Für den DE ist dies schlicht das beste, größte, allgewaltigste MARTIAL-INDUSTRIAL-Stück aller Zeiten. Eigentlich braucht es kein sonstiges MARTIAL INDUSTRIAL mehr, weil hier alles, was das Genre ausmacht, in seiner ESSENZ verdichtet enthalten ist.
Man kann nur mit vor Glut erfülltem Herzen den Arm zum Gruße erheben, um dieser kraftstrotzenden, alles niederwalzenden Imperialgewalt seine Huld zu erweisen! GLORIOUS!
Und dabei nicht einmal aus Teutonien, sondern von ZARDONIC, einem venezolanischen Elektro-Krachmacher, der mit TRIANGULAR ASCENSION ein Martial-Nebenprojekt am Laufen hatte und ansonsten deutlich andere Wege geht. Und in der Tat hat es in seiner ausladenden Üppigkeit etwas romanisch-latinisches, südländisches, ja lateinamerikanisches an sich, es fällt zumindest schwer, sich vorzustellen, daß desgleichen von einem deutschen Quadratschädel stammen könnte.
Und dennoch, ah, ne, eher gerade deswegen:
n4120p
vor 2 Jahren
Souls with orderly conduct, and harmony immediately admire this music !!!
Ein genialer Effekt jedenfalls dieser gedämpft-gelbstichige, schellack-knisternde Einstieg, dann der Durchbruch der martialischen Elementargewalt ins Hier und Jetzt. Unmittelbar kamen dem DE dazu folgende Zeilen in den Sinn:
Der Sterbende am erloschenen Feuer sang wieder Hymnen, als die Skalpjäger das Fort verließen, hörten sie die von Kind auf vertrauten Lieder, hörten sie noch, als sie hangauf durch den Arroyo und durchs regenfeuchte Wacholdergebüsch zogen. Der Sterbende sang mit großer Klarheit und Inbrunst; die landein strebenden Männer ritten wohl etwas langsamer, um weiter zuhören zu können, denn Klarheit und Inbrunst wohnten AUCH IHNEN inne.
Cormac McCarthy, „Blood Meridian“, emphasis added
Darüber hinaus scheint hier genau das in Musik gegossen zu sein, was durch das Mädchenhirn im hübschen Köpfchen einer vom DE sehr geschätzten jungen Persönlichkeit rauscht, die jedesmal von gelindem Größenwahn geflutet wird, wenn sie von ihm auf die Schultern genommen wird um zur herrischen Despotin und Kriegerkönigin zu mutieren. Heil dir, Glitzerfussel!
Runter von den Gäulen! „Kulturelle Aneignung“! Ja, gilt auch für Comanche! „I-Wort“? WTF? Bild: „Comanche Sundown“ von David Mann, Hotlink Pinterest
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„Nicht Verfügbar“ (NV) – Post-Collapse-Mastermind, hauptberuflich nach Angeben unserer imperialen Späh- und Schmähdrohnen Millennial, Mothers Finest, Maulheld, Made im Speckgürtel, hat wieder voll die Ahnung:
Die Ukraine hat ne Flattax von 5% die sind weniger Nutten für Pimp Daddy Staat als bundesdeutsche Wagecucks.
Heißa, FLATTAX im Shithole der weißen Sklaven! Dafür können die stolzen UKRAS für 250 Euro Durchschnittslohn und ohne Urlaubs- oder Krankengeld sieben Tage die Woche unter der milden Herrschaft ihrer Oligarchen-Pimps (oder wie das der „Millennial-Trash“ (NV) in seiner Babysprache zu nennen pflegt), buckeln oder sich gleich für die Westliche Wertegemeinschaft (WWG) verheizen lassen, deren Multis sich auf den Weiden des FAILED STATE mästen. ROEWER schreibt:
„Neues aus der Ukraine (wenigstens für mich): Dass wir die Demokratie dort mit Boykotts des Bösewichts Wladimir Putin verteidigen, wissen wir seit Anfang März. In wessen Händen sich diese schützenswerte Demokratie und das Land, auf dem sie stattfindet, befindet, wird weniger erörtert. Hier ein Detail: Von der landwirtschaftlich genutzten Fläche dort („die Kornkammer“) gehören 17 Millionen Hektar (= 170.000 qkm) drei Großgrundbesitzern: Cargill, Dupont und Monsanto. Diese weltweit agierenden Multis wiederum gehören sog. Großanlegern der Hauptspekulanten Vanguard, Blackrock und Blackstone. Viel mehr muss man zu dieser Form der Demokratie nicht wissen. Nur zum Vergleich: Die genannte Fläche entspricht der Hälfte der Fläche von ganz Deutschland (= 357.000 qkm).“
Naja, Fläche von halb Täuschland? Geht ja noch, der FAILED STATE ist ja mindestens so groß wie ganz FRONKROICH mit nur ca. halb soviel Einwohnern wie die BRD! Dennoch wird dort bedenkenlos „die Herde ausgedünnt“, wie der unnütze Vollversager und Rattenfress-Poser „NV“ das nennen würde, der sich selbst ja für sowas wie ein ranghohes Herdenvieh mit der Berechtigung des Totbeißens und -trampelns „der Schwachen“ hält und es kaum erwarten kann, den Kindern des Feindes im Stammeskrieg den Hals umzudrehen – wenn er denn nur einen Stamm oder Clan hätte, und nicht nur Mama, unter deren Tisch er seine muffelnden Mauken ausstreckt – total „comfy“, wie der Bugboy meint, während die verachteten Wagecucks und Orboidsboomer ihren täglichen Sklavengang absolvieren. Aber die sind eh bald dran. Wenn das System endlich collapst, steht NV schon bereit, um mit seinem schwertgroßen Bowiemesser reiche Ernte an Ohren, Nasen, Skalps einzufahren und stolz vor seiner geliebten Mutti niederzulegen. Klar, daß so ein endkrasser Motherfucker auf Karl-May-Kitsch pfeiffft und
einfordert. Da ist der Erzähler in all seiner Demut natürlich dabei, konnte er doch mit Winnetunte und Konsorten nie viel anfangen. Allerdings ist die Häme des Brutalpreppers über die ob der woken Zensur des als rassistisch und sexistisch gebannten Werks von Karl May mit seinem Edelindianer, der niemals jemanden skalpiert oder totgefoltert hatte, doch wie gewohnt kurzsichtig und unbedacht. Vor allem, wenn er gleichzeitig eine „realistischere“ Sicht auf die amerikanischen Ureinwohner einfordert, wie sie angeblich bei Cormac McCarthys ultrakrassem „Blood Meridian“ ( Deutsch: „Die Abendröte im Westen“) zu finden ist. „Blood Meridian“ erntete nämlich bei Erscheinen in den 90ern unter anderem Anerkennung dafür, daß es heilige politkorrekte Kühe schlachte, indem es deutlich in vielfacher und drastischer Art und Weise die Brutalität der Ureinwohner schildere. Und in der Tat fehlt in diesem ungeheuer sprachgewaltigen Werk, das sich lose an den realen historischen Begebenheiten rund um die Glanton-Gang orientiert, jede positive Identifikationsfigur. Es gibt jede Menge Gewalt und Tod, aber keinen Helden. Keine kühnen Pioniere, keine edlen Wilden, niemand, der sich dem üblen Haufen von Skalpjägern entgegenstellt, der letztlich in einem wahren Blutrausch nicht nur entsprechend des ursprünglichen Auftrags marodierende Apachen tötetet und skalpiert, sondern so ziemlich alles, was ihm über den Weg läuft: friedliche Pueblos, mexikanische Bauern, Reisende, ja sogar Soldaten. Die Wilden sind ihrerseits zwar keineswegs edel, werden aber durchaus über weite Strecken als eben „Wilde“ bezeichnet, einmal sogar als „übelriechende, steinzeitliche Wilde“. Dazu nimmt Cormac McCharty als alter weißer Mann den Leser mit auf eine schon surreale Wanderung durch eine „Terra Damnata aus dampfender Schlacke“, die ein Kriegstrupp der Comanche hinter sich gelassen hat, ein an Hieronymus Bosch gemahnendes Höllenszenario samt eines mit aufgespießten Säuglingen behangenen Dornbusches. Ebenso einprägsam der vorhergehende Überfall ebenjener Comanche auf einen Trupp größenwahnsinniger Freischärler, der praktisch im Vorübergehen aufgerieben und niedergemetzelt wird:
Ein Pfeilregen prasselte durch die Kolonne; Männer begannen zu wanken und kippten von ihren Pferden. Die Tiere stiegen und gingen durch, die Mongolenhorde preschte an der Flanke der Truppe entlang, machte einen Schwenk und drang mit Lanzen auf sie ein. Die Freischärler hatten inzwischen haltgemacht, einige Schüsse fielen, grauer Pulverdampf wirbelte durch den Staub, als die Lanzenreiter die Linie durchbrachen. Das Pferd des Jungen sank mit gedehntem Schnaufen um. Er hatte seine Büchse bereits abgefeuert, hockte nun auf der Erde und fingerte an seinem Munitionsbeutel herum. Ein Stück weiter weg saß ein Mann, dem ein Pfeil aus dem Hals hing. Leicht vorgebeugt saß er da, wie beim Gebet. Der Junge wollte schon nach der blutigen Eisenspitze greifen, da erkannte er, daß dem Mann ein zweiter Pfeil bis zur Fiederung in der Brust steckte und daß er tot war. Überall lagen Pferde, krochen Männer umher, er sah einen dahocken, der gerade sein Gewehr lud, während ihm Blut aus den Ohren lief, sah welche, die ihre Revolver nachzuladen versuchten, sah Knieende vornüberkippen und sich an ihre Schatten am Boden klammeren, sah Männer, die von einer Lanze durchbohrt, an den Haaren hochgezerrt und dann im Stehen skalpiert wurden, sah die Streitrosse über die Gefallenen trampeln, ein kleiner Mustang mit weißer Nase und brechendem Auge beugte sich aus dem Düster, schnappte nach ihm wie ein Hund und war tot. Einige der Verwundeten schienen stumm und ohne Besinnung zu sein, andere trugen fahle Staubmasken, wieder andere hatten sich verunreinigt und taumelten hilflos in die Speere der Wilden. Ein wirrer Pulk von Pferden mit rollenden Augen und geblecktem Gebiß stob nun heran, mehrere Krieger mit Pfeilbündeln zwischen den Zähnen, die Schilde blitzten im Staub, unter dem Pfeifen von Beinflöten stürmten die Reiter an der Flanke der Aufgelösten entlang, ließen sich, den Fuß im Widerristriemen eingehängt, zur Seite kippen, spannten die kurzen Bogen unter den gestreckten Hälsen der Mustangs, kreisten die Truppe ein, spalteten sie in zwei Hälften, richteten sich dann, einige mit aufgemalten Nachtmahrgesichtern auf der Brust, wie Schießbudenfiguren wieder auf, ritten die aus dem Sattel geworfenen Angelsachsen in Grund und Boden, spießten und knüppelten sie, hüpften mit gezückten Messern von ihren Pferden, liefen, wie zu fremder Fortbewegung getrieben, mit sonderbar krummbeinigen Schritten umher, streiften den Gefallenen die Kleider vom Leib, packten sie an den Haaren, strichen den Lebenden wie den Toten die Klingen um die Schädel herum, rissen ihnen die blutigen Haarschöpfe aus, hackten und schlugen auf die nackten Leichname ein, trennten Gliedmaßen ab, Köpfe, nahmen die seltsamen weißen Torsos aus, hielten ganze Hände voll Eingeweide empor, Genitalien, einige der Wilden waren so dick mit Blut beschmiert, daß sie sich wie Hunde darin hätten wälzen können, andere stürzten sich auf die Sterbenden, schändeten sie und riefen dabei ihren Gefährten laut etwas zu. Inzwischen stampften die Pferde der Toten hinter dem Qualm und Staub hervor, drehten sich mit flatterndem Lederzeug und wirr fliegenden Mähnen im Kreis, die Augen weiß vor Angst wie die Augen von Blinden, einige mit Pfeilen bespickt, von Lanzen durchbohrt, sie spien Blut, während sie über die Walstatt wirbelten und hufklappernd wieder verschwanden. Staub stillte den Blutfluß auf den kahlen Schädeln der Skalpierten, die mit ihren Haarfransen unter der Wunde, tonsuriert bis auf den Knochen, wie verstümmelte nackte Mönche auf der blutprallen Erde lagen, überall stöhnten und röchelten Sterbende, überall schrien Pferde.
Und angesichts all des blutprallen Gestöhnes will da noch wer garantieren, daß ob dieser und anderer höchst lebendig-nachtmahrischer Schilderungen des Treibens der WILDEN, der dafür verantwortliche alte weiße Mann nicht schon morgen von den Woke-Wüterichen auf die Hörner genommen wird, mag er auch heute noch zur amerikanischen Hochliteratur zählen und noch so kritikergepriesen sein? Ah, und in „No Country For Old Men“ ließ er ja auch einen Protagonisten darüber sinnieren, daß man aus heutiger Sicht das Los der Ureinwohner leicht bedauern könne, das Ganze aber, wenn man sich vergegenwärtigte, man käme zu jener Zeit als Siedler nach Hause und fände Frau und Kinder tot und „wie Fische ausgenommen“ vor, schon anders aussehe.
Da braucht man sich natürlich nicht mehr unbedingt wundern, daß es mit dem Literaturnobelpreis wieder mal nichts geworden ist, den 2019 immerhin schon PETER HANDKE trotz alledem und alledem einheimsen konnte.
Wobei ja bei Karl May die „Germans“ immer die Besser-West-Männer waren, die den edlen Wilden fair und anständig begegneten, was durchaus seine reale Entsprechung darin fand, daß ein Abkommen zischen deutschen Siedlern und Ureinwohnern, und zwar ausgerechnet Angehörigen der berüchtigten Comanche, das einzige dieser Art war, das nie gebrochen wurde. Lag der ganze Ärger mit den I-Kriegen vielleicht doch nur an der Boshaftigkeit der „Angelsachsen“? Nun, die Mexikaner, die über Dekaden von den verheerenden Kriegszügen der Comanche heimgesucht wurden, und zwar hinab bis nahe Mexico City, würden das sicher bestreiten, schließlich hatten sie den „Lords of the Southern Plains“ nichts getan und wurden von diesen nur als leichte Beute gesehen. Eine interessante Erfahrung für den DE war es allemal, daß er in der „deutschnationalen“ Blogosphäre stets auf vehementen Widerspruch und ausgesprochen empfindliche Reaktionen stieß, sobald er solche Dinge ansprach. Als handele es sich dabei stets um Erfindungen der üblen „Angelsachsen“ während sich die Ureinwohner aus weisen, gerechten Winnetous rekrutierten, die der angelsächsischen Boshaftigkeit letztlich nichts entgegenzusetzen hatten – wie die edlen GERMANS eben in WK 1+2! Ja, da kann Mann sich schon fragen, was Karl May „in den Köpfen“ (Helmut Kohl) so angerichtet hat und ob es nicht höchste Zeit wäre, sein Werk zu canceln und zu zensurieren. Angesichts der woken Willkür scheint es jedenfalls nur als eine Frage der Zeit, bis auch das Werk von McCarthy auf die Bannliste gesetzt wird. Oder etwa Philipp Meyer, der mit „The Son“ (Dt.: „Der erste Sohn“) einen aus der Sicht des DE insgesamt eher mäßigen Abenteuer- und Familienroman abgeliefert hatte, welcher nichtsdestotrotz von der Critique als „moderner amerikanischer Klassiker“ bejubelt, der Autor als neuer Stern am Firmament der amerikanischen Literatur gefeiert wurde. Der Erzähler hat von dem Werk vor allem das Intro in Erinnerung, welches ein eindrucksvolles, pointiert-gerafftes, aber doch den Realitäten entsprechendes Bild der Machtentfaltung der Comanche und ihres Binnenimperiums lieferte – aber darf ein weißer Mann und Ex-Bankster überhaupt so etwas schreiben?
Den meisten wird mein Geburtsdatum vertraut sein. Die Unabhängigkeitserklärung, die die Republik aus mexikanischer Tyrannei befreite, wurde am 2. März 1836 in einer bescheidenen Hütte am Rande des Brazos River unterzeichnet. Die Hälfte der Unterzeichner war malariakrank, die andere Hälfte war nach Texas gekommen, um dem Strick des Henkers zu entgehen. Ich war der erste Sohn dieser neuen Republik.
Die Spanier waren mehrere Jahrhunderte in Texas gewesen, doch dabei war nichts herausgekommen. Seit Kolumbus hatten sie alle Eingeborenen unterworfen, die ihnen im Weg standen., und auch wenn ich nie einem Azteken begegnet bin, so scheinen sie mir doch ein Haufen verweichlichter Chorknaben gewesen zu sein. Da waren die Lipan-Apachen schon ein ganz anderer Gegner, sie hielten die alten Konquistadoren schließlich auf. Dann kamen die Comanchen. Seit den Mongolen hatte die Welt Krieger wie sie nicht mehr gesehen: Sie jagten die Apachen ins Meer, vernichteten das spanische Heer, machten aus Mexiko einen Sklavenmarkt. Ich sah einmal, wie Comanchen mexikanische Siedler den Pecos entlangtrieben, immer etliche Hundert zusammen, als wären sie eine Rinderherde.
Nachdem die Eingeborenen eine vernichtende Niederlage beigebracht hatten, entwickelte die mexikanische Regierung einen verzweifelten Plan zur Besiedlung von Texas. Jedermann, egal welcher Nationalität, der bereit war, sich westlich des Sabine River niederzulassen, erhielt tausendeinhundert Hektar Land. Das Kleingedruckte wurde jedoch mit Blut geschrieben. Wie die Comanchen mit den Neuankömmlingen umgingen, war von beinahe päpstlicher Gründlichkeit: Männer wurden gefoltert und getötet, Frauen wurden vergewaltigt und getötet, die verwaisten Kinder vom Stamm adoptiert oder versklavt. Auswanderer aus dem alten Europa nahmen das Angebot der Mexikaner kaum an. Genauer gesagt, es kam gar keiner. Nur die Amerikaner strömten herein. Frauen und Kinder hatten sie im Überfluss, und wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Holz des Lebens.
Veröffentlicht am 16. Dezember 2012 von „Bill The Butcher“, demütig übersetzt von B-Mashina.
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Ich habe gerade ein schönes kleines Buch gelesen, The Other Side Of Truth, von der südafrikanischen Autorin Beverley Naidoo. Es geht um ein paar nigerianische Kinder, die Mitte der neunziger Jahre ins Exil nach Großbritannien gezwungen wurden, nachdem die Bemühungen ihres Vaters, die offizielle Korruption aufzudecken, zu Anschlägen auf sein Leben und der Ermordung seiner Frau, der Mutter der Kinder, geführt hatten.
Was mich an diesem schlanken Roman am meisten beeindruckte, war nicht die Hauptgeschichte, die genug beeinflußt, sondern die Nebengeschichte dessen, was einem somalischen Mädchen namens Mariam widerfuhr. Ihre Heimatstadt Hargeisa im Norden Somalias wurde 1988 von der Armee des Diktators Siad Barre angegriffen und ihr Vater verhaftet, während viele andere Männer als „Rebellen“ getötet wurden. Später wurde die Stadt von Siad Barres Luftwaffe schwer bombardiert und der größte Teil der Bevölkerung gezwungen, tausend zermürbende Kilometer durch das Land in die Hauptstadt Mogadischu zu fliehen. Viele von denen, die die Tortur überlebten (zu denen Mariams neugeborenes Geschwister nicht gehörte), gingen mit dem Schiff in Flüchtlingslager in Kenia, und Mariam war eine von denen, die „das Glück“ hatten, politisches Asyl in Großbritannien zu bekommen. Ihr Bruder, verbittert, beschloß, nach Somalia zurückzukehren und man hörte nie wieder von ihm.
Die Geschichte basiert auf Fakten. Siad Barre war ein vollkommenes, echtes Monster, dessen Streitkräfte Menschen in großer Zahl massakrierten (schätzungsweise fünfzig- bis sechzigtausend wurden getötet) und Hargeisa bombardierten. Und was war seine Strafe von der „Weltgemeinschaft“ für seine Verbrechen? Nun… sein Gönner, die Vereinigten Staaten von Amerika, gaben ihm jedes Jahr militärische Ausrüstung im Wert von 50 Millionen Dollar, um an der Macht zu bleiben.
Zum einen war er einer der wichtigsten Verbündeten Washingtons an einem strategischen Ort. Zum anderen verteilte er Somalia an amerikanische Ölgesellschaften, was ihn so ziemlich unentbehrlich machte.
Unglücklicherweise für seine Unterstützer lebten die Somalier selbst jedoch nicht besonders gerne unter seinem Stiefel, und in den späten 1980er Jahren gab es mehrere verschiedenartige Fraktionen, die sich gegen ihn auflehnten. In der alten Tradition des „Teile und Herrsche“ versuchte Siad Barre, einen somalischen Clan gegen einen anderen auszuspielen (die somalische Gesellschaft ist in Clans unterteilt, im Gegensatz zu Stämmen wie im größten Teil des restlichen Afrikas). Schon bald haßten sich die Clans genauso sehr wie Siad Barre. Es hat ihn aber nicht gerettet.
Bis 1991 war Siad Barre ins Exil getrieben worden, und Somalia brach in einen Bürgerkrieg zusammen. Die verschiedenen Clanarmeen griffen die Nahrungsquellen des jeweils anderen an (die Landwirtschaft hatte bereits unter Barres Diktatur gelitten, sowohl weil die Menschen durch Kämpfe von ihren Farmen vertrieben worden waren, als auch weil Nahrungsquellen von der Armee des Diktators ins Visier genommen worden waren). Zusammen mit einer anhaltenden Dürre bedrohte eine Hungersnot das Land.
Unter den verschiedenen Fraktionen, die damals in den Machtkampf in Somalia verwickelt waren, befand sich eine unter einem Mann namens Mohammad Farah Aideed. Er war früher General unter Barre und dann mehrere Jahre somalischer Botschafter in Indien. Er war dann von Barre eingesperrt worden, weil er zu mächtig wurde. Und es waren die Kräfte von Aideeds Somali National Alliance, die am Ende die Führung bei der Vertreibung von Barre übernahmen.
Nach dem Abgang des Diktators griffen Chaos und Anarchie ziemlich um sich in Somalia. Die konkurrierenden Clans kämpften erbittert um die Macht, und Teile von Mogadischu wurden zwischen Aideed und seinen Konkurrenten aufgeteilt. Die UNO schritt mit einer Hungerhilfe ein, und 1992 war die Hungersnot so gut wie vorbei; Etwa 90% der Lebensmittellieferungen kamen durch.
In der Anfangsphase des Bürgerkriegs nach Barre hatten die USA Aideed unterstützt; Aber dann stellte sich heraus, daß er nicht gerade leicht zu kontrollieren war. Nun war Aideed kein islamischer Fundamentalist – weit davon entfernt (der islamische Fundamentalismus war kein Merkmal der somalischen Version der Religion, ein Fehler, den die westliche Einmischung später korrigieren würde). Er war vor allem ein Nationalist, und er entschied, daß die Versuche der „internationalen Gemeinschaft“, die konkurrierenden Fraktionen zur Bildung einer Einheitsregierung zu zwingen, ein Rezept für eine Katastrophe waren, wobei das Endprodukt zu schwach war, um der kolonialen Besatzung unter einem anderen Namen zu widerstehen. Zur gleichen Zeit, als die Hauptfraktion, die Barre gestürzt hatte, dachte er, daß seine eigene Gruppe es verdient hätte, den maximalen Anteil an der Macht zu bekommen. Daher konnte er nicht kooptiert werden. Und in der Tradition anderer ehemaliger amerikanischer Aktivposten wie Saddam Hussein und Osama bin Laden wurde er zu einem der langen Liste der öffentlichen Feinde Nummer eins der USA.
Warum waren die USA interessiert? Haben Sie diese Ölquellen vergessen?
Zu dieser Zeit gab es in Somalia eine multinationale „Friedenstruppe“, darunter Pakistaner, Malaysier und eine amerikanische Truppe von achtundzwanzigtausend Soldaten, die sich vom Rest der „internationalen“ Truppe getrennt hielt. Denken Sie daran, daß man zu dieser Zeit die Hungersnot in den Griff bekommen hatte. Die aktiven Kämpfe zwischen den Clans waren abgeebbt, wobei sich die meisten Milizen ihre eigenen Einflußsphären gesichert hatten. Und doch waren die USA entschlossen, die Aideed-Fraktion zu verfolgen, unter Ausschluß aller anderen Milizen und Warlords. In der Zwischenzeit war die amerikanische Kriegsmaschinerie nicht gerade inaktiv gewesen. Im Laufe des Jahres 1992 hatten amerikanische Hubschraubertruppen etwa zehntausend Somalier getötet – meist Zivilisten, darunter Frauen und Kinder – eine Zahl, die erst später von den USA zugegeben wurde, nachdem die Truppen abgezogen worden waren. Unter ihnen waren zwischen fünfzig und siebzig Älteste von Aideeds Havr-Gidir-Clan, die bei der ganz bewußten Bombardierung einer Versammlung getötet wurden, die Modalitäten für Friedensgespräche ausarbeiten sollte (diese Bombardierung war der Grund, warum sogar rivalisierende Milizen Truppen schickten, um Aideed in seinem Kampf gegen die Amerikaner zu helfen).
In der Zwischenzeit überfiel Aideeds Fraktion pakistanische Truppen und tötete 24 von ihnen, woraufhin die Amerikaner wegen „Kriegsverbrechen“ auf ihn ein Kopfgeld von 25000 Dollar aussetzten. Diese Episode wird am Anfang des Films erwähnt, aber nicht der Grund, der darin bestand, daß die Soldaten eine von Aideed kontrollierte Radiostation heruntergefahren hatten, ohne Stationen zu behelligen, die von rivalisierenden Warlords kontrolliert wurden, eine Aktion, die Aideed als Akt voreingenommener Feindseligkeit ansah.
Vor diesem Hintergrund starteten am Nachmittag des 3. Oktober 1992 amerikanische Army Rangers und Delta Force einen Hubschrauber- und Bodenangriff auf einen überfüllten Markt im von den Aideed kontrollierten Teil von Mogadischu, um zwei seiner Leutnants gefangen zu nehmen. Es sollte eine In-and-Out-Operation sein. Was stattdessen geschah, war ein Blutbad. Nachdem zwei US-amerikanische Black Hawk-Hubschrauber von raketengetriebenen Granaten abgeschossen wurden, wurden 18 amerikanische Supersoldaten, ein malaysischer und ein pakistanischer (gewöhnlicher, menschlicher) Soldat und eine unbekannte Anzahl von Somalis (einschließlich Milizionäre und gewöhnliche menschliche Männer, Frauen und Kinder) bei Kämpfen getötet, die den ganzen Tag und bis in die Nacht andauerten.
Diese kleine Episode, die als Schlacht von Mogadischu bekannt wurde, führte zum anschließenden Abzug der US-Truppen aus Somalia und zum Ende der „Hilfsbemühungen“. Es war auch die Grundlage für ein Buch namens Black Hawk Down von Mark Bowden, das später – 2001-02 – zu einem Hollywood-Film mit dem gleichen Namen gemacht wurde.
Im Laufe dieses Artikels werde ich untersuchen, wie dieser Film eine Übung in Propaganda, Rassismus und der Verherrlichung des Krieges und des heroischen Soldatenmythos ist, auf den ich bereits an anderer Stelle angespielt habe.
Das erste was zu diesem Film anzumerken ist, ist, daß seine Produktion beschleunigt wurde, um Anfang 2002 veröffentlicht zu werden, um den jingoistischen Ansturm nach 11/9 in den USA und den Kriegseifer zu nutzen. Zumindest ein Teil davon kann sicher der Gier und dem Wunsch der Produzenten zugeschrieben werden, das zu nutzen, was sie als eine einzigartige Gelegenheit zum Geldverdienen gesehen haben müssen. Dies erklärt jedoch nicht die Tatsache, daß sie bei der Herstellung des Films die volle Zusammenarbeit des Pentagons hatten, wobei die Schauspieler, die amerikanische Soldaten spielen, eine spezielle Ranger-Ausbildung erhalten und die Ausrüstung großzügig zur Verfügung gestellt wird. Es erklärt auch nicht, warum Beamten der Bush-Regierung (einschließlich Dick Cheney) die Vorschau des Films gezeigt wurde und sie das Recht erhielt, ihn nach ihren Wünschen zu bearbeiten.
Wenn man den Film jedoch als kaum verhüllte militärische Rekrutierungspropaganda betrachtet, ergibt er durchaus Sinn. Es ergibt auch sofort Sinn, warum der Film (laut Mark Bowden, dem Autor des Buches) stark von dem abwich, was er über die Inkompetenz der konkurrierenden Zweige des US-Militärs geschrieben hatte, was dazu geführt hatte, daß die Soldaten inmitten eines feindlichen Meeres feindlicher Milizionäre und bewaffneter Zivilisten gestrandet waren. Wenn Sie pro-militärische Propaganda wollen, werben Sie nicht für ein Militär auf tönernen Füßen.
Dies ist auch der Grund, warum Brendan Sexton, der die Rolle des „Alphabet“ in dem Film spielte, behauptete, dass
Viele Szenen, die harte Fragen an die US-Truppen in Bezug auf die gewalttätigen Realitäten des Krieges, den wahren Zweck ihrer Mission in Somalia usw. stellten, herausgeschnittenwurden.
Er hatte sich auch entschieden gegen die Pro-Kriegs-Botschaft des Films ausgesprochen.
Angesichts dessen ist es nicht gerade verwunderlich, daß der Hintergrund, den ich im ersten Teil dieses Artikels beschrieben habe, im Film völlig fehlt. Tatsächlich beginnt der Film mit Untertiteln, die behaupten, daß die Aideed-Miliz die somalische Bevölkerung verhungern ließ und Lebensmittelvorräte für sich selbst entführte – trotz der tatsächlichen historischen Tatsache, daß, wie gesagt, zum Zeitpunkt der Aktion die Hungersnot bereits nachgelassen hatte und die meisten Lebensmittelvorräte die beabsichtigten Empfänger erreichten.
Wenn wir anerkennen, daß der Zweck des Films amerikanisches Brustklopfen ist, ist es nicht mehr überraschend, daß die Rolle pakistanischer und malaysischer Soldaten auf den Fluchtpunkt minimiert wird, obwohl es letztere waren, die schließlich die gefangenen US-Streitkräfte befreiten. Wie General Pervez Musharraf später schreiben sollte,
ignoriert der Film Black Hawk Down leider die Rolle Pakistans in Somalia. Als die US-Truppen im dicht besiedelten Madina-Basargebiet von Mogadischu gefangen waren, war es das siebte Grenztruppenregiment der pakistanischen Armee, das ausholte und sie befreite . wir verdienten die gleiche, wenn nicht sogar mehr Anerkennung; aber die Filmemacher stellten den Vorfall so dar, dass er nur Amerikaner betraf.
Mit dem Film, der um die Erzählung der amerikanischen Truppen strukturiert ist, die eine humanitäre Kampagne führen, um hungernden Somalis zu helfen und einen bösen Warlord zu bekämpfen, sind die Soldaten offensichtlich die Guten. Es besteht keine Notwendigkeit, die Voraussetzungen für die Charakterentwicklung zu schaffen, und es gibt keine Charakterentwicklung. Tatsächlich gibt es so wenig Charakterentwicklung – selbst unter den heldenhaften amerikanischen Helden – dass ihre Namen auf ihre Helmabdeckungen geschrieben wurden, damit der Zuschauer sie unterscheiden konnte. Denn, wissen Sie, sie sehen sonst gleich aus.
Auch für einen Film, der weitgehend vom Heldentum seiner Protagonisten abhängt, gibt es die unbequeme Tatsache, daß zum Zeitpunkt seiner Entstehung einer der Überlebenden der Schlacht im Gefängnis saß und eine dreißigjährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung seiner eigenen Tochter im Teenageralter verbüßte. Daher hat die Armee
die Filmemacher von Black Hawk Down unter Druck gesetzt, den Namen des von Ewan McGregor dargestellten Kriegshelden zu ändern – weil der echte Soldat eine 30-jährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung und Kindesmißbrauch verbüßt
Aber selbst diese Ebene der Charakterisierung fehlt auf der anderen Seite der Erzählung – bei den Somalis, die den Helden die Opposition bieten, um zu kämpfen, um ihr Heldentum zu beweisen. Im Film werden die Somalis als amorphe Masse von schreienden, schießenden Mooks gezeigt, deren einziger Zweck es zu sein scheint, erschossen zu werden und zu sterben. Diese Somalier sind keine Zivilisten. Sie sterben nicht, weil sie zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Sie sterben hingegen, weil sie es wagen, sich den designierten Helden zu widersetzen, und sie werden sorgfältig in der Art von Videospielcharakteren entmenschlicht. Wenn ein amerikanischer Soldat stirbt, ist das eine Tragödie, und der Film zeigt das fließende Blut und die Qual.
Wenn ein Somalier stirbt, fällt er einfach hin und verschwindet.
Da diese Somalier keine Unschuldigen sind, die in den Kämpfen gefangen sind, sondern Menschen, die getötet werden, weil sie es wagen, sich den Guten zu widersetzen, gibt es keinen Platz für Mark Bowdens Beobachtung, daß
Der Kommandeur der Task Force Ranger, Generalmajor William F. Garrison, sagte vor dem Senat aus, daß, wenn seine Männer noch mehr Munition in die Stadt gebracht hätten, ‚wir sie versenkt hätten‘. Die meisten befragten Soldaten sagten, daß sie während des größten Teils des Kampfes auf Menschenmengen und schließlich auf jeden und alles, was sie sahen, schossen.“
US-Truppen … nahmen eine Familie als Geisel und drohten, sie zu töten, wenn sich die somalischen Milizen nicht zurückzögen, nichts davon wird im Film dargestellt.
Es wird kein Versuch unternommen, auch nur das zu untersuchen, was der Film selbst darstellt: zum Beispiel die Frage, warum die Somalier die Amerikaner bekämpfen sollten, die angeblich Hilfe zu ihrem Volk bringen und Frontalangriffe zu Maschinengewehrfeuer machen; oder warum ein Junge, der auf einem Hügel sitzt, als Ausguck für die Miliz fungieren würde.
… Die Rolle des Hubschraubers unentschuldbar minimiert (sic) wird. Somalier haßten die Black Hawks, weil, wie Bowden in seinem Buch schreibt, sie oft „ganze Viertel zerstörten (sic), Marktstände niedersprengten und (sic) Rinder terrorisierten. Frauen, die durch die Straßen gingen, wurden ihre bunten (sic) Roben weggeblasen. Einige hatten Säuglinge, die durch den mächtigen Aufwind aus ihren Armen gerissen wurden.“
Diese Frage kann in dieser Art von Film eigentlich nicht diskutiert werden, weil eine Diskussion darüber sofort das Wasser trüben wird. Unbequeme Fragen gehören nicht in ein Schwarz-Weiß-Narrativ dieser Art.
Ich meinte das Schwarz-Weiß-Stückchen wörtlich. Die amerikanischen Charaktere im Film sind – mit nur einer Ausnahme, die eine winzige Rolle hat, in der er eine militaristische, kriegsfreundliche Sichtweise wiedergibt – einheitlich weiß. Ich nehme an, es ist möglich, daß die ursprünglichen US-Truppen alle bis auf einen Weiße waren, obwohl ich es nicht für sehr wahrscheinlich halte. Aber –
Aber die Somalier hingegen sind schwarz. Sehr schwarz. Sie werden auch von einem sehr, sehr schwarzen Mann angeführt, der eine schwarze Sonnenbrille und schwarze Kleidung trägt, nur für den Fall, daß der Zuschauer den Punkt nicht schon verstanden hat.
Eigentlich ist die Schwärze der somalischen Charaktere den Absichten der Filmemacher geschuldet. Somalier sind Ostafrikaner und nicht sehr dunkel; sicherlich nicht annähernd so wie die sehr, sehr dunkle Haut des militanten „somalischen“ Führers. Ihre Gesichtszüge passen auch nicht zu seinen extrem westafrikanischen Gesichtszügen. Zu diesem Zeitpunkt wird es für den Leser nicht einmal eine Überraschung sein zu erfahren, daß die Sprache, die von den „Somalis“ im Film verwendet wird, auch nicht Somali ist – so wie der Film nicht in Somalia oder in der Nähe gemacht wurde. Es wurde quer durch den Kontinent in Marokko gedreht.
Aber, hey, es ist nur Afrika. Trotzdem, oder?
Nein. Eigentlich nicht.
Das bringt uns zu einer Diskussion über den Rassismus, der dem Film innewohnt. Dieser Rassismus ist auf mehreren Ebenen zu sehen. Eine Ebene ist die offensichtliche, die schwarzen Menschen, die von weißen Helden getötet werden. Das ist eigentlich ein Strohmann-Argument, dem leicht entgegengewirkt werden soll; und diejenigen, die behaupten, daß der Film in Afrika spielt und daher die „Schurken“ Afrikaner sind, kontern es, wie sie es sollen. Aber der eigentliche Rassismus geht viel tiefer als das.
Erstens ist da der inhärente Rassismus bei der Besetzung nicht-somalischer Schauspieler als Somalis. Tatsächlich wurde laut Bowden selbst kein einziger Somalier als Berater im Film eingesetzt – geschweige denn durfte er darin mitspielen. Nehmen wir nun an, man würde einen Film über, oh, SS-Truppen aus dem Zweiten Weltkrieg drehen … und portugiesische Schauspieler als Nazis zu besetzen, ohne den Input eines einzigen Deutschen. Wäre das akzeptabel? Natürlich nicht. Aber die Macher dieses Films sagen im Wesentlichen: „Wir scheren uns keinen Deut um die Somalier. Sie spielen für uns keine Rolle, außer daß sie die Grundlage unserer Geschichte bilden.“ Wenn das kein Rassismus ist, was dann?
Dann gibt es den Rassismus, der in der „weißen Menschen helfen schwarzen Menschen“ -Linie des Geschichtenerzählens impliziert ist. Dies ist natürlich ein fester Bestandteil von Hollywood-Filmen, die irgendwo auf dem Planeten außerhalb der USA oder Europas spielen. Nicht-Weiße können eigentlich nichts für sich selbst tun; Ihre eigenen Geschichten müssen eine weiße Person haben, wenn auch nur als Beobachter, um ihnen Richtung und Bedeutung zu geben. Dies gilt sogar für Filme wie Hotel Ruanda, in denen Nick Noltes Charakter eine „edle weiße Person“ war, ein Beobachter, der weiß, westlich war und sein Bestes gab, selbst unter Einsatz seines eigenen Lebens. In Black Hawk Down muss das Ende dankbare Somalier zeigen, die helfen, die heldenhaften amerikanischen Soldaten in Sicherheit zu bringen. Es spielt keine Rolle, daß dies nie wirklich passiert ist; Ohne diese obligatorische Szene ist das Heldentum der amerikanischen Truppen bedeutungslos. Was nützt Heldentum, wenn es für niemanden einen Unterschied macht?
Die dritte Schattierung von Rassismus im Film ist das Argument, daß die Somalier die amerikanischen Bemühungen, ihnen zu helfen, nicht „schätzen“. Dies ist in der Tat eine wiederkehrende imperialistische Linie, die im Laufe der Jahrhunderte auf die besetzten Völker angewendet wurde. Heute kann man immer wieder hören, daß es auf Afghanen angewendet wird, die sich der amerikanischen Besatzung widersetzen. In zehn Jahren, wenn die imperiale Niederlage in Afghanistan nicht mehr geleugnet werden kann, kann man sich leicht die Filme vorstellen, die gedreht werden, die heldenhafte amerikanische Streitkräfte zeigen, die darum kämpfen, den undankbaren undankbaren Afghanen zu helfen. Und genau wie in der Geschichte von Somalia in Black Hawk Down wird es eine Lüge sein.
Die vierte ist die Darstellung der Somalier als geistlose Tötungsmaschinen, deren einziger Wunsch es zu sein scheint, den Amerikanern Chaos zuzufügen, ohne einen Hauch von Nuancen. Das Publikum wird dazu gedrängt, die Somalier zu hassen, die als „Tiere“ dargestellt werden, die keine Skrupel haben, einen (heldenhaften) amerikanischen Hubschrauberpiloten zu Tode zu prügeln. Solche Menschen, könnte man sagen, verdienen es zu sterben.
Fünftens der ziemlich offen implizierte Vorschlag, daß die Somalier „weniger zivilisiert“ sind, weil sie mit primitiveren Waffen gekämpft haben. Man könnte sich vorstellen, daß Menschen, die gegen die am besten ausgebildeten, am besten bewaffneten Soldaten der Welt mit nichts weiter als alten AK 47 und raketengetriebenen Granaten gekämpft haben, Helden genannt werden, aber das ist natürlich nicht die Absicht der Macher dieses Films. Zufällig neigten die Somalier selbst dazu, die Tatsache zu schätzen, daß Aideeds Milizionäre zwei der verhaßten Hubschrauber abschossen (und drei weitere beschädigten), nur mit raketengetriebenen Granaten. Aber der Film war offensichtlich nicht für sie gemacht.
Auf der anderen Seite ist die Tatsache, daß die Somalier mit primitiveren Waffen gekämpft haben, in den imperialistischen, jingoistischen Ton dieses Films eingebrannt. Die Seite mit höherer Technik, so versichert der Betrachter, ist überlegen. Daher ist jeder Krieg, den sie verfolgt, ipso facto ein gerechter Krieg, und jede Seite, die sich ihm widersetzt, ist böse. Und obwohl es böse ist, bedeutet seine geringere Technologie, daß es bekämpft und überwunden werden kann. Ein Feind, der besiegt werden kann, ist für diese Art von Geschichte unerläßlich. Ein unbesiegbarer oder fast unbesiegbarer Feind zieht keine Rekruten zu den Farben.
Im Vergleich zu all dem bildet die kleine Tatsache, daß die Somalier in diesem Film „skinnies“ genannt werden (aus Robert Heinleins Starship Troopers, der diesen Begriff für die feindlichen außerirdischen „Bugs“ verwendete), kaum einen Ausrutscher auf dem Rassismus-Radar.
So interessant wie das, was im Film gezeigt wird, ist das, was er nicht zeigt. Betrachten Sie diese Fotos von den Nachwirkungen der tatsächlichen Schlacht, die die Leiche eines der amerikanischen Soldaten zeigen, die von somalischen Zivilisten durch die Straßen geschleppt werden. Daß es sich um Zivilisten handelt, ist klar – es ist keine einzige Waffe in Sicht, aber es gibt Frauen und Kinder in der Menge.
Dies zu zeigen, würde natürlich bedeuten, daß
– Daß man fragen müßte, warum die Zivilisten, denen der tote Soldat angeblich helfen wollte, ihn so hassen würden und
– Daß potentielle Rekruten nochmal darüber nachdenken würden, sich einzuschreiben.
Daher wurde so etwas nicht gezeigt.
Außerdem, wie Mark Bowden sagte, als er über die gleiche Episode sprach, während die Somalier Leichen schändeten,
Die Rangers lachten, als eine Frau so schwer angeschossen wurde, daß sie „nicht einmal mehr wie ein Mensch aussah“.
Die Rangers waren die Guten, Sie erinnern sich vielleicht.
Die Nachwirkungen:
Nach dem Rückzug der Amerikaner und der Vereinten Nationen erklärte sich Aideed zum Präsidenten von Somalia, obwohl es ihm nie gelang, seine Autorität zu etablieren. Er wurde 1996 bei einem fraktionellen Zusammenstoß mit einer anderen Warlord-Miliz getötet und von seinem Sohn abgelöst. der ein amerikanischer Staatsbürger und ein Ex-Marine war. Somalia bewegte sich noch etwa ein Jahrzehnt lang im Fluß und es fehlte ihm an einer Regierung, bis eine Koalition konservativer islamischer Fraktionen namens Islamic Court Unions die Macht übernahm und ein Mindestmaß an Stabilität einführte.
Aber das war 2006, und das Bush-Regime wollte Somalia zurück. Also befahl sie (unter dem Vorwand, Al Qaida zu bekämpfen) eine Invasion durch Äthiopien, Somalias alten Feind, der die Intensivstation verdrängte. Mit dem Austritt der gemäßigt konservativen ICU wurde die Bühne für eine extreme islamische Fraktion namens Al Shabaab offen gelassen, die eine Offensive gegen äthiopische, kenianische und ugandische Besatzungstruppen startete und bis heute kämpft. Inzwischen sind die Warlords noch lange nicht verschwunden, und ihre Korruption und ihr Fraktionismus sind so stark wie eh und je.
Und inzwischen ist Somalias einzige wirkliche Industrie heute die Piraterie.
Die Macher von Black Hawk Down müssen eine einfache Frage beantworten. Wenn ihr Film kein rassistischer, jingoistischer Trash ist, warum jubelte – als Bootleg-Kopien in Mogadischu gezeigt wurden – das Publikum jedes Mal, wenn ein amerikanischer Soldat getötet wurde?
Ich vermute, daß es keine Antwort geben wird.
Update: Hier ist ein großartiger Artikel, der den historischen Hintergrund der Schlacht von Mogadischu diskutiert, der auf den Kalten Krieg zurückgeht.
Im Anfange war es wüst und leer in der Haide. Der Adler führte über Tage das große Wort, und bei Nacht hatte es der Uhu; Bär und Wolf waren Herren im Lande und hatten Macht über jegliches Getier.
Kein Mensch wehrte es ihnen, denn die paar armseligen Wilden, die dort vom Jagen und Fischen lebten, waren froh, wenn sie das Leben hatten und gingen den Untieren liebendgern aus der Kehr.
Da kamen eines Abends andere Menschen zugereist, die blanke Gesichter und gelbes Haar hatten; mit Pferd und Wagen, Kind und Kegel kamen sie an, und mit Hunden und Federvieh.
Es gefiel ihnen gut in der Haide, denn sie kamen daher, wo das Eis noch bis in den Mai auf den Pümpen stand und im Oktober schon wieder Schnee fiel.
Ein jeder suchte sich einen Platz und baute sich darauf ein breites Haus mit spitzem Dach, das mit Reet und Plaggen gedeckt war und am Giebel ein paar bunte Pferdeköpfe aus Holz aufwies.
Jeglicher Hof lag für sich. Ganz zu hinterst in der Haide wohnte Reineke; sein Nachbar war Hingst; auf ihn folgte Marten, darauf Hennig, hinterher Hors, und dann Bock und Bolle und Otte und Katz und Duw und Specht und Petz und Ul und wie sie alle hießen, und zuletzt Wulf, ein langer Mann mit lustigen Augen und einer hellen Stimme, der sich da angebaut hatte, wo das Bruch anfing.
Der Wulfshof hatte das beste Weideland von allen Höfen, aber der Bauer hatte auch am meisten mit den Wölfen und Bären zu tun und mit den schwarzbraunen Leuten, die hinten im Bruche lebten. Doch das war ihm gerade recht und seinen Jungens nicht minder; je bunter es herging, um so lieber war es ihnen, und so wurden es Kerle wie die Bäume, mit Händen wie Bärenpfoten; aber dennoch konnte sie ein jeder gern leiden, dieweil sie so grall in die Welt sahen und allewege lachten.
Das kam ihnen und ihren Kindern und Kindeskindern auch gut zupasse, denn es ging zuzeiten wild genug her in der Haide; fremde Völker zogen durch, und die Haidbauern mußten mächtig aufpassen, daß sie nicht umgerannt wurden. Aber es waren ihrer von Jahrhundert zu Jahrhundert in Ödringen, wie das Dorf hieß, immer mehr geworden; sie hielten stand, schmissen die Feinde zurück oder bargen die Weibsleute, die Kinder und das Vieh in der Wallburg im Bruche und setzten den Fremden durch Überfallen und Ablauern solange zu, bis sie sich wieder dünne machten.
Die Männer vom Wulfshofe waren dabei immer vorneweg. Manch einer von ihnen blieb mit einem Pfeile im Halse oder einem Speere in der Brust dabei liegen, aber es blieb immer noch einer übrig, der den Namen am Leben hielt.
Mittlerweile nahmen sie immer mehr Land unter den Pflug und machten das Bruch zu Wiesenland und Weide; zehn Gebäude zählte der Hof, der wie eine Burg hinter Wall und Graben in seinem Eichbusche lag, und in dem großen Hause war kein Mangel an Waffen und Geräten aller Art.
In dem Flett standen neben dem Herde ein Dutzend schwerer silberner Teller auf dem Bört an der Feuerwand. Als die Bergbauern ihre Boten schickten und die Haidbauern baten, ihnen beizustehen, die Römer aus dem Land zu jagen, war auch ein Sohn vom Wulfshofe mit ausgezogen. Als er schon ein alter Mann war, lachte er noch, wenn er darauf zu sprechen kam, wie Varus mitsamt seinen Leuten vor die Hunde ging.
»Junge«, sagte der alte Mann, »das war ein Spaß! Was haben wir die krummen Hunde geweift! So Stükker zwanzig habe ich allein vor den Brägen geschlagen, daß es nur so ballerte, denn sie hatten alle Kappen aus Blech auf. Na, und denn habe ich zum Andenken die blanken Kümpe mitgebracht. Machen sie sich da nicht fein?«
Mit den Römern waren die Bauern bald fertig geworden, aber dann kam der Franke, und der war zähe wie Aalleder. Holte er sich heute auch eine Jacke voll Schläge, morgen war er wieder da. Ein Wulf war dabei gewesen, als Weking das fränkische Heer am Süntel zu rohem Mett hackte, aber zwei von den Wulfsbauern waren auch unter den Männern, die Karl an der Halsbeeke bei der großen Fähre wie Vieh abschlachten ließ. Als darauf alles, was ein Messer halten konnte, ihm an den Hals sprang, waren auch drei Wulfs dabei; sie waren nicht zurückgekommen.
Schließlich aber sagten die Haidjer sich: »Gegen ein Fuder Mist kann einer allein nicht anstinken.« So zahlten sie denn Zins, sagten dem Wode und der Frigge ab, ließen sich taufen und wurden mit der Zeit ganz ordentliche Christen, vorzüglich, als einer von ihnen, der nach der Väter Brauch den alten Göttern einen Schimmel auf dem Hingstberge geschlachtet hatte, dafür unter das Beil mußte.
Ganz zahm wurden sie nach außen hin und sie ließen sich sogar einen fränkischen Ritter vor die Nase setzen. Aber von innen blieben sie die Alten; wenn im heiligen römischen Reiche einmal wieder alles koppheister ging, dann kamen sie vor Tau und Tag über die Haide geritten, steckten die Burg an allen vier Ecken an und schlugen alles, was einen Bart hatte, vor den Kopf.
Das half ihnen auf die Dauer aber doch nichts; die fremden Herren nahmen ihnen mit Gewalt und List ein Recht nach dem andern, und schließlich wurden sie alle zinspflichtige Lehnsmänner bis auf den Wulfsbauern; denn der hatte einen Freibrief als Sattelmeier, weil ein Wulf einmal den Herzog Billung vor seinen Feinden gerettet hatte. Wenn sich nun auch heute das Kloster und morgen der Ritter alle Mühe gab, den Wulfshof anzumeiern, die Wulfsbauern wußten sich davor zu wahren.
Sie hatten ja auch sonst ihre liebe Not, denn bald war Krieg im Lande, bald rührten sich die Raubritter. Wenn der Bauer pflügte, hatte er währenddem den Speer und die Armbrust bei seiner Jacke liegen, und mehr als einmal fing er mit seinen Leuten ein paar Schnapphähne ab und brachte sie über die Seite. Da das aber einmal so war, so machte er sich weiter keine Gedanken darüber; seine Augen blieben hell und das Lachen verlernte er auch nicht.
Als die Bauern die neue Lehre annahmen und dem Pater aufsagten, mußte der Wulfsbauer zu ihm gehen und ihm das klarmachen, weil der Pater ein guter alter Mann war und die Bauern glaubten, kein anderer könne ihm die Sache so gelinde beibringen, wie Harm Wulf, dessen Hauptredensart es war: »Es ist alles man ein Übergang«, und dabei schlug er den Wolf in der Kuhle tot und lachte dazu.
Hinterher kamen ja wohl einmal Zeiten, daß auch der Wulfsbauer eine krause Stirn und dunkle Augen kriegte und nicht mehr so laut lachte. Das war Anno 1519, als Hans Magerkohl, der Bischof von Hildesheim, sich mit dem Braunschweiger Herzog kämmte und die Bauern dabei Haare lassen mußten. In Burgdorf krähte der rote Hahn lauthals und ein Wulf, der dort in eine Ackerbürgerstelle hineingeheiratet hatte, kam mit dem weißen Stocke wieder nach dem Wulfshofe und starb bald vor Herzeleid, denn die braunschweigischen Kriegsvölker hatten seine junge Frau zuschanden gemacht.
Ein Trupp von dem Gesindel kam auch bis vor den Wulfshof; aber da es nur bei zwanzig waren, fanden sie nicht wieder zurück; der Bauer schlug sie mit seinen Söhnen und Knechten tot, fuhr sie in das Bruch und rodete sie bei.
Auch sein Sohn verlernte später auf einige Zeit das Lachen, denn als man den neunten Juli des Jahres 1553 schrieb, kam es auf dem Vogelherde bei Sievershausen zu dem großen Treffen zwischen dem Braunschweiger und dem Sachsen auf der einen und dem Kalenberger und dem Brandenburger auf der anderen Seite.
Schrecklich ging es vor und nach der Schlacht in der Haide zu; doch der Wulfsbauer hatte beizeiten Wind gekriegt und die Frauensleute, die Kinder und das Vieh und alles, was Geldeswert hatte, im Bruche geborgen; er selber aber und seine Leute hatten sich mit den anderen Bauern zusammengetan, und wo sie einen Haufen Fußvolk oder Reiter trafen, denen ging es schlecht. Über zweihundert von ihnen schossen und schlugen die Bauern tot. Wenn sie sie eingruben, lachte der Wulfsbauer und sagte: »Man soll alle Arbeit mit Freuden tun, vorzüglich, wenn sie sich lohnt«; damit meinte er dann die Waffen und das bare Geld, das die Kriegsleute bei sich hatten.
Wenn es auch noch so hart herging, ihre grallen Augen und ihr helles Lachen verloren die Wulfsbauern so leicht nicht; es mußte schon sehr schlimm kommen, daß es anders mit ihnen wurde.
Das tat es denn auch. Es gingen im Jahre 1623 allerlei Gerüchte von einem Kriege um, den der Kaiser mit den Böhmen wegen der neuen Lehre führte und der immer weiter fraß. Zudem hatte es sehr viele wunderliche Zeichen gegeben. Es waren Rosen gewachsen, aus denen wieder Rosen kamen, das Brot hatte geblutet, auf den Koppelwegen lagen Sternschnuppen, drei Tage hintereinander im Juli kamen Unmassen von Schillebolden über die Haide geflogen und hinterher ebensoviele Buttervögel; es gab mehr Mißgeburten beim Vieh, denn je zuvor, die Mäuse heckten unmäßig, Pest‑ und Sterbevögel ließen sich sehen, am Himmel zeigten sich feurige Männer und ein Stern, der wie ein Schwert aussah, fiel herunter.
Daraus sagten manche Leute Krieg, Hunger, Brand und Pest an. Es dauerte auch nicht lange, daß ein großes Sterben anging, vorzüglich in den Städten, wo die Menschen eng aufeinandersaßen und allerlei fremdes Volk zusammenkam. Um den Herrgott wieder um gut Wetter zu bitten, zogen ganze Haufen von halbnackten Männern und Weibern mit Ketten um den Hälsen hinter einem Kreuze her, heulten und schrien wie unklug, schlugen sich mit Stricken die Rücken, daß das Blut nur so spritzte, und sangen zum Gotterbarmen.
Als Harm Wulf, der Anerbe vom Wulfshofe, Torf nach der Stadt fuhr, war er einem solchen Zuge begegnet und sehr falsch geworden, denn er hatte junge Pferde vor dem Wagen, und die wollten mit Gewalt vom Wege, als die verrückten Völker angebrüllt kamen.
Hinterher mußte er aber darüber lachen, es hatte zu albern ausgesehen, wie sie alle auf einmal die Arme in die Luft schmissen und lossangen: »Hui halt‘ auf eure Hände, daß Gott dies Sterben wende, hui streckt aus eure Arme, daß Gott sich eur‘ erbarme!«
»Was für ein dummerhaftiges Lied!« dachte er und pfiff das Brummelbeerlied.
Will da eine Frau „Wolfslyrik“ in ihrer repräsentativen Umfrage auf der Youtube-University wissen:
-Warum liebst du den Volkslehrer? Was gibt er dir persönlich? Wieso ist er dein Held und Meister?- Wolfslyrik- Umfragen zu spannenden Themen. Dies ist ein Video, das auf die Kommentare des Volkslehrersuchspiels eingeht….
*
Na, natürlich weil er „Durchblick“ in Sachen „Kläusi“ schiebt und DER JUTT ihm immer seine Konten sperrt, wahahaha – just kiddin‘. Erstaunlich nur, auf was für Fragen der eine oder die andere überhaupt kommt, die dann auch noch von einer ganzen Rotte Pseudoschlauer ernsthaft und aufrichtig beantwortet werden, wie z.B. damit, daß der Leere über „geistreichen Wortwitz“ verfüge und phänomenal im Blasen brilliere:
Wenn ein Buch uns nicht passt, wir mit ihm nicht übereinstimmen, wir denken, dieses Buch darf es doch nicht geben, dann haben wir also durchaus einen festen Maßstab, den wir anlegen können. Verletzt das Geschriebene die Würde von Menschen(gruppen)? Ruft es dazu auf, es zu tun?
(Schwester Suffragette)
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Ein Zufallsnetzfund des DE dokumentiert die Macht der Furien des sexualhöllischen Empöriums und den Zustand der kollektiven Hirnerweichung. Erschienen bei „Deutschlandfunk“, 08.01.2021.
Hebe, Göttin der Jugend, in der Inkarnation von Katja Bienert als Jess Francos „Lilian“ (1984)
*
Wie der Erzähler so nebenbei während seiner unermüdlichen Recherchen erfahren hat, ist zu Anfang des vergangen Jahres mit Gabriel Matzneff ein weiterer Liebling des Establishments in Ungnade gefallen und in den zähnestarrenden Schlund der Sexualhölle geraten.
Denktitan FRANKSTEIN gefällt dem DE gerade immer besser! Der Gewaltige scheint vor lauter Kraft, Saft und MOJO kaum noch laufen zu können. So auch hier wieder bockstark:
Für orgiastische Äußerungen war die Bundeskanzlerin bisher nicht bekannt.
So konstatiert der leitende FAZke Berthold Kohler am Dienstag, dem 21. April des laufenden Seuchenjahres, in seinem Kommentar unter dem Titel „Die Mutter aller Albträume“. Und weiter:
Daher horchten nicht nur CDU-Mitglieder auf, als berichtet wurde, Merkel habe im Parteipräsidium mit Blick auf die Debatte über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise von „Öffnungsdiskussionsorgien“ gesprochen. Damit schlug sie selbst rhetorisch über die Stränge, denn zügellos gestaltet sich der Diskurs über die schrittweise Aufhebung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland noch nicht.
Was also hat die Gedunsene nur dazu getrieben? War sie etwa wieder eine bloße „Getriebene“? Oder gar „triebig“?
Was hat die Kanzlerin dazu bewogen, zu einem für ihre Verhältnisse starken Wort zu greifen – in dem Wissen, dass die CDU-Präsiden es noch schneller verbreiten würden als die Profis der Bundespressekonferenz? Merkel sorgt sich, auch das wurde kolportiert, dass die Lockerungsdiskussion eine Eigendynamik bekommen könnte. Eine zu schnelle Entwarnung aber könnte zu einer zweiten Infektionswelle führen. Ein landesweites Aufflammen ist die Mutter aller Albträume in dieser Krise. Denn das hieße, dass Deutschland – bei Festhalten an der Eindämmungsstrategie – noch einmal „heruntergefahren“ werden müsste, aber noch radikaler als vorher.
Ah, sie habe nur das Beste für uns und das Gemeinwesen gewollt und sei vor lauter Sorge etwas heftiger geworden. Die „Mutter aller Albträume“ aus der Titelzeile ist demnach also nicht „die Kanzlerin“ sondern eine mögliche zweite Corona-Infektionswelle! Puuuh, aber als Schelm könnte man angesichts solcher Wortspielchen schon auf verquere Gedanken kommen, das muss man doch noch sagen dürfen! Vor allem, wenn Kohler weiter ausführt, was für ein gestrenges Biest die „Bundeskanzlerin“ doch ist:
Das wissen auch jene Ministerpräsidenten, denen Merkel mit den „Öffnungsorgien“ derart eins überzog, dass sogar die FDP aufjaulte, obwohl sie gar keinen Landeschef stellt!
Jaulen und Zähneknirschen also unter der elektrisierten Zitterfuchtel der sich sorgenden „Mama Merkel“! Aber Moomeent! Wir reden doch hier von der Person, unter deren Ägide der Ausstieg aus der gesicherten Energieversorgung eingeleitet und, ganz im Sinne des seligen Henry Morgenthau, aktuell bis zum Rande des Blackouts fortgesetzt wird, während man gleichzeitig Millionen Kulturfremder aus den Low-IQ-Zonen der islamischen Welt und Schwarzafrikas hereinschleuste und dies dem ungefragten Volke gegenüber mit fadenscheinigsten, ja geradezu zynischen humanitären wie ökonomischen Floskeln rechtfertigte, oder etwa nicht?
Und während man getrost bezweifeln kann, dass diese Person das Mastermind hinter alledem sein soll, sie zumindest höchstselbst bei Anne Will zu Protokoll gegeben hat, dass es nicht in ihrer Macht, ja überhaupt nicht in der Macht von irgendeinem Menschen in Deutschland liege, „wieviele noch kommen“, sondern eher so etwas wie eine Moderatorin und Gallionsfigur darstellt, einen Popanz, den man der Öffentlichkeit vorführe, also so etwas wie „Saurons Mouth“ aus dem Herrn der Ringe, so ist doch klar zu vergegenwärtigen, dass eben jenes Maul weiland, als der afroorientalide Jungmännerauswurf tsunamiartig hereinschwappte, besorgte Mütter aus dem Volke dahingehend verhöhnte, dass Angst NOCH NIE ein guter Ratgeber gewesen sei! Und jetzt sorgt sie sie sich also? Rührend!
Dabei kann man durchaus Verständnis dafür aufbringen, wenn manch Volksgenosse in dieser gedrungenen, immer leicht linkisch wirkenden Dreiknöpfigen nichts wahrlich bedrohlich-böses zu erkennen vermag. Dieses Bild der Harmlosigkeit, Aufrichtigkeit, Bescheidenheit ist nicht zuletzt auf Aussagen der Gedunsenen über sich selbst gestützt:
Welch Demut, von der sich sogar euer Erzähler noch ein riesengroßes, ranziges Stück abschneiden könnte! Allerdings finden sich durchaus Indizien, die man einerseits als einmalige Ausrutscher, Stolperer in der naturwissenschaftlichen Nüchternheit, abtun, wie auch als Zeichen für einen verborgenen Hang zu Exzess und Kontrollverlust werten könnte:
Ich war immer das Mädchen, das Erdnüsse ißt und nicht tanzt
Ich war damals achtzehn. Ich hatte zuviel von dem Kirsch-Whisky getrunken, und dann hatte ich plötzlich einen Aussetzer.
Erdnüsse und „Fingerfood“ (wozu einem wieder unappetitlichste Bilder ihrer bis zur Wurzel abgekauten Fingernägel ins Resthirn steigen) kommen natürlich jemandem entgegen, der auch als erwachsene Frau und Politikerin rumlungerte und nicht mit Messer und Gabel essen konnte, so dass kein geringerer als Helmut Kohl sie mehrmals zur Ordnung rufen musste, wie in einer Biographie desselben vermerkelt wurde. Behauptungen böser Zungen, sie habe aufgrund schwerer Entwicklungsstörungen mit fünf noch nicht bergablaufen können, konnte der Erzähler auf die Schnelle nicht verifizieren und belässt es bei der beiläufigen Erwähnung der Vollständigkeit halber. Mit mehr als nur etwas Berechtigung könnte man aber schlussfolgern, dass allein die bedingungslose afroorientalische Massenimmigration im Verbund mit der „Energiewende“ als durchaus ausschweifend-orgiastisch bezeichnet werden können. Es soll an dieser Stelle nicht eine Aufzählung all der Schandtaten und Sittenstrolchereien des hereingewunkenen Männchenprekariats erfolgen, ihr wisst ja alle Bescheid. Zwar sind die reißerischen Aufmachungen, insbesondere auf Seiten der kosher-islamkritischen Fraktion wie auch der patriidiotischen Russennüttchen vom „Rittergut“ und sonstwo, kritisch und mit Vorsicht zu genießen (deren Auflistungen, die einen, hier nicht bestrittenen, Genozid an den Deutschen belegen sollen, beinhalten schlichtweg alles, also auch Taten der Migranten untereinander, welche durchaus die Mehrzahl ausmachen), aber allein wenn etwa in einem Hallenbad in Kirchheim/Teck, am Rande der schwäbischen Alb im Kreis Esslingen gelegen, kleine Mädchen als direkte Folge der Politik, für die eine Person steht, welche die „Schwäbische Hausfrau“ zum Ideal erklärte, weinend flüchten, weil irgendwelche braunen Männer ungeniert einfach so nach ihnen gegriffen und ihre männlich erfreuten Glieder an ihnen gerieben hätten, dann sagt dies doch einiges über die Zustände im Lande aus, und wenn man dazu bedenkt, dass irre-gleichzeitig die real existierende repressive Sexualhölle nach US-Vorbild installiert und emsig massiven Blackouts entgegengearbeitet wird, entsteht schon ein Bild, das in eine gewisse, ausgesprochen dystopische Richtung weist, auch wenn die „Bundeskanzlerin“ gerade im Namen von unser aller Wohl den Ministerpräsern einen übergezogen haben soll, dass es nur so rauscht, wie FAZke Kohler deliriert. Dennoch will der Erzähler nichts gesagt, sondern nur etwas „Fiktion und Fantasy“ (Killerbee) betrieben haben. Im Grunde ist er ja beruhigt, dass wir hier von so einer resoluten und dabei rational-besonnen „Mutti“ regiert werden:
Corona-Pandemie: Reagieren weiblich geführte Staaten besser auf die Pandemie?
Elisabeth von Thadden
Frauen achten auf Menschen und deren Wohlergehen, meint die Soziologin Eva Illouz. Deshalb könnten sie ökonomisch, medizinisch und sozial vorausschauender handeln.
Wir wollen die Virologen mit der Deutung der Lage nicht allein lassen. Deshalb fragen wir in der Serie „Worüber denken Sie gerade nach?“ führende Forscherinnen der Geistes- und Sozialwissenschaften, was sie in der Krise zu bedenken geben und worüber sie sich nun den Kopf zerbrechen. Die Fragen stellt Elisabeth von Thadden. Die israelische Soziologin Eva Illouz, 59, ist Professorin an der École des hautes études en sciences sociales in Paris. Zuletzt erschien 2019 ihr Buch „Das Glücksdiktat“.
(…)
Illouz: Tatsächlich fällt doch auf, dass in Staaten wie Island, Norwegen, Deutschland, Taiwan oder Finnland die Krise relativ gut und umsichtig bewältigt wird, und in diesen Staaten ist eine Frau die Regierungschefin. Die Bevölkerung wurde früh informiert und gewarnt, das öffentliche Leben wurde transparent und umsichtig heruntergefahren, die Vorsorge wurde möglichst früh aktiv betrieben, die Sterblichkeit ist relativ niedrig. Die gegenwärtige Krise zeigt sich mir als ein Labor, in dem sich ein weiblicher Regierungsstil herausdestilliert, im Kontrast zu dem von Männern, die den Ernst der Lage viel zu lange nicht begriffen oder bestritten haben. Xi Jinping hat es lange mit Verheimlichung versucht, Trump hat das Virus als Erfindung der Demokraten deklariert, Macron ist am 16. März noch demonstrativ entspannt ins Theater gegangen, Netanjahu hat über Nacht die Gerichte und das Recht stillgelegt und Bolsonaro seine Bevölkerung für virusresistent erklärt. Mich macht dieser Unterschied der Geschlechter wirklich perplex.
Puuh! Und es braucht schon eine reichlich kranke Phantasie eines verfaulten Resthirns, um dessen ungeachtet noch an den Personalkatalog von Schloss Silling, etwa die ERZÄHLERINNEN und ANSTANDSDAMEN, zu denken. Der Erzähler hat wirklich nicht die leiseste Ahnung, warum ihm AUSGERECHNET dies dazu einfällt, vielleicht weil die sadeschen „120 Tage“ die infamste „Öffnungsdiskussionsorgie“ der Literaturgeschichte darstellen? Vielleicht kommt das aber auch einfach nur vom ADRENOCHROM, und der Erzähler nimmt schlicht zu wenig oder zu viel von dem Höllenstoff, beim SACK DES ALLMÄCHTIGEN!
D i e D u c l o s, erste Erzählerin, 48 Jahre, besitzt Reste von Schönheit, viel Frische, den schönsten Arsch, den man findet, ist brünett, hat füllige Formen und neigt zur Üppigkeit.
D i e C h a m p v i l l e, 50 Jahre, mager, wohlgebaut, sinnliche Augen, ist Lesbe, und alles an ihr verrät diese Tatsache. Ihr Beruf ist der „Fleischhandel“, ist blond gewesen, hat hübsche Augen, einen langen reizbaren Kitzler, einen stark abgenutzten Arsch und ist dennoch auf dieser Seite noch Jungfrau.
D i e M a r t a i n e, 52 Jahre, dicke Ludin. Eine Matrone, frisch und gesund, ist vorne verschlossen und kennt nur die Freuden von Sodom, für die sie eigens geschaffen zu sein scheint, denn sie hat trotz hohen Alters den prächtigsten Arsch, der sehr groß ist und vor dem Angriff auch der mächtigsten Rohre nicht zurückzuckt. Ihre hübschen Züge zeigen die ersten Spuren des Welkens.
D i e D e s g r a n g e s, 56 Jahre. Sie ist die schlimmste Verbrecherin, die existiert. Sie ist groß, mager, blass und das Urbild des Frevels. Ihr pergamentener Arsch hat eine ungeheure Öffnung. Ihr fehlen eine Zitze, drei Finger, sechs Zähne: alles „Kriegsverletzungen“. Beging jedes Verbrechen oder ließ es durchführen. Sie spricht angenehm und schlagfertig, ist eine der offiziellen Kupplerinnen der höheren Gesellschaft.
M a r i e, die erste und jüngste der Anstandsdamen bzw. der Alten, 58 Jahre, war Dienerin eines Banditen, wurde ausgepeitscht und gebrandmarkt, schielt, ist triefäugig, hat eine schiefe Nase, gelbe Zähne, eine zerfressene Arschbacke und hat 14 Kinder geboren und ermordet.
L o u i s o n, zweite Anstandsdame, 60 Jahre, klein, bucklig , einäugig und hinkend, hat einen reizvollen Arsch. Ihre Bosheit prädestiniert sie zur Helferin des Verbrechens. Diese beiden Weiber sind den Mädchen zugeteilt. während die beiden nächsten dieses Amt bei den Knaben versehen.
T h e r e s e, 62-jährig, sieht aus wie ein Gerippe, hat weder Haare noch Zähne, ein pestilenzialisch duftendes Maul, einen narbenbedeckten Arsch, ein ellenweites Arschloch, ist fürchterlich unsauber und stinkt wie die Pest, hat einen verkrüppelten Arm und hinkt.
F a n c h o n, ist 69 Jahre alt, sechsmal in effigie gehenkt worden, hat alle erdenklichen Verbrechen begangen, schielt, ist plattnasig, tonnendick, stirnlos, besitzt nur mehr zwei Zähne im Maul und einen mit Aussatz gezierten Arsch, ein von Hämorrhoiden umzotteltes Kackloch, eine vom Tripper zerfressene Fotze, einen ebenso zugerichteten Schenkel und eine vom Krebs verzehrte Titte. Immer ist sie besoffen, kotzt, furzt und scheißt überall und immer, ohne es zu merken.