Mitunter ist nicht nur erbaulich und erheiternd, vor dem Aquarium zu sitzen und den genialen Vitzi dabei zu beobachten, wie er seine ewigen Kreise zieht, nein, manchmal kann man auch ganz interssantes und neues entdecken, z.B. in seinem Artikel über das Kapporot-Ritual der orthodoxen Jahudis. Nicht dass dem Erzähler dieser vorzivilisatorische Ritus unbekannt gewesen wäre, bei dem in typischer Manier, wie wir es schon vom „Sündenbock“ her kennen, einem unschuldigen Tier die Sünden und Vergehen und das potentielle Missgeschick von Hominiden auferlegt werden, das dann dafür büßen darf, er könnte das Thema sogar weiter ausführen, hin zu Dingen, die noch von wesentlich höherer Brisanz sind, wenn man sich denn die Symbolik des Sündenübertragens auf das Opferhuhn, den Kapporot, und vor allem dessen anschließende Opferung im Hinblick auf die Funktion dieses Zweibeiners MIT Federkleid als STELLVERTRETER betrachtet, lässt das heiße Eisen aber erstmal links und rechts liegen, zumal ihm beim Betrachten zweier Videos zu dem Thema auf Vitzis Eliteblog ein putziges Detail am Rande aufgefallen ist.
Zunächst noch kurz zum Kapporot-Ritual an sich: Hierbei werden am Vorabend des Versöhnungsfestes Jom Kippur Hühner geopfert. Gläubige orthodoxe Juden schwenken dabei ein Huhn über ihrem Kopf und übertragen unter Aufsagen eines rituellen Versleins sämtliche Sünden und Vergehen sowie alles potentiell lauernde Unglück auf dieses Tier, ehe es dem Schächter übergeben wird. In den großen jüdischen Communities, etwa in New York, ist das dann ein riesiges Gemetzel, bei dem zigtausende Hühner öffentlich geschlachtet werden. Was das ganze extrem ekelhaft und grausam zugleich macht, ist dabei weniger das Schlachten an sich, sondern wie es abläuft, inklusive Vor- und Nachbereitung. Die Tiere werden in vollgestopften Gitterboxen angekarrt, welche brutal und ohne jede Rücksicht in der Gegend herumbugsiert werden, wobei die dichtgedrängten Tiere dann, während sie ihrer Bestimmung harren, bis zu vierundzwanzig Stunden ohne Wasser bleiben, weshalb unzählige schon dabei verrecken. Das „Hühnerschwenken“ selbst geht recht fix von Statten, das Sterben der geschächteten Tiere, die man wie Abfall behandelt und noch lebend in Müllsäcke stopft, weniger. Das ganze umweht zudem ein Odeur von Dreck und unsäglicher Schäbigkeit. Die besagten Videos, gedreht von irgendwelchen veganen Tierrechtlern, geben das Ganze sehr eindringlich wieder und zeigen die Kluft zwischen Wikipedia-Weisheiten (Hühner werden geopfert und danach gegessen/an die Armen verteilt) und der unsäglich schäbig-brutalen Realität, in der nur ein geringer Anteil der gequälten Kreaturen tatsächlich gegessen wird während der überwiegende Teil in den Müll wandert und das Ganze jedes mal ganze Stadtteile an den Rand eines Hygiene-Notstands bringt.
Insbesondere das zweite Video zeigt sehr deutlich den Kulturclash, wenn die hitzigen Tierrechts-Aktivisten (Juden wie Nichtjuden) auf die Orthodoxen mit ihrer Art von Herrenmenschentum und absoluter Geringschätzung der Kreatur stoßen: Der kleine Lümmel am Anfang:“Du bist heute wegen der Hühner da?! Du bist so ein Verlierer, mein Freund!“; die angepissten Bärtigen: „Antisemit!“, „Geht doch zu den Moslems!“, „geht doch zu ISIS!“; eine Frau beim Hühnerkauf: „Die Welt gehört uns!“; ein junger Mann: „Das ist unsere Tradition seit tausenden von Jahren und wir hören nicht auf damit weil ein paar PETA-Aktivisten sagen dass das Leid für die Hühner bedeutet und dass wir stattdessen Geld verwenden sollten: „Foltert Geld! Foltert Papier!?““; der kleine Lümmel nochmal: „Ich habe keinen Respekt [vor den Hühnern], weil die dumm sind!“; aus der Menge: „Die wollen gegessen werden!“ während man sieht, dass die Tiere haufenweise als Müll enden usw. Bei aller Rohheit der Orthodoxen wollen wir aber nicht unerwähnt lassen, dass diese Haltung gegenüber Tieren sich nicht grundsätzlich vom Bild der Tiere im Christentum unterscheidet: Thomas von Aquin und viele andere predigten genau dasselbe, nämlich dass Tiere seelenlos und für den Menschen gemacht wären und man sie getrost schinden und das letzte aus ihnen herauspressen dürfe. Auch ist nur ein bestimmter Teil der Juden den Hühnerschwenkern zuzurechnen und darunter sind eben genau die, die Donald Trump auf den Schild gehoben haben, mit denen er sich versippt hat und denen er freien Zugang zum Weißen Haus, ein eigenes Büro (über Chabad-Ivanka und Schwiegersohn) und Akteneinsicht gewährt; diejenigen, von denen man sagt, dass sie ihn aus dem Sumpf gezogen haben, als der „Selfmade-Man“ mal kläglich abgeschmiert ist, wobei man sich getrost fragen kann, ob die Freilassung des großmafiösen Stammeshäuptlings Sholom Rubashkin, die unter Obama nie durchgesetzt werden konnte, wirklich schon alles an Dankesbezeugung bzw. Schuldenbegleichung war und was denn des Pudels Kern an Donalds „Russland Connection“ ist. Und wenn wir schon beim Schmierlappen Donald sind, ist ein Detail in besagtem Video wirklich ausgesprochen Itzig:

Die Hühnerschwenker haben also wie Donald und seine Propagandaabteilung den ewigen „Liberal“ (in Englisch so viel wie „Gutmensch“) zum Feind erkoren, nur sind es hier „WHITE Liberals“ die gegen Möhnntschen sind, „die Fleisch essen“ (in dem Fall aber wohl gegen solche, die Tiere totquälen und dann auf den Müll werfen) während sie den MORD an SCHWARZEN BABIES durch Abtreibung unterstützen! Ja, klar, ihr Nazischweine, mit Donald und den Hühnerschwenkern, da habt ihr euch auf die richtige Seite geschlagen. Vielleicht solltet ihr wirklich aussterben, oder euch wenigstens ein Hobby suchen.