollig beim Honigtopfschlagen? Und AUSGERECHNET der Volksleerling hängt gegenüber den „rückwärtsgewandten“ Hitler-Groupies den Progressiven raus. Tja, immer so, wie es grad paßt, beim „Low-IQ-Outlet“ resp. „Deppenmagnet“ Leerling. Wobei es nicht wundert, daß sie immerhin den faulen Braten riechen. Dazu gehört nicht allzuviel und man kann es an zig Punkten festmachen und nicht „nur“ im Umgang mit dem Föhrer. Und natürlich ist der Leere gleich ein „Jude im deutschen Gewand“ und nicht einfach nur ein Honigtopf und als solcher eine urdeutsche linke Bazille. Wobei ja uns Hitler-Tantchen bei Vitzli derlei Windungen des Leerlings damit entschuldigte, daß dieser nun eben einfach die Taktiken des JUTT, also mal „Hü!“ mal „Hott!“, übernommen habe und gegen diesen einsetze! Tja, da guckt ihr, was für ein Narrenzirkus!

Zum Abschluß, da nicht gänzlich unpassend, noch zu LUCIFEX‘ ANTI-NAZI-ANTI-HITLER-RANT und dem „letztem Beitrag“ auf MORGENWACHT, nach dem er doch etwas überraschend den dortigen Kommentarbereich wohl endgültig dichtgemacht und die Zugbrücke hochgezogen hat, weil ein „Neuzugang“ das Hitlern einfach nicht lassen konnte. Wollte da noch gesondert drauf eingehen, aber Mann kommt ja zu nichts:

Lucifex

  /  Juni 11, 2022

Ich sehe, es war ein großer Fehler, überhaupt noch einmal eine Diskussion hier aufkommen zu lassen.

Ich habe gar nicht die Absicht, jetzt alle möglichen Quellen durchzusuchen, um auf all das hier einzugehen, weil es bei euch deutschen Nazis und Quasi-Nazis sowieso Zeitverschwendung ist. All das, was da angeblich seitens Hitlers und der NS-Führung nicht so gemeint, nicht gewollt oder gar von der „Gegenseite“ erfunden und erlogen sein soll, wird doch von zu vielen Nazis genau so vertreten und befürwortet! Kenn‘ ich doch unter anderem aus meinem eigenen Ex-AdS-Umfeld! Die Identifikation deutscher Rechter mit den Spartanern ist da auch vielsagend. Und das soll unter einem radikal nationalistischen Regime, das die Slawen als Untermenschen bezeichnete, anders gewesen sein? Die Ostkolonisationsabsicht hat es gegeben, eine Tante meiner Mutter und die Schwiegermutter eines ehemaligen Arbeitskollegen hatten sich auch schon auf ihren Bauernhof im Osten gefreut. Die schlechte Behandlung der Osteuropäer, die den Sieg im Osten unmöglich gemacht hat, war ebenfalls Realität. Wenn das alles eine bloße Propagandaerfindung der Sieger gewesen wäre, warum hat man so etwas auch nicht bezüglich der NS-Politik in den besetzten Gebieten in Westeuropa erfunden? Warum hat es im Westen Deutschlands keine Fluchtbewegung vor den Franzosen, Belgiern und Holländern gegeben, während man im Osten sehr wohl gewußt zu haben scheint, daß es da ein Rachebedürfnis gegeben hat, das selbst ohne zusätzliche Aufhetzung durch Ilja Ehrenburg kein geringes gewesen wäre.

Und diese ganze auch hier wieder auftretende einseitige Sicht auf die Deutschen (auch schon hinsichtlich des WK1) als immer nur die Guten, Unschuldigen, Gerechten und Opfer der niederträchtigen und machtgierigen anderen geht mir schon lange auf den Sack und erinnert mich an die Juden, wie ich schon mehr als einmal angespielt habe.

Ich geb’s jetzt auf mit euch. (Hätte ich schon lange tun sollen.) Wie ich immer wieder bemerkt habe, auch bei Besuchen auf Osi-Nusis inzwischen „privatisiertem“ Blog:

Wo zwei oder drei von euch in SEINEM Namen beisammen sind, da ist ER mitten unter ihnen.

Ab jetzt wird hier kein Kommentar mehr freigeschaltet, und sobald ich auf den Käse geantwortet habe, den Gustav ab hier abgelassen hat (wovon ich damals abgesehen habe, weil ich mich auf ein anderes Projekt konzentrieren und „Kollateralschäden“ durch eine zu böse Antwort vermeiden wollte), deaktiviere ich die Kommentarmöglichkeit auf „Morgenwacht“ überhaupt, damit ihr mir auch nicht mehr in den Spamkübel spucken könnt wie Unperson, Sebastian Knoth und der „Luzzinator“ (der übrigens nicht NV ist, sondern nur einer aus dem Fähnboi-Dunstkreis von Postcollapse und Daily Stormer) und ich mich nicht mehr um den Blog zu kümmern und keine Sekunde meines restlichen Lebens mehr dafür zu verschwenden brauche.

It’s (finally) time to think about me.

Man beachte das Video. Wenn das keine Ansage für sich ist („Holding On“, vorgetragen von der NICHTWEISZEN Heather Small, in Täuschland „nicht verfügbar“^^ ). Natürlich kein Schmäh von Seiten des DE. Mach’s gut, LUCIFEX!

Nachtrag: Der „allerletzte Kommentar

Lucifex

  /  Juni 11, 2022

Ich schreibe jetzt doch etwas zu dem, was Gustav da oben abgelassen hat. (Damals war ich in etwas anderes vertieft und wollte mir nicht die Zeit nehmen, darauf so zu antworten, dasz „Kollateralschäden“ vermieden werden.)

Hier musz also (((Oswald Spengler))) („let’s him and you fight“) als Sprachrohr für die deutschnazionale Leier von den „gewissenlosen, grausamen und verjudeten Engländern“ herhalten.

Napoleon „trug die englische Idee über den Kontinent“? Im Ernst? Und dafür haben die Engländer ihn so bekämpft?

Die im Essay von Spencer Quinn angesprochene Enteignung und Vertreibung englischer Bauern durch den englischen Adel, die Gustav hier als Aufhänger für das mit der „englischen Gewissenlosigkeit“ nimmt, hat Parallelen nicht nur in den nicht nur von zugezogenen englischen, sondern auch von alteingesessenen schottischen Gutsherren betriebenen Highland Clearances in Schottland, sondern auch im Bauernlegen im deutschen Sprachraum, wo das nur deshalb nicht so konsequent betrieben wurde, weil eine zu starke Entvölkerung grenznaher Gebiete anders als auf der britischen Insel Nachbarmächte zu Angriffen hätte einladen können.

Außerdem waren die Aristokratten im Laufe der Zeit immer mehr kreuz und quer durch Europa miteinander verwandt, verschwägert und versippt, sodaß man bei ihnen immer weniger von Engländern, Deutschen, Franzosen etc. sprechen konnte.

Zum Calvinismus: Dessen Begründer Calvin stammte aus der französischen Schweiz, aber seine Lehre erlangte nur in germanischen Ländern (Niederlande, England und von dort ausgehend in Amerika) Bedeutung. Und während der Calvinismus in besonderem Maß eine re-hebräisierte Form des Christentums war (eigentlich fast schon ein Judentum für ethnische Goyim), stellen alle Formen des Protestantismus – auch die lutherische – Re-Judaisierungen gegenüber dem Katholizismus dar, von dessen heidentumsähnlichen Elementen man sich damit abwandte.

Und es fällt auf, daß nur mehr oder weniger germanische Länder mehrheitlich protestantisch sind, und zwar alle germanischen Länder.

„Wenn wir schon Bibelchristen sein sollen, dann wollen wir das konsequent sein, ohne heidnischen Firlefanz.“

Immer schön alles zu seinem Äuszersten treiben, wie schon Goethe beklagte. (Oder war es Schiller?) Anscheinend ist das eine breitere germanische Neigung. Deshalb sind auch germanische Länder wie Skandinavien, Deutschland, Holland und England politkorrekter und gutmenschlicher als die stärker keltisch-romanisch-slawisch geprägten Teile Europas. Conservative Swede hat in einem GoV-Kommentar auch einmal gemeint, daß seine schwedischen Landsleute, wenn ihr Gutmenschenstaat einmal an die Wand fährt, die Zähne zusammenbeißen, eine Kehrtwendung hinlegen und versuchen würden, in der Gegenrichtung wieder Weltmeister zu werden. (In den 1930ern hat es in Schweden immerhin Zwangssterilisierungen gegeben.)

Und was die „englische Grausamkeit“ angeht: was könnten böse Zungen von außerhalb wohl daraus machen, daß es die Hälfte aller Todesopfer der Hexenverfolgungen Europas in Deutschland gab?

Ach ja, und wegen der „Verjudung“ (auch so eine deutschnazionale „Boilerplate“, z. B. auch bei Sebastian Knoth): Warum sollten gerade die Engländer verjudeter sein als die Deutschen? Aus welchem Land waren die Juden vier Jahrhunderte lang zumindest offiziell verbannt, und aus welchem nicht? Von welcher Sprache gibt es eine eigene Judenversion, und von welcher nicht?

Bemüht euch nicht um eine Antwort; dies ist der allerletzte Kommentar, der jemals auf „Morgenwacht“ erschienen ist.

Und immer schön fröhlich bleiben…

***

Failed State Ukraine: Nabe(l) und Nemesis der Welt?

Selbst der vermüllte subkontinentale Streetshitter-Incel-Monster-Staat Indien kann mit allemal reizenderen Näbeln aufwarten als das FAILED SHITHOLE UKRAINE einer ist, und wenn die nicht fast alle dank westlicher Präimplantationsdiagnostik schon vor der Geburt oder, auf althergebrachte rohe Art und Weise, durch Erwürgen, Ersäufen, Vergiften, bis spätestens nach der Hochzeit ausgemerzt werden würden, gäbe es noch viel mehr solcher erfreulichen Aussichten, weshalb hier mal dringend in die andere Richtung gearbeitet werden sollte! Der DE hat diesbezüglich bereits mit der Bill-und Melinda-Gates-Stiftung ein Strategiepapier ausgearbeitet. BILD:
kerala mallu hot unsatisified aunty seducing poses deep navel boob shape side view sexy saree pallu drop

*

Wenn dich die SADOWSKA -pudelnackt- von hinten an der Nudel packt, und dir dabei Gutes widerfährt: DAS ist doch einen ATOMKRIEG wert!

Am 28. März des laufenden Seuchenjahres durfte Frau Mariana Sadowska, in Täuschland lebende ukrainische Künstlerin und, vor allem auch, Global-Chick, im deutschen Bundestag folgendes verlautbaren (Hervorhebungen nicht im Original):

Vielen Dank, dass ich hier sprechen darf. Ich tue das im Namen all der ukrainischen Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die heute nicht hier sprechen können, weil sie Ihr Land, ihr Leben, Ihre und unsere Freiheit verteidigen. Ja, auch unsere hier.

Francis Fukuyama schreibt in der letzten Woche, dass ein Sieg der Ukraine über die russische Armee nicht nur den Imperialismus Putins stoppen würde, sondern den Glauben an die liberalen Demokratien wieder stärken würde, die durch Putin, Erdogan, Bolsonaro, Trump und co. unter Druck geraten sind.

„Was macht denn die Ukraine aus?“ „Sind Ukrainer anders als Russen?“ „Ist Ukrainisch eine eigene Sprache?“ Immer wenn ich in den letzten Jahren müde wurde, diese Fragen zu beantworten, sprang mein deutscher Mann für mich in den Ring: „Die Ukraine ist die geilste Demokratie im post-Sowjetischen Raum!“ und „Sie ist das spannendste Nation-BuildingPROJEKT, das Europa je hatte: Die Ukraine ist multi-national, multi-lingual, und multi-religiös.“ Sie sei eigentlich Europa par exellence: Einheit in der Vielfalt. „Wir müssen sie endlich eigenständig, und unabhängig von Russland denken. Post-kolonial eben.“ So sagt er.

Gestern gab es in Berlin zwei Veranstaltungen zur Ukraine: Im jüdischen Museum haben jüdische MusikerInnen aus Deutschland und der Ukraine eine Perspektive entwickelt, die sich aus der Erfahrung des Terrors der Shoah ableitet. Zur gleichen Zeit musizierten unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue ein russischer Dirigent, ein russischer Pianist und ein russischer Bariton russische Komponisten, im Beisein von Ehrengästen und Fernseh-Teams. Das Feigenblatt dieser Veranstaltung bildeten zwei Werke des ukrainischen Komponisten Walentyn Sylvestrow, während russische Bomber ukrainische Städte und Zivilisten bombardierten. Wie viel Zynismus und Bigotterie müssen wir noch ertragen?

Ja, wir haben auch ein Recht auf Forderungen, nicht nur auf Mitleid. Wir wurden in unserer Geschichte schon zu oft zum Objekt degradiert. Diese Zeit ist jetzt vorbei.

Ich zitiere Serhij Zhadan: „Dieser Krieg soll uns vernichten. Im Falle einer Niederlage, verlieren wir nicht nur Teile unseres Territoriums, wir verlieren unsere Zukunft, wir verlieren uns selbst.“

Wenn Sie die Menschen in der Ukraine fragen, wie man ihnen helfen kann, dann antworten sie wie aus einem Mund: „Helft uns dabei, dass wir uns verteidigen können.“

Nach einem Solidaritäts-Konzert habe ich ein Paket von einer deutschen Familie erhalten, mit Nachtsichtgeräte und Tarnkleidung. Und einen Brief:

„Wir hoffen sehr, dass unsere Politiker endlich die Energieimporte aus Russland stoppen. Was bringen all die Sanktionen, wenn wir weiterhin jeden Tag Millionen Euro an Putin zahlen? Und ich zahle gerne auch 3 Euro fur den Liter Diesel, wenn ich dadurch nur ein einziges ukrainische Kind retten kann. Ausserdem hoffen wir, dass die Nato sich bald zur Einrichtung einer Flugverbotzone durchringt. Natürlich haben wir große Angst, dass dadurch alles eskaliert und es zu einem Atomkrieg kommt und die ganze Welt untergeht.

Aber wir können doch nicht so einer Verbrecher wie Putin davonkommen lassen, nur weil er mit der Atombombe droht.

Wenn die Welt unter geht, weil wir der Ukraine helfen, dass soll es halt so sein!

Anonym zu marianasadovska.com/news

Ach herrjeh, Francis Fkuyama, liberale Demokratie, Ukraine als geilste(!) postsowjetische Demokratie und sexiest Nation Building ever, jüdische MusikerInnen, Shoah, deutscher Gemahl und deutsche Freunde, die trotz probat gefüllter Unterbuxe den Atomtod für den kleinen osteuropäischen Schurkenstaat in Kauf nehmen wollen – dabei habe die Sadowska, die kurzfristig von Kulturstaatsministerin CLAUDIA ROTH anläßlich einer Lesung von Schriftstellern im Rahmen der Reihe „Kultur im Kanzleramt“ zusätzlich ins Programm genommen worden war, ursprünglich nur ein Gedicht aus ihrer „Heimat“ rezitieren und was dazu sagen wollen oder sollen. Stattdessen kam dann DAS.

Nein, Erpressung sei das keine, meint zumindest der notorische Kültür-FAZke PATRICK BAHNERS, der, wenn sich der Erzähler richtig zerinnert, auch schon mit der Scharia in Täuschland kein grundsätzliches Problem hatte:

Erpressung ist das nicht

„Wenn die Welt untergeht, weil wir der Ukraine helfen“, sagte sie von dem Rednerpult aus, an dem wenige Minuten zuvor der Hausherr gesprochen hatte, „dann soll es halt so sein!“ Durch das Publikum, das sich in Corona-Abständen auf den Stufen des prächtigen Treppenhauses verteilt hatte, fuhr ein Schreck, weil Sadovska mit diesem letzten Wort des Ausschnitts aus dem Brief ihrer neuen Freunde ungerührt aussprach, worauf ihr Appell hinauslief.

Wir lassen uns von Putin erpressen: Das war ihre Anklage an uns. Die Angst ist begründet, aber es ist unwürdig, dass wir uns durch sie bestimmen lassen und uns zum Opfer machen. Wenn Botschafter der Ukraine, der offizielle oder auch inoffizielle, jetzt mit allen Mitteln rhetorischer Zuspitzung verlangen, Deutschland solle noch mehr tun, empfinden das viele Deutsche als moralische Erpressung. Sadovskas Re­de lässt sich so nicht klassifizieren. Erpressung ist rechts­widrige Drohung mit einem empfindlichen Übel. Niemandem ge­schieht ein Unrecht, wenn ihm die Maxime des eigenen Handelns vorgelegt wird und die Frage, ob er ihr wirklich folgen möchte.

Weltuntergang? Dann soll es halt so sein!

Die MORALERPRESSUNG sei nämlich, so die transatlantische Gülleschleuder, nur eine gefühlte und niemand geschehe ein Unrecht, wenn derlei Nötigung letztlich dazu führt, daß Täuschland der Gashahn abgedreht und der MORGENTHAU-Sack zugemacht wird, nachdem im Rahmen der gleichfalls mit moralerpresserischem Druck durchgezogenen „Energiewende“ das System bereits nach Kräften unterhöhlt worden war.

Nee, so ein bißchen Moralerpressung hat noch keinem geschadet und überhaupt setzte die Sadowska dem allem nur eine vorläufige Krone auf, indem sie sich scheinheilig hinter angeblichen „deutschen Freunden“ versteckte, die für den FAILED STATE UKRAINE nicht nur zu hungern und zu frieren, sondern auch den Atomtod zu sterben bereit wären. Ja, die eigentliche Konsequenz ist sogar eine noch umfassendere: Die Sache der Ukraine wäre hiernach eine so hehre und edle, der Gegensatz von Licht und Finsternis so klar, daß letztlich ein globales nukleares Inferno, solle es dazu kommen, zu akzeptieren und als kleineres Übel zu betrachten sei. Lasse die Welt, und natürlich insbesondere Täuschland, den Satan Putin gewähren, habe sie ohnehin ihr Dasein verwirkt und würde der ewigen Schande anheimfallen. Dann doch besser im Namen der Gerechtigkeit im nuklearen Feuersturm zerstäubt werden – INSHALLAH.

Die Ukraine als Nabel, Richtschnur und Nemesis der Welt.

Gut, böse Zungen meinen ja, Atomwaffen wären eben auch nur Waffen und als solche keineswegs zwingend kriegsentscheidend. Schon „Old Joe“ Stalin wäre zu diesem Schluß gelangt und habe sich letztlich von Atomkriegs-Szenarien wenig beeindruckt gezeigt, was nichts heißen mag, denn, so meinen nicht zuletzt russische Kritiker, habe sich Stalin mehr als einmal derart verpeilt, sei ein so destruktives Kaliber gewesen, daß man bei ihm von mehr Glück als Verstand ausgehen könne. So wäre nicht zuletzt der Große Vaterländische Krieg nicht dank, sondern trotz Stalin von der Sowjetunion für sich entschieden worden.

Sind also Atomwaffen letztlich auch in erster Linie ein Mittel der psychologischen Kriegsführung, wie die Kriegselefantenattrappen Alexanders des Großen? Zweifelhaft. Sicher ist jedoch, daß ein derartiges Moralbombardement trefflich dazu geeignet ist, von der dahinter stehenden brutalen Geopolitik abzulenken. Schon der NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien soll in erster Linie dem erstarkenden Wirtschaftsraum auf dem Balkan gegolten haben, den die westliche Führungsmacht nicht zu dulden bereit gewesen wäre. Und und nun dreht sich alles um die Ukraine als Nabe einer Transformation, in welcher sich Europa und vor allem Deutschland unter irrwitzig-absurdem moralischem Druck ökonomisch selbst stranguliert.

Täuschland schießt sich selbst ins Knie, die hehre Ukraine nur russischen Kriegsgefangenen. Es sind eben Invasoren, da braucht es keine Möhnntschenrechte und lächerliche Genfer Konventionen. Schon „Charlie“ hat nicht nur nicht gesurft, sondern seine Bambussprossen angespitzt.

Verstörungstheoretiker der fortgeschrittenen Art argwöhnen ja, daß sich momentan das Kapital in einer Art von Wirtswechsel nach Osten verlagert, daß sich hier, allerdings unter dem Wirken mächtiger „unsichtbarer“ Globaltermiten, ein neuer Machtblock aus Rußland, China, Indien, überhaupt Asien formiert und konsolidiert während der „Westen“ aufgegeben und abgewrackt wird, wovon nicht zuletzt die Verfaßtheit der westlichen Regierungen und ihrer Führungsfiguren zeugten, wie etwa die ausgestopfte Mumie Biden, das dumme Schnatterinchen Annalena oder eben der gegenwärtige deutsche Bundeskanzler, der von Bahners als „einer der mächtigsten Männer der Welt“ bezeichnet wird:

Am Abend des 28. März 2022 wurde der Satz vom absoluten Vorrang der Gerechtigkeit vor der Fortexistenz der Welt am Arbeitsplatz eines der mächtigsten Menschen der Erde in den Raum gestellt.

Ebd.

Nun, es ist schwierig, in dunklen Wassern auf den Grund zu sehen, aber was sich an der Oberfläche abzeichnet, trägt geradezu gespenstische Züge. Wir merken uns: „Gerechtigkeit“ und ABSOLUTER Vorrang der selben vor der FORTEXISTENZ DER WELT. Und das in Bezug auf den stinkenden Wurmpfuhl Ukraine.

Und das ist genau das Abyssalniveau, auf dem sich politischer und öffentlicher Diskurs momentan bewegen. Im Zeichen einer herbeidelirierten „Klimakrise“ hatte die „Fortexistenz der Welt“ ABSOLUTEN Vorrang vor allem anderen, insbesondere Wohlstand, Lebensstandard, sozialen Sicherheiten, gesicherter Energieversorgung, der Zivilisation an sich, ja sogar, in hirnfickendster Verrenkung, vor dem Schutz der Umwelt und der Lebensgrundlagen, was eingedampft auf primitivste Parolen ohne Unterlaß in die Hirne der Plebs gehämmert wurde. Im Zeichen hemmungslosen zielgerichteten Hysterisierens über Rußlands Engagement in der Ukraine hat nun deren Wohl und Wehe ABSOLUTEN Vorrang gegenüber der Fortexistenz einer Welt, in der sich alles um die Ukraine als deren Nabel und Nabe zu drehen hat, während sich diese gleichzeitig zur Welt-Nemesis aufbläht.

Der gescheiterte Staat Ukraine als Sinnbild einer quasi göttlichen Gerechtigkeit auf Erden. Ein Gottesstaat. Oder, um den „deutschen Mann“ der Sadowska zu wiederholen:

„Die Ukraine ist die geilste Demokratie im post-Sowjetischen Raum!“ und „Sie ist das spannendste Nation-BuildingPROJEKT, das Europa je hatte: Die Ukraine ist multi-national, multi-lingual, und multi-religiös.“ Sie sei eigentlich Europa par excellence: Einheit in der Vielfalt.

„Francis Futschiama“ und „Nation Building“ ruft jedenfalls den US-Neokonservatismus in Erinnerung, welcher eine Kreation jüdischer „Ex-Trotzkisten“ war und vor allem, das letzterem Ruin and Misery stets auf dem Fuße folgten.

Ja, die Ukraine ist derart multipel, daß es angesichts dessen manch ein bekennender „Nationalsozialist“ nicht begreifen kann, weshalb so viele Rechte mit St. Putin und dessen völkerfressenden Mongolenhorden sympathisierten:

Bis heute ist die Homo-Ehe in der Ukraine verfassungsrechtlich illegal, was aufs Neue die Vorstellung Lügen straft, daß der Euromaidan die Ukraine LGBT-freundlich gemacht hat. Zudem war es die Kiewer Lokalpolizei, die mit den Nationalisten kooperierte, nicht die Janukowitsch-Regierung. Die selbe Polizei ernennt bis heute häufig Nationalsozialisten zu Hilfspolizisten, damit diese auf den Straßen patrouillieren, manchmal offiziell und manchmal unterm Tisch, mit einem Zwinkern und einem Kopfnicken. Es war eine solche Vereinbarung, die zu dem berühmten Video führte, in dem ukrainische Nationalisten 2018 ein Roma-Lager stürmten und niederrissen.

https://chaosfragment.wordpress.com/2022/03/26/die-wahrheit-uber-den-euromaidan/

Mit Zwinkern und Kopfnicken geht scheinbar einiges in dem multiplen kleinen Schurkenstaat, in dem wackere „Nationalsozialisten“ auf den Straßen patrouillieren, während er von einem Magick Kike mit geradezu paranormalen Fähigkeiten geführt wird. Dazu bieten die Sadowska und ihre künstlerischen Spießgesellen:innen das übliche dicke Betroffenheitskulturgeflenne:

September, 1941. Nazi occupying forces murder more than 33,000 Jews in the ravine of Babyn Yar in the suburbs of Kyiv, Ukraine, over just two days. In the following two years of Nazi occupation, Babyn Yar becomes the site of over 100,000 deaths.

November, 2021. 80 years later, three Ukrainian musicians journey deep into their shared history, drawing on survivors‘ testimonies, traditional Yiddish and Ukrainian folk songs, poetry and storytelling.

Featuring musicians Yuriy Gurzhy, Svetlana Kundish and Mariana Sadovska, this music theatre performance devised by Dash Arts explores the complex history and legacy of a tragedy that has never been fully commemorated.

Songs for Babyn Yar reveals the forgotten stories and silenced songs from one of the most devastating periods in Ukraine’s past and asks how we can move forward.

Anonym zu marianasadovska.com/babyn-yar

Traditional Yiddish and Ukrainian folk songs, poetry and storytelling sind scheinbar auch schwer angesagt, wenns um die Beschulung der kleinen Geflüchteten im wertewestlichen Täuschland geht:

Die ukrainische Generalkonsulin Irina Tibinka hatte jüngst mit Forderungen auf sich aufmerksam gemacht, die den deutschen Schulbehörden Kopfzerbrechen bereiten dürften. In einem Schreiben an die Kultusministerkonferenz verlangt sie, dass die geflüchteten Schüler nach ukrainischem Bildungssystem unterrichtet werden sollen. Die nationale Identität der Kinder müsse erhalten werden. Aus Tibinkas Sicht ist das mit den Lehrplänen an deutschen Schulen nicht vereinbar. Sie wirft den Schulen eine manipulative Geschichtsschreibung vor. In den Lehrplänen dominiere «russischer Imperialismus».

NZZ/Unterricht in Deutschland nach ukrainischen Massstäben

Hier die Generalkonsulin persönlich, ihr Deutsch ist immerhin besser als das von Annalena:

-Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Presse-Statement zur 377. Kultusministerkonferenz. 10.3.2022 – 12.45 Uhr-

Man beachte, wie sie Wert auf eine baldige Rückkehr der geflüchteten Blagen legt – nun, der warme Hintern kann ihnen in Täuschland jedenfalls nicht auf Dauer garantiert werden! Und in der Ukraine?

*

Nachdem die Konsulin zum Einstieg betont, daß nur eine Flugverbotszone über der Ukraine und eine Verschärfung der Sanktionen den von Rußland begonnenen Krieg beenden könnten, kam sie auf die Gefährdung der nationalen und kulturellen Identität der kleinen Ukrainer im postnationalen Köterland zu sprechen, die unbedingt gewahrt werden müsse, schließlich gehe es Rußland ja auch um die Auslöschung derselben. Und das ist ja nicht einmal unbegründet, schließlich gehört nach A. Merkel in Täuschland jeder zum Volk, der im Land lebt, also auch ukrainische Bälger! Wenn das dann mal keine Brutal-Assimilierung ist! Die kleinen Ukrainer sind also Deutsche und können somit als solche nach Urteilen deutscher Gerichte ungehemmt als solche beleidigt werden, da niemand sagen könne, wer oder was ein „Deutscher“ überhaupt sein soll! Perfide! Die Frage, ob hier etwa eine Auslöschung von nationaler und kultureller Identität schon fast vollendet wurde, verbietet sich von selbst, wird sie doch ausschließlich von rechtsextremen Hassern und Nazis gestellt, die nicht so vorbildlich in Gesellschaft und Streitkräfte integriert sind wie ukrainische Nazis. Und solche sind es wohl auch, die da behaupten, daß Köterland nun eine weitere Stufe seiner historischen Demütigung erlebe. Nach dem sich hier schon allerhand Orientalen, teils in höchste politische Ämter geschleust, über die „Köterrasse“ erheben durften, die außer der Sprache überhaupt keine kulturellen Gemeinsamkeiten aufweise, weshalb von einer deutschen Kultur auch nicht im Ansatz die Rede sein könnte –

Eine spezifisch deutsche Kultur sei „jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“, schrieb Özoğuz in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel. „Schon historisch haben eher regionale Kulturen, haben Einwanderung und Vielfalt unsere Geschichte geprägt. Globalisierung und Pluralisierung von Lebenswelten führen zu einer weiteren Vervielfältigung von Vielfalt.“

Bayernkurier/Keine deutsche Kultur

-und zudem jeder hereingeschwemmte Kulturfremde den Einheimischen rechtlich gleich- wenn nicht gar praktisch über diesen gestellt wurde, dürfen nun „weiße osteuropäische Christen“ und deren Führungskikes die Deutschen nach Belieben schuhriegeln und demütigen und nicht einmal die ranghöchsten Schranzen sind davon ausgenommen, auch wenn diese weich gepolstert und gefedert sind und die Plebs die Folgen dieses Abwrackungs-Spektakels am härtesten zu spüren bekommen werden. Ja, der Selenskike haut auf seiner virtuellen Welttournee überall gar bächtig auf die Kacke, aber so einen dreisten Ton wie er von ukrainischen Repräsentanten gegenüber Täuschland gepflegt wird, hat zumindest der Erzähler in seiner Demut noch gegenüber niemandem sonst vernommen. Das Deutschen-Bashing ist praktisch schon die Kehrseite der Russenhatz- der Deutsche als heimlicher Kumpan und Spießgeselle des Russen, mag er sich auch noch so krümmen und verstellen und sein Haupt auf den Richtklotz legen:

Der Bundespräsident habe eine mehr als nur bedenkliche politische Nähe zu Russland, sagte der ukrainische Botschafter dem »Tagesspiegel« in einem Interview. »Für Steinmeier war und bleibt das Verhältnis zu Russland etwas Fundamentales, ja Heiliges, egal was geschieht. Auch der Angriffskrieg spielt da keine große Rolle«. Der Vorwurf: Steinmeier denke wie Putin. Aus Sicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin gebe es kein ukrainisches Volk, keine Sprache, keine Kultur, und daher auch keinen Staat, sagte Melnyk. »Steinmeier scheint den Gedanken zu teilen, dass die Ukrainer eigentlich kein Subjekt sind«.

Der Spiegel über MSN/Ukrainischer Botschafter rechnet mit Steinmeier ab

Man beachte, wie die Schlagzeile die Botschaft des Botschafters transportiert, indem sie insinuiert, daß es da tatsächlich was abzurechen gäbe und nein, von Seiten des Erzählers bestehen gewiß keine Sympathien für das Haus Steinmeier und Artverwandte.

Als Steinmeier könnte er dem dreisten Melnyk allerdings eben genau damit kontern, daß es schon lange kein deutsches Volk, keine deutsche Kultur mehr gäbe, bzw. es dergleichen nie gegeben habe, was ganz offiziell so konstatiert worden sei, allein die Sprache gäbe es, im Gegensatz zur Ukraine, die sich deswegen mit ihrem behinderten Russisch nicht so haben sollte, schließlich sei sie ja das geilste multiple Nation-Building-Demokratie-Experiment der Gegenwart, auch, bzw. gerade weil das ständige penetrant-fordernde Bettel-Gezeter ukrainischer Vertreter, ihr überhaupt aggressiv-zudringliches Wesen, der Stumpfsinn und die viehische Grausamkeit ihrer wackeren, bereitwillig unter jüdischer Führung trottenden „Nationalsozialisten“, denen es nicht im Traum einfiele, einen „Maidan“ gegen ebenjene Führung in der Ukraine zu starten, die stattdessen lieber mit automatischen Waffen aus israelischer Produktion vor der Wolfsangel posierten um sich dann willkürlich an „Beutemenschen“ auszutoben, wo es erlaubt sei, schließlich seien sie sich ja ihrer Stellung in der Frontlinie arisches Europa gegen mongolisches Asien bewußt, etwas zutiefst semitisch-orientalid-ziganes, wenn nicht gar niggerhaftes zu eigen habe, mithin den Eindruck erwecke, daß das „ukrainische Volk“ also aus multipel zusammengewürfelten weißen Niggern bestünde, die nicht nur keine Kultur, sondern auch keine Sprache besäßen, und die man nun aus dem Sack gelassen habe, um in dieser Kasperle-Variante der Apokalypse als Heuschrecken-Skorpione die Welt und insbesondere die Deutschen zu geißeln, in eine Konfrontation mit Rußland zu treiben und die MORGENTHAU-Politik feindlicher Eliten gegen Deutschland zu besiegeln. Was gäbe es da überhaupt millionenweise zu flüchten? Das Kackland sei immerhin flächenmäßig so groß wie Frankreich und würde von Rußland keineswegs flächendeckend zerbombt, sondern vergleichsweise zaghaft angefaßt! Nicht von ungefähr würde doch immer wieder auf allen Kanälen förmlich herausgekreischt, wie die fähigen und disziplinierten ukrainischen Streitkräfte mit den Russen Katz und Maus spielten -bevor wieder in den jaulenden Opfermodus gewechselt wird. Hat man je gehört, daß die sattsam mit Bombenteppichen eingedeckten Deutschen dereinst Anstalten machten, massenhaft irgendwohin ins Ausland zu fliehen? Die Kriegsflüchtlinge aus dem Osten, die damals aus gutem Grund vor dem Russen flüchteten, flohen innerhalb des Reichsgebietes von Deutschland nach Deutschland. Die Vertriebenen? Dito! Überhaupt könne das heutige Deutschland auch nichts für die epigenetische Degeneration der Ukrainer durch Holodomor und andere „geile“ KulturPROJEKTE in der Vergangenheit. Da müßten sie eben selber durch und in ein paar tausend Jahren habe sich das eh rausgewachsen. Da hast du’s Ukraine! Shove it up your arse!

Na, irgendwo ist der Erzähler dann aber doch beruhigt, daß der „Steini“ sowas nie sagen würde. Echt.

***

Im Zeichen des Z: Psychokrieg und Bruchzonen

Hallo Welt, hier Selenskij Superheld!

Am 18. März 2022 trat das Staatsoberhaupt der Ukraine, Wolodimir Selenskij, vor eine Kiever Kulisse und richtete seine Stimme an Welt:

Wolodymyr Selenskyj. Adresse (2022) Nachrichten der Ukraine‎
Premiere am 19.03.2022


Odesa Film Studio

‎18. März 2022, Kiew, Ukraine. Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj: „Sinnvolle Verhandlungen über Frieden, über Sicherheit für uns, für die Ukraine sind Russlands einzige Chance, den Schaden seiner eigenen Fehler zu reduzieren. Es ist Zeit, sich zu treffen. Zeit zum Reden. Es ist an der Zeit, die territoriale Integrität und Gerechtigkeit für die Ukraine wiederherzustellen. Andernfalls werden Russlands Verluste so groß sein, dass mehrere Generationen nicht für eine Erholung ausreichen werden.“ Nachrichten aus der Ukraine aus dem legendären Odessa Film Studio. Zuverlässig und zeitnah. Wir sind für den Frieden!

[Automatische Übersetzung]

*

Und siehe da, kein Licht flackerte, kein Windhauch regte sich angesichts des Pop-Superhelden, der auch ohne Mütze, Jacke, Handschuhe bei zweistelligen Minusgraden nicht ansatzweise zu bibbern begann. Ebensowenig drang das zaghafteste Atemwölkchen aus Maulwerk und Nüstern des Recken! Am eindrucksvollsten sind aber die ersten drei Sekunden, in denen der ehrwürdige Präser dem Betrachter vor der wie eingefrorenen Kulisse in scherenschnittartiger Schärfe entgegentritt.

Das völlig zu recht aus Täuschland gebannte russische Propagandamagazin „Russia Today“ giftet dazu:

Nahezu täglich veröffentlicht der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij Videobotschaften, in denen er Siegesmeldungen verkündet und sein Volk mit Durchhalteparolen zu motivieren versucht. Stets beteuert er, in Kiew zu sein, das Setting der Videos in geschlossenen Räumen erlaubt indes kaum eine Zuordnung zu einer Örtlichkeit.

Der Verdacht, dass Selenskij die Hauptstadt längst verlassen hat, sollte durch die angebliche Zugfahrt der drei osteuropäischen Regierungschefs nach Kiew widerlegt werden. Sie ließ jedoch am Ende mehr Fragen und Zweifel als Antworten und Gewissheiten offen: Es gab keine Liveübertragungen und keine Videoaufnahmen vor eindeutig zu identifizierender Kulisse, keine Aufnahmen der Politiker auf Kiewer Straßen, vor Sehenswürdigkeiten oder bei der Besichtigung von Schäden.

Die Innenaufnahmen, die der Welt präsentiert wurden, lassen keine geografische Zuordnung zu. Die einzige Außenaufnahme, die die Politiker vor dem Zug auf einem Bahnsteig zeigt, kann an jedem beliebigen Bahnsteig mit ähnlicher Pflasterung überall in der Ukraine oder in Polen entstanden sein.

In seiner Videoansprache am Freitag geht Selenskij vor der Kulisse einer Kiewer Sehenswürdigkeit auf die Zuschauer zu. In einem Militärpullover, ohne sonstige Oberbekleidung, ohne Mütze, was bei an dem Tag herrschenden mittleren Minusgraden die Zweifler noch mehr bestärkte. 

Selenskijs Botschaft: 

Wir werden alle besiegen, weil wir freie Völker eines freien Landes sind.“  

Und er kommt mit einem großzügigen Geschenk: Alle Steuern, Zölle und Handelsvorschriften seien nunmehr aufgehoben, damit nichts den Warenfluss mehr hindert. Darüber hinaus verspricht er Unterstützung in Milliardenhöhe für Familien, für Flüchtlinge, für Helfer. 

Siegessicher ist er: Überall sei der Vormarsch der russischen Truppen gestoppt, die russischen Reserven seien so erschöpft, dass nun Ungelernte in den Kampf geworfen würden, 14.000 russische Soldaten seien bereits gefallen, und allen ohnehin ein Strafverfahren in Den Haag garantiert. 

„Berge von Leichen russischer Soldaten“: Die Welt des Wladimir Selenskij

[In Täuschland gesperrt! Proxy/VPN erforderlich!]

*

Sowas ist also die Grundlage für die dem Betrachter im Werte-Westen auf sämtlichen Newsportalen entgegenplärrenden Headlines vom Heldenvolk der Ukrainer mit einem Superhelden von einem Präsidenten, über den noch vor einem Jahr selbst die Süddeutsche schreiben DURFTE, daß er in Korruption brilliere! Wie erbärmlich und fadenscheinig. Da ändert dann auch das alibimäßig ans Ende der Schmierartikel drangehängte „Die Angaben können nicht bestätigt werden“ nichts dran, denn der gesamte medial-politische Ton suggeriert eben doch Bestätigung, zumindest für den aufgeklärten und mündigen Wertewestler, wie ihn Jürgen Fritz und Artverwandte in einfacher Sprache besingen.

Wobei natürlich eingefleischte Mitlechzer schon lange darob im Bilde sind, daß unsere WWG-Führungsfiguren jede Materie zu überwinden vermögen – TRANSHUMANISMUS IST!

Ach ja, der letzte Schrei im Informationskrieg ist gerade, daß angeblich russische Streitkräfte Ukrainer mit Gewalt nach Rußland entführten. Russischen bzw. rußlandaffinen Medien war dagegen vor diesen Behauptungen zu entnehmen, daß die russischen Streitkräfte ukrainischen Zivilisten in umkämpften Städten wie Mariupol einen „grünen Korridor“ zum Abzug eröffnet hätten, diese aber von ukrainischen (Para-)Militärs an der Flucht gehindert worden wären, da man sie als „menschliche Schutzschilde“ benötige.

Unbestritten bleibt jedoch, daß eine nicht unerhebliche Zahl von Ukrainern, nämlich so um die 130 000 und damit ungefähr genauso viele wie nach Deutschland, nach Rußland geflohen sind. Das war seit längerem auch den täuschländischen Mainstreammedien zu entnehmen. Und ja, „Ukrainer“, und nicht Russen und rußlandnahe Separatisten aus den abtrünnigen Provinzen. Vor wem oder was sind die wohl geflüchtet? Ist sich die Super-Duper-Ukraine etwa doch nicht so einig? Ist etwas dran an den Gerüchten um inner-ukrainischen Bürger- und Bandenkrieg? Soll das etwa mit der Geschichte vom russischen Ukrainer-Raub vertuscht werden?

Möglich wärs.

Irgendwie erinnert den DE das an die letzten Tage der DDR, als schon längst Massenexodus herrschte, aber Sudel-Edes „Schwarzer Kanal“ weiter nach Kräften gegenhielt, unter anderem mit Geschichten von unschuldigen, in den Westen entführten DDR-Bürgern, die man mit Betäubungsmitteln gefügig gemacht habe.

Putins Nebenwirkungen?

Sicher ist sich der DE aber darin, daß dieses ganze irre Gekike mit allem Rotz und Schleym, Plüsch und Platzpatronen und auf Hochtouren laufenden Nebelkanonen trefflich dazu geeignet ist, vom tatsächlichen Ausmaß der gegenwärtigen geopolitischen Verwerfungen abzulenken. Wäre es möglich, daß die WWG nur deshalb aus allen Löchern so schrill kreischt, pfeift und tutet, weil sie ein sich zusammenfallender, ausgehöhlter Schrotthaufen, eine von Termiten inwendig komplett zernagte Hütte ist? Eine leergesaugte, todgeweihte Raupe, die dennoch zuckend und sich windend die aus ihr kriechenden, zur Verpuppung bereiten Schlupfwespenlarven verteidigt?

Das transatlantische Schmierblatt FAZ widmete in seiner Samstagsausgabe vom 20. 03. 2022 unter anderem eine komplette Seite in der Rubrik „Politik“ außenpolitischen Aspekten des Ukraine-Theaters. Ganz groß ein Artikel mit allerliebstem Annalena-Bildchen, das selbige energisch, dabei Blazer und Hose ganz in Eierschalenfarben, jedoch mit mit schwarzem Mäskchen vor dem Schnäuzchen, auf den Betrachter zuschreitend zeigte. Darüber die Schlagzeile „Deutschlands neue Wehrhaftigkeit“, darunter „Sicherheit neu definieren, Außenministerin Baerbock am Freitag“. Ein Johannes Leithäuser, Berlin, erbrach dazu:

Die Ampel arbeitet an einer Nationalen Sicherheitsstrategie – und Außenministerin Baerbock bricht zum Auftakt mit Stereotypen linker Außenpolitik.

Ja, die Ampel arbeitet und die hohle Sprechpuppe bricht mit Stereotypen. Den Erben der Aufklärung kann man einfach jeden Mist erzählen. Ganz großes Tennis. Sicherheit neu definieren mit der zur Landesverteidigung untauglichen Bettelarmee?

Unter dem Erbrochenen dann „Ich bitte die ganze Ukraine um Entschuldigung“, „in Kiew [wenigstens löblicherweise mal traditionell geschrieben und nicht virtue-signalisierend in der Landessprache des FAILED STATE] treten russische Kriegsgefangene mit Reuebekenntnissen auf/Von Gerhard Gnauck, Warschau“ – ja neh, gibbs schon Bedenken von wegen Möhnntschenrechte und Genfer Konventionen, aber Ludmila Denysowa, ihres Zeichens Bürgerrechtsbeauftragte der Ukraine, weiß zu beschwichtigen. Jedenfalls „sagte sie dazu der FAZ am Freitag“:

„Die Gefangenen wollten selbst öffentlich sprechen. Sie wollten einen eigenen Beitrag dazu leisten, diesen Krieg zu beenden. Warum hätten wir ihnen das nicht ermöglichen sollen?“ Wer nicht sprechen wolle, sei natürlich von niemand gezwungen worden. Aber die Ukraine habe die russische Armee nicht gerufen. Wegen dieser Armee müssten jetzt viele Menschen in Kellern übernachten, sie selbst schlafe derzeit in einem Keller auf einem Billardtisch.

Na, hoffentlich wird es wenigstens ordentlich rangenommen auf seinem Billardtisch, das Luder.

Ach herrjeh, immer diese Abschweifungen! Ganz links auf der Seite befand sich der schmale Zweispalter, auf den der Erzähler eigentlich zu sprechen kommen wollte. WWG-Spitzen-FAZke Majid Sattar, Washington, befaßte sich, ganz in Pandämonie-Sprech, mit „Putins Nebenwirkungen“ – „Amerika, China und die Folgewirkungen des Ukrainekieges.“ US-Außenminister Blinken sei etwas verstimmt über das Rumlavieren der Schineser, bei denen man sich nicht sicher sein könne, ob sie nicht doch St. Putins Reich des Bösen hintenrum mit direkten Waffenlieferungen unterstützten während sie ohnehin unverhohlen mit den Russen auf Brüderschaft machten (Xi hatte gar Anfang März noch die Freundschaft von China zu Rußland als „felsenfest“ bezeichnet) und das alles hinter einem nur allzu fadenscheinigen neutralen Feigenblatt („China sieht sich in diesem Krieg nicht als Partei“). Da muß man den Hundefressern schon klar machen, wo ihr Platz ist, nämlich an der „Seite der Welt“:

Wendy Sherman, Blinkens Stellvertreterin im State Department, fügte am Freitagmorgen hinzu: Chinas Platz sei an der Seite der Welt, nicht an der Seite Russlands. Sie verwies darauf, dass 143 UN-Mitgliedsstaaten Russlands Krieg verurteilt hätten. Auf die Frage, ob Washington zuversichtlich sei, Europa bewegen zu können, gegebenenfalls Sanktionen gegen China zu verhängen, erinnerte sie an die Geschlossenheit, mit welcher der Westen bislang Russland entgegengetreten sei.

Cuck-O-Meter intensifies: Die Entschlossenheit „des Westens“ Bild

*

Dabei glaube man „in Washington“, daß es noch nicht ausgemacht sei, wie China mit der neuen Lage umgehen werde.

EINERSEITS gäbe es „in Peking“ die Einschätzung, daß Amerika nach den Kriegen der letzten Jahrzehnte geschwächt sei und das Hineinziehen der USA in einen alten Konflikt mit Moskau durch den Ukraine-Krieg eine weitere Schwächung bedeute, welche die USA von ihrer Indopazifik-Strategie abbringe. Zudem wäre den wachsamen Schlitzaugen wohl nicht entgangen, daß sich Indien, als Washingtons Partner im gegen Peking gerichteten Quad-Bündnis, Rußland bei den Vereinten Nationen Rußland nicht verurteilt hat. Auch bei den Wüstensöhnen als Stützen des Petrodollars gäbe es verdächtig-subversive Mauscheleien zu registrieren: so verfolgten die Saudis wie die Vereinten Arabischen Emirate doch in der Tat „Sonderinteressen“ in der internationalen Krise. Nicht genug damit, daß sie den „westlichen Wunsch“ nach Erhöhung der Ölförderung zur Sicherung der Versorgung und Preissenkung nicht „erfüllt“ hätten, nein, es wäre berichtet worden, daß Riad erwäge, einige seiner Ölgeschäfte mit Peking künftig in Yuan und nicht mehr in Dollar abzuwickeln. So deuteten sich geostrategische Kollateralschäden für Amerika an, meint der FAZke.

ANDERERSEITS hätte der Ukrainekrieg auch Folgen, die einer neuen Ära chinesischer Dominanz im Wege stehen könnten. „In Washington glaube man zu wissen“, so der FAZke, daß Xi darob „beunruhigt“ sei, mit dem Vorgehen Rußlands gegen die ukrainische Zivilbevölkerung in Zusammenhang gebracht zu werden und dadurch China handelspolitische Nachteile, vor allem in Europa, einzuhandeln. Bei einer Videokonferenz soll er gar vor Olaf Scholz und Emmanuel Macron reichlich Krokodilstränen über den „Krieg in Europa“ zerdrückt haben, woraus sich natürlich noch keine „Kehrtwende Pekings“ herauslesen lasse. Nichtsdestotrotz gäbe sich „Washington“ selbstbewußt:

Washington gibt sich derweil selbstbewusst. Eine an Neu Dehli gerichtete Botschaft Psakis [Sprecherin des Weißen Hauses] wird auch anderswo vernommen worden sein: „Denken sie darüber nach, auf welcher Seite sie stehen wollen, wenn dieser Moment in die Geschichtsbücher eingeht.“

Aha, die Weltmacht ist also beim „Dududu“ angekommen, während schon das Magma aus den klaffenden geopolitischen Bruchlinien heraufsteigt!

Von seiten der organisierten Globalparasiten des IWF wird jedenfalls auf derart verklemmtes Getucke verzichtet während man die Dinge beim Namen nennt:

Der Internationale Währungsfonds (IWF) berichtet, daß die Krise in der Ukraine den Welthandel, die Finanzen und die politische Ordnung grundlegend verändern wird
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist ein globaler Finanzmechanismus mit Sitz in Washington DC. Laut dem US-Finanzministerium ist „der IWF eine Organisation von 189 Mitgliedsländern, die daran arbeitet, die globale monetäre Zusammenarbeit zu fördern, finanzielle Stabilität zu gewährleisten, den internationalen Handel zu erleichtern und ein hohes Beschäftigungsniveau und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern.“ Kurz gesagt, der IWF ist der Finanzkontrollmechanismus für westliche Regierungen.

Wenn der IWF sagt, der Ukraine-Konflikt könnte eine neue Weltordnung der globalen Wirtschafts- und Finanzsysteme auslösen, sollten wir aufpassen, denn hinter diesen Aussagen steckt eine Realität, die noch niemand thematisiert hat.
Wenn Russland sich einfach aus der Ukraine zurückziehen würde, glauben Sie, daß westliche Finanzsanktionen und internationale Konzerne einfach aufgehoben würden? Nein natürlich nicht. Was in dem von der NATO und den westlichen Bündnissen vorangetriebenen Sanktionspaket nie erwähnt wurde, ist der von ihnen geschaffene Rubikon, der einen Rückzug nicht zuläßt. Die Entfernung Rußlands aus dem SWIFT-System war oder ist unumkehrbar; Gleiches gilt für die durch politischen Willen ausgelösten weltweiten Bankensanktionen.
Was bedeutet das? Das bedeutet, daß Rußland und seine Verbündeten von nun an etwas anderes brauchen werden, eine andere Form von Finanztransaktionen, um gemeinsam Handel, Bankgeschäfte und wirtschaftliche Aktivitäten durchzuführen. Rußland, China, Iran, Saudi-Arabien, Indien, Brasilien und andere Nationen sind nun gezwungen, alternative Mechanismen für Handel und Gewerbe zu schaffen.

Die Abschaffung des Petro-Dollars könnte durchaus dazu gehören. Die Frage ist nicht ob, sondern wie und wann dies geschieht. Wladimir Putin ist durch die westliche Finanzpolitik in diese Position gedrängt worden, und man sollte keinen Moment lang glauben, daß China und Rußland darüber unglücklich sind.
Der Krieg kann die globale wirtschaftliche und geopolitische Ordnung grundlegend verändern, wenn sich der Energiehandel verlagert, Lieferketten neu konfiguriert, Zahlungsnetzwerke fragmentiert werden und Länder ihre Reservewährungsbestände überdenken.

IMF Reports the Ukraine Crisis Will ‘Fundamentally Alter’ Global Economic Trade, Finance and Political Order

*

Im Zeichen des Z

Während also „der Westen“ für Liebe, Frieden, Möhnntschenrechte darben und frieren und dabei Stärke zeigen darf, sieht es ganz so aus, als ob sich Rußland, China, Indien als „Gewinner“ der aktuellen Verwerfungen über den abgewrackten Westen erheben könnten. Die „Nebenwirkungen“ wären also wieder mal tatsächlich das, worum es bei dem Spiel geht und die „Kollateralschäden“ tatsächlich Wirkungstreffer.

In der selbigen, hier besprochenen Ausgabe der FAZ vom Samstag, dem 19. März des laufenden Seuchenjahres, findet sich, ebenfalls im Ressort „Politik“, ein seitenfüllender Abgesang auf Putins Rußland. Am Ende seines elegischen Essays „Putin im Zeichen des Z“ über Putins Rußland als anachronistischem gewalttätigem Behemoth auf tönernen Füßen, dem die Ukraine zum Schicksal wird, schreibt Friedrich Schmidt:

Aber auch um Putin selbst, der im Oktober 70 wird, ist es einsam geworden. Seine jüngeren Auftritte haben gezeigt, dass er selbst alte Weggefährten abkanzelt, wenn sie ihm nicht nach dem Mund reden. Nawalnyij sagte im Schlusswort zum Jüngsten der Strafprozesse gegen ihn, der Krieg gegen die Ukraine, erdacht von „durchgeknallten Opas“, mache den Zerfall Russlands, ein oft beschworenes Angstbild Putins, wahrscheinlicher. Andere fragen sich, wer, das Militär oder der Staatssender RT, wohl auf die Idee gekommen ist, Putins Herrschaft just mit dem Z zu versinnbildlichen, nicht mit einem kyrillischen Buchstaben, sondern mit dem letzten aus dem Alphabet der westlichen Gegner. Mit einem Symbol des Endes.

Nun, wer auch immer auf die Idee gekommen ist, der Symbolismus könnte ein durchaus passender sein, nur anders eben, als sich das manch ein FAZke so vorzustellen vermag.

*

*Zeeeeeeeeeeeeed!!!*

Zardoz is a 1974 science fiction/fantasy film written, produced, and directed by John Boorman. It ends in a wordless sequence of images accompanied by the sombre second movement (allegretto) of Beethoven’s Seventh Symphony. Zed and Consuella, dressed in matching green suits and having fallen in love, then sit next to each other in the cave-like stone head and age in time-lapse. A baby boy appears, matures and leaves his parents. The couple eventually decompose into skeletons and finally nothing remains in the space but painted hand-prints on the wall and Zed’s Webley-Fosbery revolver. (Wikipedia)

***

Onkel Jürgens 80 Millionen Objekte

Das Negativ zu denken ist angesichts manch zeitgenössischer aufklärerischer Ergüsse dringend anzuraten!

*

Und wieder ein ausgesprochen vielsagender Artikel des extrem aufgeklärten Cuckservativen Jürgen Fritz, den der Erzähler diesmal im vollsten Vertrauen an die Fähigkeit seiner Mitlechzer zum negativen Lesen ohne weiteren Kommentar wiedergibt. Nein, es ist nicht nur „der irre Putin“, es sind mindestens 80 Millionen(!) dumpfe Russen, aber sehet und leset selbst (Hervorhebungen im Original) …

*

Die Degradierung von 80 Millionen Russen zum reinen Objekt

Von Jürgen Fritz, Fr. 18. Mrz 2022, Titelbild: euronews-Screenshot

Es heißt immer wieder, die Russen seien zum Großteil durch die russische Lügen-Propaganda gehirngewaschen. Das stimmt natürlich, aber dabei wird das Entscheidende übersehen: Zum Gehirnwaschen gehören immer zwei: der, der anderen das Gehirn wäscht, und der, der das mit sich machen lässt, womöglich sogar genau das will.

Wer andere rein als geformtes Objekt ansieht, der spricht ihnen ihre Würde (Selbstformungsfähigkeit) ab und nimmt sie als Mensch (Subjekt) gar nicht ernst

Mit solchen Redewendungen soll suggeriert werden, dass die Gehirngewaschenen gar nichts dazu könnten, was mit ihnen gemacht wurde. Das aber heißt, sie werden gleichsam zum reinen Objekt degradiert, das von anderen ohne ihr Zutun geformt wurde.

Ihnen wird mithin, um sie gänzlich zu exkulpieren und das Böse möglichst ganz in eine Person hinein projizieren zu können („der irre Putin“), ihre Fähigkeit zum Subjekt-sein, zur Mündigkeit, zum kritischen Denken, zur Reflexion und Selbstformung (Würde) vollkommen abgesprochen.

Sie werden also zum reinen, von anderen geformten Objekt degradiert, damit aber als Mensch (Subjekt) überhaupt nicht ernst genommen.

60 bis 80, womöglich bis zu 90 Prozent der Russen haben auch im 21. Jahrhundert niemals das Zeitalter der Aufklärung erreicht

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“, schrieb Immanuel Kant 1784. Und weiter formulierte der Königsberger Philosoph:

„Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

60 bis 80, teilweise bis zu 90 Prozent der Russen sind offensichtlich auch im 21. Jahrhundert noch immer in dieser selbstverschuldeten Unmündigkeit, sind noch immer nicht im Zeitalter der Aufklärung angekommen. Und viele scheinen genau das auch nicht zu wollen – übrigens auch bei uns.

In Russland sind ca. 110 der 146 Millionen Einwohner wahlberechtigt. Und 71 Prozent der Russen stehen aktuell hinter Putin, Tendenz steigend. Und nach jedem gewonnen Krieg Russlands, bei dem andere, kleinere, militärisch schwächere Staaten überfallen werden, steigen Putins Zustimmungswerte in der russischen Bevölkerung auf über 70, 80, teilweise bis zu 90 Prozent. 71 Prozent von 110 Millionen sind 78,1 Millionen. In der Überschrift wurde auf 80 Millionen aufgerundet. Als Bezugspunkt wurden also nicht alle 146 Millionen Russen genommen, sonst wären es knapp 104 Millionen (71 Prozent von 146 Millionen = 103,7 Millionen), sondern nur die 110 Millionen Wahlberechtigten.

„Vielen Russen fehlt es an kritischem Denken“

„Laut unseren Umfragen sind momentan 81 Prozent der Russen mit der Arbeit des Präsidenten zufrieden“sagte der Moskauer Meinungsforscher und Soziologe Lew Gudkow im September 2014, nachdem die Russische Föderation im März 2014 die Krim in einer verdeckten Intervention ihrer Streitkräfte mit Gewalt annektiert und dann im Osten der Ukraine den Russisch-Ukrainischen Krieg begonnen hatte. Diese hohen Zustimmungswerte hingen mit patriotischer Propaganda zusammen, erläuterte Lew Gudkow weiter, welche von den Russen offenbar damals wie heute auch begierig aufgenommen wird. Nur 20 Prozent der Russen hätten 2014 ihre Informationen über die Ukraine-Krise aus dem Netz bezogen, „94 Prozent hingegen bekommen sie aus dem Fernsehen“, so Gudkow.

Damit stellt sich die Frage, wie dies im 21. Jahrhundert möglich ist. Dazu der Moskauer Soziologe: „In den meisten Ländern der ehemaligen Sowjetunion sind freiheitlich-demokratische Werte nicht weit verbreitetEs herrscht ein absoluter Mangel an kritischem Denken.“ Dies liege auch daran, „dass die meisten Russen ihre Heimat nie verlassen haben: Nur 18 Prozent besitzen einen Reisepass, weniger als zehn Prozent waren schon einmal im Westen. Davon ging es für die meisten nur in den Urlaub nach Ägypten oder in die Türkei.“

Ein Volk, das unter schweren Minderwertigkeitsgefühlen leidet und diese einzig durch imperiales Streben und Gewalt über andere lindern kann

Die russische Propaganda sei professioneller und effektiver als die sowjetische. Und heute komme hinzu, „dass die Russen ein schwerer Minderwertigkeitskomplex plagt“. Den Untergang der Sowjetunion hätten viele nicht als Befreiung, sondern als nationale Demütigung erlebt. Wladimir Putin aber gebe den Russen ihr Selbstwertgefühl zurück. Deswegen lieben sie ihn so.

Das aber heißt, wir haben es nicht nur mit einem imperialen, hochgradig gewaltaffinen Despoten zu tun, sondern mit einem nach Imperialismus und Gewalt dürstenden Volk, das stark unter Minderwertigkeitsgefühlen leidet und diese offenbar einzig mit imperialem Streben, mit nationaler Größe und Gewalt über andere lindern kann.

Dazu Lew Gudkow: „Rowdytum kommt in Russland gut an, denn es steht für Russlands neue Stärke. Es gibt in Russland kein Verständnis für internationale Regeln„, insbesondere für das Völkerrecht. „Die einzig gültige Kategorie für die Russen ist Stärke“, das aber heißt Gewalt über andere.

*

***