Anne Spiegel: „Kein Virus ist illegal!“ oder „Moralerpressung ohne Grenzen!“

In Gefahr und großer Not
bringt der Mittelweg den Tod.

Friedrich Freiherr von Logau

Der Erzähler hatte diesen Artikel vor genau einer Woche begonnen und dann irgendwie Antrieb und Lost verloren. Nach Sichtung der Entwürfe beschloss er aber, ihn doch fertigzustellen, da angesichts der gegenwärtig gallopierenden und sich dabei überschlagenden Ereignisse ein kurzes Innehalten nie ganz verkehrt sein kann und dieses Interview mit der rheinland-pfälzischen Integrationsministerin Anne Spiegel im „Mannheimer Morgen“ doch ein exemplarisches Zeitzeichen für die Phase nach „Hanau“ und unmittelbar vor dem Aufschlag der ganz großen Corona-Krise in der BRD ist. Und natürlich sieht man wieder einmal sehr schön, wie sich tendenziöse Haltungspresse und politische Klasse gegenseitig den Ball zuspielen.

#auchschonwieder…äh, „niedlich“. Wie ein frischgebo(h)nertes Eichhörnchen. Bildquelle: Wikimedia

Das vorbildliche und wegweisende N(J)WO-Käsblatt „Mannheimer Morgen“ ließ am 07. März des laufenden Seuchenjahres die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel in einem durchaus aussagekräftigen Interview zu Wort kommen, aus welchem dem demütig erschauernden Leser der Hauch der sogenannten Vielfalt wie zäher Mitternachtsnebel gespenstisch entgegenquillt.

Unter der Headline

Die Regierung darf nicht warten

und einer kurzen Trigger-Auffrischung im Untertitel

Wenn Anne Spiegel zu Besuch kommt, begleiten sie zwei Polizisten. Die 38-Jährige aus Speyer wird immer wieder von Rechtsextremen bedroht. Im Interview spricht sie sich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus griechischen Lagern aus.

geht’s gleich in die Vollen:

Frau Spiegel, Hand auf’s Herz, wie oft haben sie sich heute schon die Hände gewaschen?

Anne Spiegel: Das war doch deutlich über ein Dutzend Mal

Es geht natürlich um das Coronavirus. Viele Menschen sind besorgt. Wie viele Sorgen machen Sie sich?

Spiegel: Ich bin nicht besorgt, aber ich bin wachsam. Was wir merken, ist, dass es etwas neues ist, das über uns kommt. Wenn etwas auftaucht, das die Menschen nicht kennen, sind sie verunsichert. Das kann ich in großen Teilen verstehen. Darum halte ich es für wichtig, dass wir alle besonnen reagieren und keine Panik schüren. Wir müssen immer wieder darauf hinweisen, beispielsweise darauf, dass die Grippewelle jährlich mehr Personen betrifft, als das mutmaßlich bei Corona der Fall sein wird.

In der Öffentlichkeit wird das Coronavirus dennoch ein riesiges Thema und Teile unseres Staates sind gebunden. Parallel dazu sehen wir Bilder von der türkisch-griechischen Grenze: Dort versuchen Flüchtlinge verzweifelt, nach Europa zu gelangen. Was geht bei dem Gegensatz in ihnen vor?

Spiegel: Es war völlig fahrlässig von Bundesinnenminister Horst Seehofer, die Themen Corona und Flüchtlinge miteinander zu vermischen. Genau das hat er aber getan. Dadurch wird eine unberechtigte Angst vor Geflüchteten geschürt. Fakt ist: Geflüchtete, die aus Norditalien oder dem Iran zu uns kommen, sind auf Symptome hin zu untersuchen – genau wie alle Reisenden, die aus diesen Regionen kommen. Wir haben für alle Szenarien Notfallpläne. Die Themen Geflüchtete und Coronavirus dürfen nicht miteinander vermischt werden.

Der bayerische Innenminister Joachim Hermann hat angeordnet, dass dort alle Flüchtlinge auf Corona getestet werden. Wie ist der Plan für Rheinland-Pfalz?

Spiegel: Wir haben natürlich ein Vorgehen festgelegt, wie wir mit Geflüchteten in den Erstaufnahmeeinrichtungen umgehen. Menschen, die aus Norditalien oder dem Iran kommen, werden sehr genau untersucht. Sollte ein Verdachtsfall auftauchen, werden diese Personen räumlich getrennt und getestet. Und bei einem positiven Ergebnis gelten die gleichen Regeln wie auch für deutsche Staatsbürger.

Luxemburg hat in dieser Woche entschieden, Kinder aus griechischen Lagern aufzunehmen. Die Bundesregierung ist da zögerlich, eine gesamte europäische Strategie gibt es nicht. Sollte Deutschland einen Alleingang wagen und Menschen aufnehmen?

Spiegel: Ja, die Bundesregierung muss sich entscheiden, ob sie bei dem Elend zusehen oder handeln will. Meines Erachtens ist Letzteres gefragt. Die Bundesregierung darf nicht warten, bis eine europäische Lösung gefunden ist. Denn die vergangenen Jahre haben auch gezeigt, dass das fast nie möglich ist. Deutschland sollte in einem ersten Schritt aus griechischen Lagern 5000 Kinder, Schwangere und Frauen aufnehmen.

Sollte es auf diese Gruppe beschränkt bleiben?

Spiegel: In einem ersten Schritt sollten wir die Menschen herausholen, die besonders stark belastet sind. Da darf auch nicht mehr lange gewartet werden. Ich hoffe, die Bundesregierung ist sich ihrer Verantwortung bewusst, und ich hoffe, das von einem solchen Schritt eine Signalwirkung für andere Staaten ausgeht.

Als im Jahr 2015 die Zahl der nach Deutschland einreisenden Flüchtlinge stark anstieg, waren viele staatliche Stellen überfordert. Auch in Rheinland-Pflalz waren Erstaufnahmeeinrichtungen völlig überfüllt, teilweise mussten Menschen im Freien schlafen. Sind wir heute auf eine solche Situation vorbereitet?

Spiegel: Wichtig ist, die Situation jetzt kann man überhaupt nicht mit 2015 vergleichen. Wir haben uns in den vergangenen fünf Jahren natürlich ganz anders aufgestellt. Wir haben Pufferkapazitäten, die wir sehr schnell aktivieren können. Fakt ist aber, wir haben zurzeit keine steigenden Flüchtlingszahlen. Nichts weist auf eine Parallele zu 2015 hin.

(…)

Frau Spiegel, ihnen wird in noch jungen Jahren schon eine gewisse Dickhäutigkeit nachgesagt: Haben Sie sich das erarbeitet oder hat das auch mit den massiven Bedrohungen zu tun, denen Sie zeitweise immer wieder ausgesetzt sind?

Spiegel: Anfeindungen und Bedrohungen sind ein Thema, das mich beschäftigt, es lässt mich nicht kalt. Mir zeigt es, dass es umso wichtiger ist, eine klare Haltung zu zeigen – gerade in Zeiten wie diesen, wo wir es etwa in Hanau mit rechtsextremistischen Anschlägen zu tun haben.

(…)

***

Zu den genannten Anfeindungen vermerkt der „Mannheimer Morgen“:

  • Nach der Bluttat von Kandel im Jahr 2017, als eine 15-Jährige von einem aus Afghanistan stammenden Mann erstochen wurde, sah sich die Integrationsministerin Anne Spiegel Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt.
  • Das Landeskriminalamt analysierte die Bedrohungslage, seitdem hat Anne Spiegel Personenschutz.
  • Noch heute bekommt sie per Mail und sozialen Netzwerken Nachrichten, in denen ihr massive Gewalt bis hin zum Tode angedroht wird. Spiegel bringt eigenen Angaben zufolge alle Fälle zur Anzeige.

Zu ihrem Werdegang als Integrationsministerin steht ebd. zu lesen:

  • Anne Spiegel wurde 1980 [Aha! Und ist laut Headline vom 07. März 2020 38 Jahre alt? Saubere Recherche, höhö!] in Leimen geboren.
  • Sie wuchs in Speyer und Ludwigshafen auf und legte dort 2000 ihr Abitur ab.
  • Spiegel studierte Politik, Philosophie und Psychologie in Darmstadt, Mainz, Mannheim und Salamanca.
  • Nach ihrem Abschluss war die Mutter von vier Kindern unter anderem als Sprachlehrerin tätig.
  • 2011 zog sie als Abgeordnete in den Mainzer Landtag ein, 2016 wurde sie Integrationsministerin im Kabinett von Malu Dreyer (SPD).

Dies lässt sich noch mit dem oft zu Unrecht geschmähten Wikipedia ergänzen:

Ausbildung, Beruf und Familie

Anne Spiegel hat unter anderem italienische Vorfahren, ihre Großmutter mütterlicherseits stammt aus Sizilien.[1] Spiegel wuchs in Speyer und Ludwigshafen am Rhein auf, besuchte die dortige Albert-Schweitzer-Grundschule und legte 2000 am dortigen Heinrich-Böll-Gymnasium ihr Abitur ab.[2] Anschließend studierte sie bis 2007 Politik, Philosophie und Psychologie in Darmstadt, Mainz, Mannheim und Salamanca.[1] Im Frühjahr 2007 legte sie ihren Abschluss als Magistra Artium an der Universität Mainz ab. Nach ihrem Abschluss als M.A.[3] war sie von 2008 bis 2010 als Sprachlehrerin bei Berlitz in Mainz, Mannheim und Heidelberg tätig. Spiegel lebt mit ihrem Mann, einem Schotten, und vier Kindern in Speyer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Spiegel

Gut, offensichtlich ist die Frau international aufgewachsen, sozialisiert und verpartnert. Ist das im Verbund mit ideologischen Scheuklappen, Karrierestreben und der tiefen Einbettung in die herrschenden Strukturen Grund genug, einer offensichtlich destruktiven Massenimmigrationsagenda moralerpresserisch das Wort zu reden? Glaubt sie selbst, was sie da sagt, von wegen 2015 als einmaligem Ausreißer und sonst alles in trockenen Tüchern, geordnet und safe und keinesfalls Grund zur Sorge, etwa um die Zukunft ihrer vier Kinder? Gewisse Irrlichter aus der Spackosphäre könnten ja noch einbringen, dass es sich bei „Spiegel“ um einen Listennamen handele, weshalb es einen nicht wundern müsse, dass die Gute vor ultrabrontalen Pedigisten und PIPIfanten mehr die Motten kriescht als vor afroarabischer Massenflutung, Ankerkindern und dem Coranavirus zusammen, aber dieses Niewoh bedienen wir hier nicht, wir wollen uns doch nicht auch noch zum Virus ne Anzeige dieser hochmoralischen Dame einfangen, oder?